Chronologisch von oben nach unten: CSD Motto 2023, Vorstellung CSD Nürnberg Plakatmotiv (2022), Vorstandswahl (2022), Hauptsponsor CSD Nürberg (2022), CSD T-Shirt 2021 Shooting, Erweiteter Vorstand & Verleihung (2020); Stabwechsel & CSD Empfang (2017), Regenbogenfahnen Bezirksrathaus Ansbach (2017), CSD Bundestreffen (2016), CSD Nürnberg Historie (1982 - 2017), Ursprung aller CSDs
CSD Motto 2023
„Queerer Aktionsplan Bayern jetzt!“
Im Jahr der Bayerischen Landtagswahl (08. Oktober 2023) schließen sich bayernweit zahlreiche Christopher-Street-Days (CSD) aus verschiedenen Städten (aktuell 18) zusammen und geben sich ein gemeinsames Motto: „Queerer Aktionsplan Bayern jetzt!“ U.a. sind Amberg, Erlangen, Haßberge, Ingolstadt, Kelheim, Landshut, München, Nürnberg, Regensburg, Schwabach, Schwandorf, Straubing und Weiden dabei. Die begleitenden Veranstaltungen zum Motto starten am 17. Mai zum IDAHOBIT und ziehen sich über die Pride-Saison, denn jeder CSD sammelt auch Unterschriften für die bereits laufende Petition, 50.000 sind das gemeinsame Ziel! Die Staatsregierung ist aufgerufen, einen Aktionsplan gemeinsam mit der Community zusammen zu entwickeln. Deshalb werden die Organisationen eine Online-Plattform entwickeln, an der sich alle mit Vorschlägen beteiligen können, was ihrer Meinung nach in einen solchen Maßnahmenkatalog gehört. „Es ist unerträglich, dass sich die bayerische Staatsregierung nicht, wie es ihr Mandat vorsieht, für alle Bürger*innen ihres Landes einsetzt, und queeren Menschen, dieser besonders vulnerablen Gruppe, Unterstützung und Schutz verweigert“, sagt Bastian Brauwer, Vorstandsvorsitzender des CSD NÜRNBERG. „Andere Bundesländer haben mit ihren Aktionsplänen gute Erfahrungen gemacht. Sie bauen nachweislich Diskriminierung und Gewalt ab. Auch wir in Nürnberg kommen hierbei gut voran. Wir appellieren darum an die Staatsregierung, hier endlich ihrer Verantwortung nachzukommen.“ 15 Bundesländer, die Stadt Nürnberg und jüngst selbst der Bund haben einen solchen Aktionsplan zur Gleichstellung und gegen die Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*, inter* und queeren Menschen. Bayern hat als einziges Bundesland Deutschland noch kein Programm. Konkret soll die Staatsregierung u.a. dazu gebracht werden, in Bayern endlich queer-spezifische Gewalt- und Diskriminierungszahlen zu erfassen, die Polizei für die Belange queerer Menschen zu sensibilisieren, die lückenhafte Beratungsinfrastruktur gerade auf dem Land auszubauen, Lehrpläne zu überarbeiten, Unterkünfte speziell für LSBTIQ*-Geflüchtete in allen Regierungsbezirken zu schaffen und vieles mehr. Eine landesbeauftragte Person soll dann all diese Maßnahmen unter Einbindung der queeren Infrastruktur entwickeln und umsetzen.
+++ Weitere Infos unter CSD Bayern +++
+++ CSD Nürnberg vom 20. Juli bis 06. August 2023 // CSD Demo, Finale, Party am Sa 05.08. & Ausklang CSD Finale am So 06.08.2023 +++
Sichtbarkeit
Ein Motto für 10 Bayerische Christopher Street Days
Der CSD Nürnberg präsentierte im Rahmen des Rosa Montags auf dem Frühlingsfest das Motto 2022 und das dazugehörige Plakatmotiv: „Sichtbarkeit schafft Sicherheit“. Es war der Leitspruch der verstorbenen Polit-Dragqueen Uschi Unsinn alias Szeneaktivist und Stadtrat Uwe Scherzer. Damit nicht genug! Der CSD Nürnberg initiiert dieses Motto mit neun weiteren bayerischen CSDs - mit der überspannenden Schirmherrschaft von Karl Freller, dem 1. Vizepräsident des Bayerischen Landtags und Direktor Stiftung Bayerischer Gedenkstätten. „Zusammen setzen wir damit ein Zeichen des Respekts und der Dankbarkeit für Uschis unermüdlichen politischen und gesellschaftlichen Einsatz für die regionale und überregionale queere Community und ein Zeichen des Zusammenhaltes der bayerischen LSBTIQ*-Community.“ Die Personen, die Uschi Unsinn gut kannten, erkennen sofort das CSD Nürnberg Plakatmotiv: Es ist ihr Augenpaar als Eye-Catcher! Nachgebildet mit den „Pride-Love-Triangles“ als Muster aus Dreiecken, angelehnt an den „Rosa Winkel“, symbolisieren sie mit all ihren Farben und Schattierungen die facettenreiche bunte LSBTIQ*-Community. Im OrgaTeam wird normalerweise durchaus eifrig diskutiert, ob Motto-Sprüche in deutscher oder englischer Sprache sein sollen oder müssen. Nach dem Tod von Uschi, hatte das Team die bisherigen Planungen ad acta gelegt und in einer seltenen Einstimmigkeit ihren Leitspruch sofort als neuen Vorschlag akzeptiert. „Sichtbarkeit schafft Sicherheit“ fordert LSBTIQ*-Menschen auf, sichtbar zu sein, sich nicht zu verstecken. Sichtbar zu sein, als Teil der Gesellschaft und als Teil der queeren Gemeinschaft. Diese Gemeinschaft gibt Halt und Schutz und ermutigt sie in der Gesellschaft zu mehr Sichtbarkeit. Queere Personen macht dieser Schutz durch die Gruppe stark. Das Motto bedeutet auch, für Sichtbarkeit von einzelnen queeren Gruppen, wie z.B. Trans, Bi, Inter, Drag oder Fetisch, innerhalb der Community einzutreten. Niemand soll sich verstecken müssen. Initiiert durch Nürnberg und Erlangen schließen sich erstmalig in Bayern zehn CSDs unter einem gemeinsamen Motto zusammen: Nürnberg, Erlangen, Kelheim, Landshut, Amberg, Schwandorf, Sulzbach-Rosenberg, Regensburg, Bayreuth und Neustadt/ Waldnaab setzen mit dem Motto „Sichtbarkeit schafft Sicherheit“ bayernweit und gemeinsam ein Zeichen für den Zusammenhalt der Community. Karl Freller (CSU), zeigt sich beeindruckt von Uschi Unsinns ehrgeizigem, unstillbarem Tatendrang und übernimmt darum übergreifend die Schirmherrschaft für die zehn bayerischen CSDs. Für Nürnberg selbst übernimmt wieder Oberbürgermeister Marcus König (CSU) die Schirmherrschaft und führt mit die Demonstration an. Der CSD Nürnberg / Nürnberg Pride 2022 umfasst im Zeitraum vom 21. Juli bis 07. August zwei Wochen PRIDEWEEKS mit über 40 einzelnen Events, der großen POLIT-DEMO und TOGETHER PARTY am Samstag, 06. August, sowie dem FINALE am Hauptwochenende 06./07. August 2022.
Powerteam
Vorstandswahl beim CSD Nürnberg
GAYCON gratuliert: Bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins Christopher Street Day Nürnberg e.V. am letzten März-Dienstag in der Galerie des Presseclubs Nürnberg bestätigten die Vereinsmitglieder den bisher amtierenden Vorstand mit Bastian Brauwer (Vorsitzender), Karlheinz Meininger (Finanzen), Julia Heinrichs (Bühnenprogramm) und Daniela Schlegl (Rahmenprogramm) einstimmig für weitere zwei Jahre. Nach insgesamt 22 aktiven Jahren, davon 13 im Vorstand, hat Arno Seitzinger auf eigenen Wunsch das Amt niedergelegt, wird aber weiterhin unterstützend zur Verfügung stehen. An seiner Stelle wurde Thorsten Jörck von den rund 20 anwesenden Vereinsmitgliedern ebenfalls einstimmig in den Vorstand gewählt.
Vor der satzungsmäßigen Abarbeitung der Tagespunkte gedachten die Anwesenden in einer Schweigeminute an das verstorbene Ehrenmitglied Uschi Unsinn. Aktuell hat der Förderverein 56 Mitglieder. In der Rückschau wurde auch auf die rund 60 Veranstaltungen um den CSD erinnert. Besonders das Gespräch zwischen Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) und Rosa Asyl war sehr fruchtbar. Inzwischen gibt es einen direkten Kontakt auf Leitungsebene. Ein voller Erfolg für den CSD Nürnberg. Trotz Corona-Pandemie konnten sehr viele neue Sponsoren gewonnen werden, was insgesamt den Vorstand überraschte. Aber sie werden in diesen Zeiten auch gebraucht. Seit 2017 sind die Kosten für das CSD Finale stetig gestiegen. Hierzu gehören beispielsweise Tontechnik, Sicherheitsdienst, Sanitäter, Strom, Wasser, GEMA, Künstlergagen, Toiletten, Platzreinigung, Backstagekosten etc. Um unserer Leserschaft einen kleinen Vergleich nennen zu können, haben wir uns beim CSD Finanzvorstand Karlheinz schlau gemacht: 2017 betrugen die Kosten etwa 20.000 Euro, 2019 schon 36.000 Euro (für zwei Tage), 2021 schnellte der Betrag auf über 49.000 Euro in die Höhe. Zusatzkosten waren für den ewig langen Bauzaun auf der Wöhrder Wiese, Hubstapler, eine wesentlich höhere GEMA Gebühr, Stromaggregate, aufwendigere Tontechnik und mehr Sicherheitspersonal zu entrichten. Erschwerend fiel auch noch eine Haupteinnahmequelle, die CSD Party im Hirsch, Pandemie bedingt völlig weg. Für den zweiten Finale Tag am Sonntag wünscht sich der Verein ebenfalls mehr Besucherzuspruch, der durch Konsumieren an den CSD Gastro-Ständen mit zur Finanzierung des Gesamt-Events beiträgt. Insgesamt ist Bastian „Stolz, im bundesweiten Vergleich, so ein diverses OrgaTeam für den CSD Nürnberg zu haben“. Inzwischen sind hier tatsächlich alle Buchstaben des LSBTIQ* auf operativer Ebene vertreten, auch wenn sie als echte Vereinsmitglieder noch vermisst werden. (NK)
GAYCON März 2022
Paukenschlag
Rummelsberger Diakonie Hauptsponsor für CSD Nürnberg 2022
Damit hatte die queere Community nicht gerechnet. Erstmals übernimmt ein evangelisches Sozialunternehmen das Sponsoring des Christopher Street Day in der Frankenmetropole am ersten Augustwochenende. Wie der CSD Förderverein auf Facebook mitteilt, freuen sie sich auf die Zusammenarbeit und den inhaltlichen Austausch „um damit weitere Zeichen für eine offene, diverse Gesellschaft zu setzen!“ Sie hatten sich aber auch intern gefragt, ob CSD und Kirche funktionieren kann. „Jüngst zeigte sich die evangelische Kirche sehr offen für LSBTIQ*-Menschen. Damit setzt sie ein positives Beispiel für eine offene, vielfältige Religionsgemeinschaft. Das war nicht immer so! Gerade deshalb freuen wir uns umso mehr, dass die Rummelsberger Diakonie aus eigenem Antrieb aktiv Partner des CSD Nürnberg werden wollte und sich damit für die menschliche Vielfalt einsetzt“, so der CSD Förderverein in seiner Mitteilung. Neben dem Sponsoring wollen die Rummelsberger u.a. an der CSD-Demo am 6. August teilnehmen. Außerdem ist ein Infostand bei der finalen Kundgebung nach der Demo geplant. „Für mich ist das ein Zeichen für Menschenwürde und Toleranz, so wie wir sie verstehen. Jeder Mensch, egal welcher geschlechtlichen Identität er sich zuordnet, ist Gottes Geschöpf“, betonte Diakonin Elisabeth Peterhoff, Mitglied des Vorstands der Rummelsberger Diakonie bei der Vertragsunterzeichnung, wie die Rummelsberger Diakonie auf ihrer Homepage selbst mitteilt. Das CSD Sponsoring ist nur eine Aktion von vielen, weil sie 2022 als Jahr der Vielfalt ausgerufen haben. Mit Schulungen und weiteren Aktionen will sich das Unternehmen mit dem Thema Vielfalt und Chancengleichheit bewusst auseinandersetzen. Menschen sollen sensibilisiert, aufgeklärt und zum nachhaltigen Handeln angeregt werden. (NK)
+++ CSD Nürnberg 2022 +++ CSD Rahmenprogramm: Prideweeks 21.7. - 7.8.22 +++ Pride/ CSD Demo Sa 6.8.22 durch die Innenstadt +++ CSD Finale mit Bühnenprogramm Sa 6. & So 7.8.22. +++
GAYCON Januar 2022
PRIDE Outfit
GAYCON Foto-Shooting mit dem CSD Nürnberg für den PRIDE SHOP
Mit großem Wetterglück erfolgte Mitte Mai das GAYCON Foto-Shooting für die neuen CSD Nürnberg Motto-T-Shirts im Bereich Hallertor an der Altstadt. Diesmal mit gleich vier Models: Franzi, Lisa, Benji & Marcel. Hier konnten wir das offizielle Shirt mit dem Motto-Logo 2021 „Queer Europe – Du hast die Wahl!“ ins schöne Abendlicht rücken. Und gleich noch mit mehreren Stadt-Motiv-Hintergründen in der Nähe. Am neu gestalteten Beethoven-Denkmal-Platz, bei der Kunstinstallation „Pink Void“ im nordwestlichen Burggraben und beim Parkour-Sportplatz im südlichen Stadtgraben. Die CSD T-Shirts gibt es in diesem Jahr gleich in 11 bunten Farben, auch als Tanktop. Aus Biobaumwolle, mit geradem oder tailliertem Schnitt und als Sport-Funktionsshirt aus 100% recycelten PET-Flaschen. Die beliebten L S B T I Q * Motiv-T-Shirts vom letzten Jahr sind heuer auch wieder dabei. Der Förderverein wollte die Qualität verbessern und hat sich deshalb bei der Produktion 2021 entschlossen, neue und gut zum Verein passende Wege zu gehen. Mit PRINT PIRATES haben sie regionale, nachhaltig produzierende Partnerinnen aus der Nürnberger Community gefunden, die auch den Ansprüchen entsprechen: Nachhaltige Textilien, kurze Wege, persönlicher Kontakt, faire Produktion von ästhetischen, moralischen Lieblingsstücken unter fairen Arbeitsbedingungen sowie fairem Handel. Damit entstehen nun alle CSD-Shirts in Nürnberg in Handarbeit. Im PRIDE-SHOP CSD NÜRNBERG werden alle Bestellungen zuerst als Vorbestellungen mit Vorkasse gesammelt. So lassen sich die passenden Stückzahlen für die handwerkliche Fertigung optimieren. Ab Mitte Juni startet die Produktion aller vorbestellten Shirts! Je nach Art bekommt ihr das Pride Outfit für 23,- €, 25,- € bis 27,- €. Dann schaut doch gleich im PRIDE SHOP vorbei! +++ Hier könnt Ihr ein paar Impressionen vom GAYCON Foto-Shooting sehen +++
GAYCON Mai 2021
Frauen Power
GAYCON gratuliert: Bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins Christopher Street Day Nürnberg e.V. am letzten Januar-Dienstag in der Galerie des Presseclubs bestätigten die Mitglieder die bisher amtierenden Vorstände Bastian Brauwer (Vorsitzender), Arno Seitzinger (Technik) und Karlheinz Meininger (Finanzen) einstimmig für weitere zwei Jahre. Weil der CSD Nürnberg stetig wächst und damit auch die Aufgaben im Verein, wird der Vorstand künftig durch pure Frauenpower erweitert. Die neuen Beisitzerinnen Julia und Daniela wurden ebenfalls einstimmig in ihr neues Amt berufen. Aktuell hat der Förderverein rund 50 Mitglieder. Zur Versammlung sind 20 Mitglieder erschienen. Nach internen Berichten und Diskussionen gab es an diesem Abend noch eine emotionale Überraschung! In Anerkennung seines herausragenden Engagements als langjähriger Vorsitzender wurde Dieter Barth in Dankbarkeit zum „Ehrenvorsitzenden“ des Fördervereins ernannt. In Anerkennung seines herausragenden Engagements für eine bunte und queere Stadtgesellschaft bekam Uwe Scherzer alias PolitDragQueen Uschi Unsinn die „Ehrenmitgliedschaft“ des Fördervereins verliehen. Zum Abschluss gab es eine Runde Sekt für alle. (NK)
GAYCON Januar 2020
Stabwechsel
Amtsübergabe: Nach einem Jahrzehnt an der Spitze des Nürnberger Christopher Street Day Fördervereins übergibt der scheidende Vorstandsvorsitzende Dieter Barth symbolisch die Flagge an seinen Nachfolger. Das neue Führungstrio mit Bastian Brauwer (Vorsitz), Arno Seitzinger (Technik) und Karl-Heinz Meininger (Finanzen) wurde einstimmig auf der Mitgliederversammlung des Fördervereins am zweiten Dezember-Mittwoch gewählt, und wird zukünftig den CSD Nürnberg verantwortlich organisieren. Im Anschluss gab es zur Verabschiedung ein Buchunikat für Dieter, mit vielen Bildern aus der 18jährigen Tätigkeit im Verein bzw. aus den zehn Jahren als Vorstand an der Spitze. Für die gelungene Überraschung haben zahlreiche Fotografen gemeinsam mit Bastian ihre Archive durchforstet. Der Sektempfang wurde mit einem Buffet vom Restaurant Estragon kulinarisch ergänzt. Dieter freut sich, den Verein in solider finanzieller Basis übergeben zu können. „Im Vergleich zu anderen Städten kommen wir ohne jegliche staatliche bzw. kommunale Förderung aus. Das war mir schon immer wichtig, um unabhängig auf der CSD-Bühne agieren zu können. Damit man seine Meinung frei davon sagen kann, wer gerade an der Stadtspitze ist“, betont Dieter Barth mit gewissem Stolz. Auch die inzwischen zahlreichen Regenbogenfahnen nicht nur in der Stadt, sondern in der ganzen Region, und die Regenbogen-Zelte am Jakobsplatz sorgen inzwischen schon für aufmerksame Beachtung anderer CSD Orgateams auf Nürnberg. Seinen Nachfolgern will Dieter den eigenen neuen Weg gehen lassen. Deshalb wird er sich zukünftig aus den Vorplanungen komplett heraushalten. Dem Verein wird er weiterhin die Treue halten und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Aber nur, wenn es auch gewünscht ist.
CSD Empfang im Rathaus
Das gute Verhältnis zur Stadt Nürnberg wurde einmal mehr unter Beweis gestellt: Am zweiten Novemberfreitag würdigte Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly mit einem kleinen Empfang im historischen Rathaus, dass der Förderverein Christopher-Street-Day in diesem Jahr die 20. CSD Ausgabe in laufender Reihe in der Frankenmetropole erfolgreich organisiert hat. Für das Stadtoberhaupt gilt es als eine Selbstverständlichkeit, dass die Community einmal im Jahr bewusst die Straßen der Stadt mit viel Kreativität, Selbstbewusstsein und Stolz in Beschlag nimmt. Gerade die Vielfalt belebt und zeigt, wie weltoffen sich die Bürger geben. „Nicht aufhören – sondern weitermachen!“ betont Maly und ist überzeugt, dass durch diese jährliche selbstbewusste CSD-Arbeit erst die rechtliche Gleichstellung folgen konnte. „Erst dadurch erfolgte die gesellschaftliche Akzeptanz. Der CSD hat die Verschlossenheit gewandelt, damit heute das Schwulsein offen gelebt werden kann. Man erkennt es auch an der Leichtigkeit der Reaktionen auf das jüngste Verfassungsgerichtsurteil. Der CSD ist jedes Jahr eine fröhliche Politik und eine politisierte Party.“ CSD Vorstand Dieter Barth erinnerte in seiner kurzen Ansprache auch an die Anfänge, als der damals amtierende Nürnberger Oberbürgermeister die Schirmherrschaft für den CSD nicht übernehmen wollte. Das Versprechen Malys noch als Kämmerer 2002 auf der Bühne, er würde auf jeden Fall wiederkommen, löst er als inzwischen langjähriger OB und Schirmherr regelmäßig ein, fast immer auch mit persönlicher Anwesenheit. Gleichwohl betonte Barth, das es auch in heutiger Zeit noch nicht überall in Deutschland üblich ist, dass Regenbogenfahnen zum Fest an den Rathäusern hängen dürfen. Er lobte die guten Kontakte zur Stadtverwaltung, ist aber auch stolz, dass das Nürnberger Orga-Team es immer mit eigener Sponsoren-Finanzierung geschafft hat, die Veranstaltung bewusst ohne öffentliche Gelder zu stemmen. Zahlreiche Mitglieder des CSD-Orgateams kamen zum Empfang und prosteten mit dem Oberbürgermeister auf das Jubiläum. Maly und Barth übereichten sich Geschenke in Anerkennung ihres jeweiligen Wirkens.
Metropolregion zeigt Flagge
Das gab es noch nie zum Nürnberger Christopher-Street-Day! Dieses Jahr hängen zum ersten Mal Regenbogenfahnen an Rathäusern außerhalb der Stadtgrenzen der Frankenmetropole! Nicht nur in Fürth und Erlangen, sondern auch am Bezirksrathaus in Ansbach. Besonders beeindruckt zeigte sich Fördervereins-Vorstand Dieter Barth, weil man dies von SPD geführten Rathäusern eher erwartet als von einem CSU dominierten Rathaus wie in Ansbach. Die überraschende Bundestagsabstimmung zur „Ehe für alle“ war allerdings nicht ursächlich: Schon seit einem Jahr warten die Fahnen auf ihren Einsatz. Die Idee wurde nämlich schon nach dem Nürnberger CSD 2016 vom Vorsitzenden der CSU-Bezirkstagsfraktion Peter Daniel Forster geboren. Schnell war Bezirkstagspräsident Richard Bartsch Feuer und Flamme für das Projekt und orderte sofort die Flaggen auf Vorrat. „Wir wollen zeigen, dass wir für mehr Toleranz eintreten, egal, wie sich die Menschen orientieren im Hinblick auf Partnerschaften und Lebensformen“, so Bartsch. „Die symbolischen Fahnen wirken auf Besucher und Mitarbeiter ganz anders, als wenn Flyer ausliegen.“ Barth wünschte sich, dass die Fahnen nicht nur zum Jubiläums-CSD wehen, sondern auch in den Folgejahren. Die Zustimmung des Präsidenten lässt hoffen. Gut, dass der Weltsicht in Franken keine Alpen im Wege stehen.
CSD Bundestreffen
Am ersten Wochenende im November fand das Bundestreffen des CSD Deutschland e.V. bzw. der deutschen CSD-Organisatoren im Marmorsaal des Presseclubs statt. Rund 30 Vertreter aus 15 Orgateams, wie z.B. Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Magdeburg, Münster, Konstanz und sogar aus Zürich, sind in die Frankenmetropole angereist. Zu den zentralen Themen gehörten auch eine konstruktive Bündelung der Kräfte und natürlich der Ausblick auf die Bundestagswahl 2017. Eine geplante gemeinsame Postkarten- und Infostand-Aktion wurde eifrig diskutiert. Wobei es bedingt durch die vielen unterschiedlichen CSD-Termine organisatorische Schwierigkeiten gibt, bundesweite Kampagnen umzusetzen. „Es ist ein Austausch von Erfahrungen, es gibt Impulse z.B. für die Demo oder das Thema Charta der Arbeitgeber. Wie geht man mit AfD und Pegida um, die regional unterschiedlich in manchen Landtagen sitzen. Es ist insgesamt ein Vernetzungstreffen“, betont Dieter Barth, Vorstand des CSD-Vereins Nürnberg und Gastgeber der Tagung. „Der Trend geht hin zu mehr politischer Ernsthaftigkeit. Seit Orlando wissen wir, es ist noch lange nicht vorbei mit unserer Arbeit. Wir haben viel formal erreicht. Jetzt muss das in die Köpfe der Bevölkerung. Denn die Erzkonservativen haben den falschen Eindruck, wir nehmen alles weg: Gleiche Rechte, Queere Themen in den Schulen und jetzt sind auch noch Flüchtlinge da.“ Der CSD Nürnberg ist seit 2016 Mitglied im Dachverband CSD Deutschland e.V. Dieses aktuelle Treffen war eines der wenigen im Süden der Republik. Schade, dass ausgerechnet aus Bayern keine Vertreter anderer Orgateams nach Nürnberg fanden. Zum Abschluss wurde auf der Mitgliederversammlung der Vorstand des CSD Deutschland wiedergewählt. Im Rahmenprogramm der Tagung standen auch gemeinsames Abendessen und die Erkundung der Nürnberger Szene. Beindruckt wurde die Stadtführung „Homosexuelle unter dem Hakenkreuz“ von allen Teilnehmern aufgenommen.
CSD Nürnberg Historie
Vor über 35 Jahren wurde in der Frankenmetropole der erste Christopher Street Day (CSD) zelebriert: 1982 zog die „Gay Pride Parade“ der süddeutschen Schwulengruppen unter dem Motto ‚Schwule fordern Ihr Recht‘ mit über 500 Teilnehmern durch die Nürnberger Innenstadt. Übrigens, zum ersten CSD gibt es Filmmaterial, das mittlerweile digitalisiert ist. +++ Im Juni 1988 fand der „bayernweite CSD“ in Nürnberg statt. +++ Im Sommer 1990 organisiert die Fliederlich Jugendgruppe ‚Ganymed‘ ein Straßenfest mit 1000 Besuchern. +++ Vom 21. bis 23. Juni 1991 wurde der 2. CSD in Nürnberg an der Lorenzkirche organisiert. +++ Vom 06. bis 10. Juli 1994 feierte die Community den 3. CSD in Nürnberg unter dem Motto „25 Jahre schwul – lesbisch – stolz“. +++ Das 1. schwul – lesbische CSD Straßenfest (nach neuer Zählweise) wurde im Sommer 1998 auf dem Hans-Sachs-Platz abgehalten. Organisiert von Daniel Eckmann mit einem runden Tisch, unter Kooperation mit Fliederlich und AIDS-Hilfe Nürnberg. Mit dabei der schwule Männerchor „Die Plärrboys“. +++ Im Jahr 1999 wird der Förderverein Christopher Street Day Nürnberg e.V. gegründet. Seitdem ist dieser Verein der Organisator (mit einem Orgateam, bei dem jeder mitmachen darf) des jährlichen CSDs in der Frankenmetropole. +++ Weil der Hans-Sachs-Platz den städtischen Behörden zu klein für die vielen Besucher erschien, musste ein größerer Ort für das 3. CSD Straßenfest gewählt werden: Im Jahr 2000 wurde zum ersten Mal auf dem Jakobsplatz gefeiert +++ Die Wiederbelebung der CSD Nürnberg Demo war im Jahr 2006. +++ Zum 20. Mal wurde das CSD Nürnberg Straßenfest am 05. August 2017 organisiert: Erstmals fand hierbei im Vorlauf eine Miss*ter CSD Nürnberg 2017 Wahl statt. Dadurch erhöhte sich deutlich die mediale Aufmerksamkeit +++ Als Premiere wurde 2017 die CSD-Demo-Route schon ab dem Rathenauplatz durch die Altstadt gelegt. Dafür gab es viel Lob, denn hier erreichten die Teilnehmer mit ihren Forderungen deutlich mehr Bürger am Straßenrand +++ Neues CSD Nürnberg Logo mit dem Sinwellturm der Nürnberger Kaiserburg in Regenbogenfarben 2018 +++
Warum CSD?
>>>Ursprung aller deutschen CSDs & Gay Prides weltweit: Alle Veranstaltungen erinnern an den ersten Aufstand von Schwulen, Lesben, Transvestiten und Transmenschen gegen die Polizeiwillkür in der Christopher Street/ New York am 28. Juni 1969 in der Bar „Stonewall Inn“. Damals waren gewalttätige Polizei-Razzien mit teilweise Misshandlungen der Gäste in den Kneipen der Community üblich. Zunächst wehrten sich ganz besonders Dragqueens, transsexuelle Latinas und Schwarze gegen die wiederkehrenden Kontrollen. Es folgte eine tagelange Straßenschlacht mit der New Yorker Polizei. Seitdem wird jedes Jahr mit einem Straßenumzug an dieses Ereignis in New York erinnert. Daraus hat sich eine internationale Tradition weltweit entwickelt, im Sommer eine Demonstration für die Rechte der Community abzuhalten. In Deutschland wurden 1979 in Bremen und Berlin die ersten „CSDs“ abgehalten.<<<