Chronologisch von oben nach unten: Campus 2018, Interview 10 Jahre Campus 2015
NLC CAMPUS 2018
Einmal im Jahr Lagerfeuerromantik mit dem Nürnberger Lederclub im Naturpark Bayerische Rhön. Als verlängertes zweites Wochenende im Juni verbrachten die Männer sommerliche Tage im äußersten Norden Bayerns, genauer in Unterfranken im Dreiländereck mit Hessen und Thüringen. Der seit Jahren traditionelle Zeltplatz mit Gästehütten liegt ganz oben auf dem Farnsberg. „Sogar am Tag der Anreise kamen noch Anmeldungen rein und ein paar Gäste tauchten überraschend direkt vor Ort auf. Damit hatten wir mit 56 Gästen heuer einen Teilnehmerrekord zu verzeichnen“, betont Daniel Hiller, Vorstand des NLC, stolz. „Insgesamt waren zwölf Helfer im Einsatz, zwei haben sich ohne Vereins-Mitgliedschaft freiwillig gemeldet.“ Klassiker sind die Motorrad-Touren in der Region. In diesem Jahr führten die Ausfahrten bis nach Thüringen. Besucht wurden die Bionade Brauerei sowie ein ehemaliges Gefängnis, welches nun ein Museum ist. Die Nicht-Biker waren mit dem Auto unterwegs, man traf sich aber zu den Führungen und sie hatten ansonsten auch viel Spaß. „Einige Biker waren manchmal etwas orientierungslos, weil die vielen Baustellen die Navis überforderten. Trotz der Androhungen von Meteorologen mit Gewitter und Regen blieb der Campus weitestgehend von Regen verschont. Nur gelegentlich gab es kurze Schauer. Im Tal dagegen ging manchmal die Welt unter. Was leider auch einige Motorradfahrer erwischte. Aber insgesamt zum Glück ohne Unfälle“, berichtet erleichtert Daniel. „Eines meiner NLC-Mitglieder entführte ich zum Eis essen in eine Eisdiele, die mehr als zehn Sorten Spaghetti Eis zur Auswahl führte. Das war lecker!“ Am Lagerfeuer rückten alle zusammen und erzählten sich Geschichten vergangener Tage. Ein Gast aus Berlin kannte den Campus noch aus der Anfangszeit. Das Helferteam des NLC übernahm die Dienste und sorgte sich rührend bis spät in die Nacht um das Wohl der Gäste. „Premiere für mich war, dass ich am letzten Tag mit den Helfern im Bergsee, oberhalb des Campus, baden konnte. In der Vergangenheit hatten wir das noch nie geschafft. Sehr zur Freude der zahlreichen Kaulquappen im See. Endlich mal ‚warme‘ Küche“, scherzt Daniel.
Text NK / Fotos NLC
GAYCON Juni 2018
10 Jahre NLC – Campus
Ein faszinierendes Ereignis unserer Szene feiert Jubiläum. Zeltplatz- und Lagerfeuerromantik haben seit jeher vor allem Männerherzen höher schlagen lassen. Seit 10 Jahren findet der Campus des Nürnberger Lederclubs (NLC) in der zauberhaften Kulisse der ‚Fränkischen Rhön‘ statt, die offiziell den Namen ‚Naturpark Bayerische Rhön‘ trägt. Die heutige Veranstaltung geht allerdings auf eine jahrzehntelange Vorläufer – Tradition zurück. Uns interessierte, wie der Campus gegründet wurde. Wir wollten für unsere Leser herausfinden, was heute die Biker und Wanderer jährlich an dieser Veranstaltung toll finden. Dazu stellten wir Daniel Hiller, Vorstand des NLC, einige Fragen zu den Anfängen bis hin zum aktuellen Treffen vom 13. bis 17. Mai 2015. Ort des Geschehens ist der Obere Sinngrund auf dem Farnsberg in 786 Meter Höhe in der Nähe der Ortschaft Riedenberg.
GAYCON: Wie bzw. wann ist die Idee des Ur-Campus in den 90er Jahren entstanden?
Daniel: Unser Campus war ursprünglich eine Veranstaltung des Lederclub Burgfalken Oberpfalz e.V. Der NLC hatte dabei wohl in freundschaftlicher Zusammenarbeit mitgeholfen, aber das wissen wir nur ungefähr. Ich habe aber einmal gehört, dass am ersten Campus der NLC ein Theaterstück „Schneewittchen“ aufgeführt hat. Daraus entstand dann die Theatergruppe des NLC, woraus später der Verein „Die Schlampenlichter“ wurde. Das müsste etwa um 1985 gewesen sein.
G: Der Campus wurde vor 10 Jahren wiederbelebt. Wer hatte die Idee dazu? Was war die treibende Kraft?
D: Der Campus des NLC wurde damals auf Idee und Antrieb von Sugar und von Georg Haberkern neu belebt. Sugar war selbst Biker und als solcher wollte er unser Vereinsleben wieder mit einem Angebot für Motorradfahrer beleben. Im Allgemeinen hat er sich um die gesamte Planung und Ausführung des Campus gekümmert. Es war sein ganzer Stolz, sein ganzes Herzblut. Als er 2011 verstorben ist, war es uns ein Anliegen seine Arbeit fortzusetzen, um das Gedenken an ihn aufrecht zu erhalten.
G: Weshalb wurde damals pausiert?
D: Wie gesagt, es war damals noch nicht der Campus des NLC. Die genauen Gründe für seine Einstellung wissen wir nicht mehr.
G: Findet der Campus schon immer am Zeltplatz in der fränkischen Rhön statt, wurde der Veranstaltungsort nie gewechselt? Was macht die Faszination aus, dass derselbe Ort nie „langweilig“ wird?
D: Der Burgfalken-Campus fand am Anfang in der Nähe von Amberg statt. Sugar wählte bei der Wiederbelebung des Campus den neuen Platz aus, da es dort damals am günstigsten schien. Neue Orte zu finden ist etwas schwer, aber wer weiß ...
G: Wie viele Teilnehmer sind im Durchschnitt dabei? Kommen die meisten mehr aus Franken/ Bayern oder auch aus anderen Regionen?
D: Es sind im Schnitt zwischen 20 bis 40 Teilnehmer, die aus ganz Deutschland und den anderen deutschsprachigen Ländern kommen. Wir haben jedes Jahr unsere Stammgäste und auch neue Zugänge, welche oft wiederkommen.
G: Sind auch Nicht-Biker dabei, Männer die „nur“ wandern wollen?
D: Hauptsächlich haben wir natürlich Biker dabei, aber vermehrt auch Nicht-Biker, welche das von uns angebotene Rahmenprogramm nutzen. Wir bieten neben Besuchen von Sehenswürdigkeiten der Gegend bis hin zum Besuch von Bädern alles Mögliche an, um auch für Abwechslung zu sorgen.
G: Im Lauf der 10 Jahre: Was hat sich am meisten verändert?
D: Im Großen und Ganzen hat sich nicht viel verändert. Man kommt und genießt das Zusammensein. Unsere Küche hat sich immer mehr verbessert und genießt unter den Gästen inzwischen schon fast Kultstatus.
G: Was ist Deine Motivation, dabei zu sein? Auf was freust Du Dich am meisten?
D: Meine Motivation am Campus ist es, das Zusammensein zu genießen und vor allem füreinander da zu sein. Besonders freue ich mich auf die Geselligkeit am Lagerfeuer und den Grillabend. Der Austausch an Erfahrungen und darauf, neue Leute kennen zu lernen.
G: Lagerfeuerromantik: Wird dabei das sprichwörtliche Kind im Manne geweckt?
D: Das Lagerfeuer hat sicher einen großen Anreiz, aber man muss kein Kind sein, um das zu genießen. Von jeher hat der Mensch es genossen, wenn man in der Dunkelheit am Feuer sitzt und mal die Zivilisation hinter sich lässt. Dass ist etwas Besonderes und immer wieder ein tolles Gefühl, fern der Heimat auf einem Berg ein Feuer zu entfachen und der Natur nah zu sein.
Wir danken Daniel für das ausführliche Interview und wünschen allen Teilnehmern grandiose Treffen bei stets sommerlichem Wetter.
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Fotos NLC
Interview Norbert Kiesewetter
GAYCON Mai 2015