#Cafe bar Cartoon

Chronologisch von oben nach unten: Wischtechnik (2020), 30 Jahre Cartoon (2019), Olaf´s Backlust (2017), 25 Jahre Cartoon (2014)

Die Cartoon-Crew hat die Corona-Schließungszeit für Renovierungsarbeiten genutzt. (Foto: Cartoon)

Wischtechnik

Schon gesehen? Das Café Bar Cartoon (An der Sparkasse 6) hat die staatlich verordnete Corona-Schließungszeit für Renovierungsarbeiten genutzt. Mit einer Wischtechnik wurden die frühere graue Wandfarbe im Eingangs- und Treppenbereich mit Gold und die blauen Wandseiten im Lokal mit Silber bearbeitet. Ein toller optischer Effekt, der sofort ins Auge fällt. Auch die Bilder mit Marlene Dietrich kommen wieder gut zur Geltung. Außerdem wurde der Küchenbereich hergerichtet. Ebenso im Untergeschoß wurde mit Farbe bis zu den Toiletten hantiert. Zusätzlich wurde die Zeit genutzt, um die Lager zu entrümpeln. Olaf fuhr gleich mehrere Male zum Recyclinghof. Viele Arbeiten, die in den letzten Jahren oft aus Zeitgründen liegengeblieben sind, konnten nun in den sogenannten „Lockdown-Wochen“ endlich umgesetzt werden. Ein besonderer Hingucker auf der Cartoon-Terrasse sind die neuen Stühle in Rot und Grau. „Wir wollten sowieso neue anschaffen und haben gleich ‚unzerstörbare‘ Exemplare ausgesucht. Das Lehnenmaterial kann sich nicht mehr auflösen und vor allem können Zigaretten kein Loch im Sitzbereich mehr durchbrennen. Die Lüftungsöffnungen sind ja jetzt schon da“, lacht Thomas Schulmeistrat. „Eigentlich würde ich auch gern im Lokal die Stühle austauschen. Aber wir haben noch keine passenden gefunden. Einige, die wir angesehen haben, sind sie mit der Lehne zu groß, zu klobig und sie würden zu viel Platz wegnehmen. Das wollen wir nicht.“ Um die Corona-Hygieneregeln umzusetzen, wurden zwischen den Tischen flexible Plexiglas-Trennwände aufgestellt. So müssen Olaf und Thomas nur auf einen einzigen Tisch verzichten und können trotzdem die geforderten Abstände einhalten. Nur die Keller-Bar und die Plätze am Tresen müssen leider frei bleiben. „Wir bieten noch einen großen Vorteil für unsere Gäste, wir ließen schon vor längerer Zeit eine gute Lüftung einbauen. Am Boden wird die Frischluft angesaugt, oben wieder abgesaugt. Das kommt uns jetzt in dieser Corona-Zeit sehr zugute. Wir merken nämlich bei manchen Gästen schon eine gewisse Ansteckungs-Angst. Deshalb ist uns die Einhaltung der Auflagen so wichtig, wie etwa die Desinfektion der Tische und Stühle. Leider ist es oft mühsam, einzelne Gäste auf die Hygieneregeln wie den Nasen-Mund-Schutz hinzuweisen“, betont Thomas. „Aber wir freuen uns auch, dass sich die Stammtische wieder bei uns treffen. Wir geben auch gerne die Mehrwertsteuerreduzierung in Höhe von drei Prozent an unsere Gäste weiter!“

 

+++ Aktuelle Öffnungszeiten: Mo – Do 12 – 24 Uhr; Fr & Sa 12 – Open End; So & Feiertag 14 – 24 Uhr; +++

 

NK/ GAYCON Juli 2020

Fotos: Cartoon & GAYCON

30 Jahre Cartoon: Nicht ganz freiwillig wurde in eine Frischzellenkur statt Jubiläumsparty investiert

Frischzellenkur

Zum 30. Geburtstag verordnete sich das Café Bar Cartoon (An der Sparkasse 6) statt einer großen Jubiläumsparty eine Frischzellenkur. Wenn auch nicht ganz freiwillig. Nach langer Umbauzeit ist jetzt aber alles fertig. Ein fünfstelliger Betrag wurde in die neue Kühlung, den Tresen und das Lampensystem investiert. GAYCON sprach mit Wirt Olaf Schulmeistrat über die Baustellen-Odyssee und Technik-Wünsche für die Zukunft.

 

Begonnen hatte es schon im letzten Jahr mit einem Wasserschaden. Durch die Feuchtigkeit quoll der Holzdielenboden auf. Als Besucher spürte man deutlich die gewölbten Bretter im Tresenbereich. „Im Februar hatte ich schon das neue Lampensystem für über 1000 Euro gekauft. Wir planten, wir machen den Laden für drei Tage Umbau zu und fertig. Dass daraus mehrere Wochen werden und auch noch ein zweiter Wasserschaden passierte, war nicht vorherzusehen“, erinnert sich Olaf. Die neuen Lampen über den Sitzgruppen und dem Tresen fallen sofort auf. Sie beleuchten gezielt die Tische und streuen das Licht aber nicht ins Lokal. „Die Helligkeit ist jetzt deutlich angenehmer beim Lesen, beim Schreiben mit dem Laptop, Tablet oder Handy. Früher hatten wir noch Galerieschienen mit spezieller Beleuchtung für Bilderausstellungen. Doch es meldeten sich keine Künstler mehr. Irgendwann haben wir sie wieder abgebaut. Es gibt immer mal wieder eine Veränderung.“ Das neue Beleuchtungssystem reagiert sprachgesteuert. Olaf kann über sein Handy sowohl die Lichtfarbe als auch die Intensität regeln. Theoretisch wäre auch eine Regenbogenschaltung möglich, die jedoch beim regulären Barbetrieb nicht richtig zur Geltung käme. „Mir ist es wichtig, dass alles eine Erleichterung im Arbeitsalltag darstellt. Einzelne Licht-Schaltungen funktionieren schon automatisch, die habe ich zum Beispiel an die Öffnungszeiten angepasst. Doch mein Ziel ist es, die gesamte Beleuchtung und die Ventilatoren auf die aktuelle Tageszeit, Witterung, Temperatur zu programmieren, damit das Personal sich damit nicht mehr aufhalten muss“, betont Olaf seine Wünsche für die Zukunft.

Wirt Olaf Schulmeistrat freut sich, dass alles fertig ist
Odyssee Baustelle

Nachdem bei der Renovierung Ende Mai die große Feuchtigkeit unter dem Holzboden entdeckt wurde, musste erst getrocknet werden. Deshalb war der Tresenbereich fünf Wochen lang für Gäste gesperrt, wegen der Stolperfalle der fehlenden Dielen. „Der Boden war nach über drei Wochen trocken. Dank des guten warmen Wetters ging es sehr schnell. Ein Hoch auf den trockenen Sommer“, grinst Olaf. „Natürlich haben wir gemerkt, dass weniger Gäste im Lokal waren, weil die Tresenplätze fehlten. Gut, dass wir ein Tischlokal sind, bei uns setzen sich Gäste auch alleine an die Tische.“ Zur Cartoon Party gegen Ende Juli sollte der Tresen eingebaut sein, dafür musste Olaf die Handwerker ordentlich anschubsen. „Leider sind nicht alle Bestellungen für die Gewerke rechtzeitig rausgegangen, so dass wir zittern mussten, ob alles rechtzeitig fertig ist. Auch die Glasplatten-Verkleidung des Tresens nahm überdurchschnittlich viel Zeit in Anspruch, denn sie musste auf Maß geschnitten werden.“ Erst im September ist sie eingebaut worden. Auch im neuen Jahr muss das Cartoon nochmal für ein paar Tage pausieren. „Der Boden muss abgeschliffen werden. Und wir wollen neu streichen“, beschreibt Olaf, was noch zu tun ist. „Ich wünsche mir, dass wir wieder in ruhigeres Fahrwasser kommen. Ohne Katastrophen, ohne Krankheit, ohne Arbeitsunfälle und ohne Wasserschäden. Einfach, dass wir mit unserem zehnköpfigen Team wieder wie gewohnt unsere Arbeit gut machen und für unsere Gäste da sein können.“

 

Text/ Foto: Norbert Kiesewetter

GAYCON November 2019

Olaf´s Backlust

Vielen Stammgästen ist sicherlich schon aufgefallen, dass seit einigen Wochen eine neue kreative Backkunst im Café Cartoon eingezogen ist! Egal ob Käsesahne mit Pfirsich, Schokocreme-, Cocoscreme-, Whiskysahne- oder Blaubeertorte. Mohntorte mit Mandelkrokant, Donauwellentorte oder Himbeerkäsesahne. Erschaffen werden die Köstlichkeiten von Wirt Olaf Schulmeistrat persönlich. Denn Freitag ist jetzt immer Backtag für das Wochenende! Unter der Woche gibt es aus zeitlichen Gründen nur einen „trockenen“ Kuchen. „Hauptbestandteil sind immer Früchte oder Schokolade. Grundsätzlich verändere ich jedes Rezept, je nachdem welche Zutaten gerade zu Hause sind. Deshalb gibt es (fast) nie den gleichen Kuchen. Dabei verwende ich 50 Prozent weniger Zucker, als im Rezept vorgegeben ist! Ich esse privat kaum noch Zucker, dass mich jemand mit einer Cola sieht, ist ganz selten geworden“, betont Olaf und freut sich, dass die Kreationen seinen Gästen auch mit weniger Süße schmecken. Grund für die neue Backlust ist auch ein familiärer Notfall. Vorher hatte die Mutter regelmäßig Kuchen und Torten für das Cartoon kreiert, doch nach einem Sturz im Frühjahr fällt sie als Backfee bis auf weiteres aus. „Ich habe schon früher gerne im privaten Hobbybereich gebacken. Daran habe ich mich gerne wieder erinnert und die Lust auf viele Backkreationen ist erneut gewachsen. Mein Lieblingsrezept ist der klassische  Käsekuchen. Begeistert waren die Gäste von der Whisky- und Schokocreme. Demnächst gibt es wieder die Donauwellentorte.“

 

Foto/ Text NK / GAYCON Dezember 2017

25 Jahre Cartoon - Die heutigen Wirte Olaf (links) und Thomas (rechts) Schulmeistrat und Udo Gries (Mitte)
Olaf, Udo & Thomas im Cartoon 2001

Das Cartoon – ein „Phänomen“ wird 25 Jahre

 

Die Nürnberger Szene feiert ein außergewöhnliches Jubiläum: Seit 25 Jahren existiert das ‚Café Bar Cartoon‘ hinter der Sparkasse in der Nürnberger Altstadt, unweit der Lorenzkirche. Von Anfang an als schwules Tagescafé geplant, war 1989 die große offene Fensterfront dafür revolutionär. Das Cartoon war von Anfang an innovativ und hat sich immer wieder selbst neu erfunden. Die ersten aufwendig dekorierten Szene-Mottopartys hatten hier ihren Platz. GAYCON traf sich zum großen Jubiläumsgespräch mit dem Ur-Pächter Udo Gries sowie seinen Nachfolgern Olaf und Thomas Schulmeistrat.

Reinhard (Reiner) Härtel

Die Cartoongeschichte geht auf eine zentrale Person zurück: Reinhard Härtel – Jahrgang 1948. Er war der damalige Lebenspartner von Udo Gries (54). Doch um die Hintergründe richtig zu erfassen, müssen wir das Rad der Geschichte noch weiter zurückdrehen. Udo lernte Reiner schon 1983, sechs Jahre vor der Eröffnung des Cartoon kennen. „Nach Abschluss meiner Bundeswehrzeit kam ich mit 23 Jahren wieder nach Nürnberg. Wir lernten uns im Mr Henderson (später Walfisch, heute Estragon) in der Jakobstraße kennen, welches Reiner erst ein Jahr zuvor eröffnet hatte,“ erinnert sich Udo, dem es ordentlich Überwindung kostete, für dieses Interview die ganzen alten Zeiten wieder in Erinnerung zu rufen. „In den oberen Räumen befand sich die Pension Walfisch und unter dem Dach war seine Wohnung. Das Cartoon sollte nach einer ganzen Reihe von Szenelokalen (Mr Henderson, Little Henderson, Boots, Come Back, Apollo-Sauna, Sonnige Pfalz), die Reiner ins Leben rief, zum krönenden Abschluss seines Lebenswerkes werden.“ Hier hatte er die Zukunft richtig eingeschätzt. Schwule sollten nicht mehr länger an Lokaltüren klingeln oder sich verstecken müssen. Doch mit dieser Weitsicht war er seiner Zeit weiter voraus als das Publikum – für einige Jahre wurden Jalousien und Vorhänge angebracht.

Das Cartoon 1989 - im Mahagonidesign

Udo, gelernter Maler & Lackierer, hatte in diesen Jahren als Vorarbeiter bei AEG gearbeitet und nur aushilfsweise in den Lokalen seines Partners mitgemacht. „Das Boots war zu klein und das Little Henderson zu eng, deshalb wurde das Come Back in der Engelhardsgasse eröffnet. Es war Reiners Lieblingskind. Als Reiner von seiner HIV-Infektion erfuhr, die damals noch einem Todesurteil gleich kam, hat er sich immer tiefer in seine Lokalarbeit geflüchtet“, erinnert sich Udo. Nach dem Come Back hatte Reiner Härtel die Sonnige Pfalz übernommen, die aber leider nicht den gewünschten Erfolg brachte. Für Udo wurde die Situation immer mehr zur Belastung. Zur Eifersucht seines Partners, die sich durch geschäftsbedingten Alkoholkonsum noch steigerte, gesellte sich zunehmend das erdrückende Gefühl, dass es kein Privatleben mehr gab. Dann wollte Reiner unbedingt sein Zukunftsprojekt noch durchziehen. Einen längerfristigen Lokalbetrieb mit weniger Alkoholkonsum in Form eines durchgehend geöffneten Tagescafés mit Abendbar und ohne Ruhetag – das Cartoon. „Ein ursprünglich in Mahagoniholz gehaltenes Heterocafé, erst ein halbes Jahr alt. An den Wänden hingen Disneycartoons. Um das Treppengeländer befand sich ein Stehtresen. Vorher war in den Räumen eine Wäscherei“, so Udo über die Anfänge. „Reiner war durch seine bisherigen Geschäfte schon hoch verschuldet und auch durch seine Krankheit belastet. So kam ich mit dem Cartoon in die Pflicht und stand drei Jahre später nach Reiners Tod alleine da. Ich habe das Lokal geliebt und verflucht zugleich.“

Das Cartoon kurz vor dem Umbau 2001

Das Schicksal des Cartoon ist von Höhen und Tiefen gezeichnet. Anfangs trauten sich die Gäste wegen der ungewohnt offenen Atmosphäre nicht hinein. Deshalb schufen vorübergehend viele Pflanzen, eine Jalousie und ein dicker Vorhang eine intimere Stimmung. „Ich habe dem Frieden nicht getraut und überlegte, doch eine Klingel an der Tür anzubringen. Reiner war aber felsenfest überzeugt, dass das Konzept Zukunft haben sollte“, betont Udo. Zu dieser Zeit wütete AIDS und brachte auch vielen Freunden und Bekannten den Tod. „Es war eine grausame Phase, weil es so aussah, als ob das nie mehr aufhören würde.“ Doch Reiner erlebte den beginnenden Erfolg des Lokals noch mit. Er veranstaltete Kulturabende mit Star-Auftritten und Akt-Ausstellungen, die für Wirbel unter den jetzt zahlreichen Gästen sorgten und er organisierte Ausflüge mit Stammgästen. Es war die absolute Hoch-Zeit des Cartoon. Um so das Tages- und Nachtgeschäft noch zu schaffen, kündigte Udo bei AEG. „Ohne unseren damaligen Kellner Dirk, dem ich sehr viel verdanke, wäre das Geschäft kaum zu bewältigen gewesen“, betont Udo. „Es lief all die Jahre wirklich richtig gut und es hat Spaß gemacht. Nicht zuletzt möchte ich mich an dieser Stelle nochmals bei allen meinen Gästen bedanken, die uns während der ganzen Zeit die Treue gehalten haben!“ Ende der 1990er verlagerte sich der Gästebesuch überwiegend auf das Sonntagsgeschäft. „Nach jahrelanger Gastronomietätigkeit verlangte es mich nun immer drängender nach einer Veränderung und ich beschloß, das Cartoon zu schließen oder abzugeben, sollte es Interessenten geben“, resümiert Udo Gries.

Die neue Kellerbar nach dem Umbau 2001

Zum Millennium 2000 erfuhren Olaf und Thomas, dass es das Cartoon nicht länger geben sollte. Thomas liebäugelte schon länger mit der Idee eines eigenen Gastroprojekts. „Wir saßen jeden Sonntag hier in der Ecke auf dem Sofa und dann spukte uns die Frage in den Köpfen: Wo sollen die Stammgäste hin, wenn es das Cartoon nicht mehr gibt? Und Olaf meinte, warum machst du es nicht? Bei einem Café hätte er nichts dagegen“, erinnert sich Thomas Schulmeistrat (49). „Zwei Wochen dauerte die Renovierung. Die Sofas spendeten wir Fliederlich und die Bistrostühle polsterten wir mit Leder neu auf. Wir haben als neues Konzept umgesetzt, dass alle Gäste willkommen sind. Dass das Cartoon mehr offen ist für Heteros und besonders für Frauen.“ Damit lenken Olaf und Thomas seit inzwischen dreizehn Jahren die Geschicke des Lokals. Damalige Kritiker, die dem Paar maximal ein halbes Jahr Durchhaltevermögen prognostizierten, sind längst verstummt. „Anfangs hatte ich Probleme mit der Personalführung, weil ich halt immer sag‘, was ich denk‘. Aber seit einigen Jahren läuft es bestens. Gastronomie kann man eben nicht lernen, das ist alles Erfahrung“, ist Thomas überzeugt. Beide hatten vorher schon neben dem Hauptberuf in verschiedenen Szenebars bedient. „Die Lage des Lokals abseits der Touristenströme bringt zwar keine Laufkundschaft, aber unsere Gäste werden dadurch auch nicht von Betrunkenen angepöbelt. Hin und wieder kommt es schon vor, dass aus einem vorbeifahrenden Auto mal ‚Schwuchteln‘ gerufen wird“, so Thomas. Mit Ironie und Witz gingen die Wirte schon mal gegen drei homophobe Gäste vor, die erst spät bemerkten, wo sie gerade waren: „So schee seid Ihr auch nicht zum Poppen“ und schließlich zum einzig noch übrigen: „Du hast alberne Brüder, lassen Dich einfach allein hier im schwulen Laden“. 2008 haben Olaf und Thomas ein Heteropaar aus Heroldsberg kennengelernt, das überzeugt war, dass ins Cartoon Heteros nicht hinein dürften. Vereinzelte Heteromänner trauen sich noch heute nur in Frauenbegleitung ins Lokal. „Es ist faszinierend und schön, dass das Cartoon die Internet-, die Gayromeo- und die strenge bayerische Rauchverbotszeit überlebt hat. Und dass es weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist“, betont Thomas Schulmeistrat. „Das Cartoon ist ein Phänomen – Ich habe am wenigsten geglaubt, dass es so lange überlebt!“ ergänzt Udo Gries, der heute als Verkäufer in einem Lotto- & Tabakgeschäft arbeitet. Auf die nächsten 25 Jahre!

 

Foto 2014/ Text Norbert Kiesewetter

Archivbilder Privat

GAYCON JULI 2014

Impressionen - Cartoon 1989 / Umbau 2001

Kundgebung zum IDAHOBIT 2023 am Nürnberger Magnus-Hirschfeld-Platz

COMMUNITY REGION:

Aktion zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit

Zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit am 17. Mai, beteiligte sich die Nürnberger Community in diesem Jahr aus terminlichen Gründen erst am vierten Mai-Montag mit einer Aktion in der Frankenmetropole. Zuerst fand eine Kurzandacht mit Diakon Torben Schultes, Luca Fabièn Dotzler und Pfarrerin Silvia Jühne in der Lorenzkirche statt. Im Anschluss folgte eine Kundgebung mit Gedenkfeier am Community Gedenkort Magnus-Hirschfeld-Platz, inklusive Kranzniederlegung. Etwa 100 Personen zeigten dort Präsenz, die meisten im Schatten der Bäume, bei sommerlichen Temperaturen. Mit Redebeiträgen u.a. von Christian Vogel (3. Bürgermeister der Stadt Nürnberg), Karl Freller (Vizepräsident des Bayerischen Landtags), Florian Siekmann (MdL Bündnis90/ Die Grünen), Eser Polat (FDP), Luca Fabièn Dotzler (MUT), Lukas Geyer (Vorstand Fliederlich e.V.). ... +++ Zum Bericht mit Bildergalerie auf der DOKU-Seite +++

Ausgelassene Stimmung beim achten Grillfest des Nürnberger Lederclubs auf der Pegnitzwiese

QUEERE COMMUNITY:

Das war das NLC-Charity-Grillfest

Am dritten Mai-Donnerstag, genauer am Christi-Himmelfahrt-Feiertag, fand das achte LGBTIQ*-Grillfest des Nürnberger Lederclubs (NLC) im westlichen Pegnitztal statt. Die Pegnitzwiese, zwischen Theodor-Heuss-Brücke und Westbad, wurde wieder von der queeren Community in Beschlag genommen. Wie bestellt, pünktlich am Feiertag, strahlte die Sonne vom blauen Himmel und ließ die trüben Wochen davor sofort vergessen. Im Sonnenlicht war es angenehm warm, auch wenn ein noch frischer Wind um die Brücke wehte. Im Lauf der Jahre hatten wir ja schon viel erlebt, von gefühlten 40 Grad in der prallen Sonne bis zum Unwetterregen. Einige Hetero-Männer zeigten passend ihre rosa Unterwäsche in der Nähe des Standortes. Hätten sie geahnt, wer sich hier unter der flatternden NLC-Fahne an diesem Anblick erfreute… Die Bierbankgarnitur und das Salatbuffet wurden von rund 40 Gästen, NLC-Vereinsmitgliedern und einigen Community-Besucher*Innen, umschwärmt. ... +++ Hier geht´s zum Bericht mit Bildergalerie auf der DOKU-Seite +++

Das war der Jahresempfang im Fliederlich-Zentrum

COMMUNITY NÜRNBERG:

Empfang Fliederlich

Das war der traditionelle Jahresempfang, am ersten Mai-Freitag im queeren Fliederlich-Zentrum. Rund 40 Gäste aus Politik, vom Bayerischen Landtag und Nürnberger Stadtrat, sowie zahlreiche Vertretende aus der Community kamen in die Vereinsräume am Plärrer. Nach persönlichen Grußworten von Vorstands-Mitglied Ulrich Breuling zeigte Geschäftsführer Michael Glas einen kleinen Jahresrückblick von 2022 als Powerpoint-Präsentation. Neben einem Überblick über die aktuelle Beratungstätigkeit, bayernweite LSBTI-Fortbildungen, gab es erste Infos zum baldigen Start der Beratung/ Betreuung von queeren Wohnungslosen. Als Hauptschwerpunkt stellte sich die Fliederlich Gruppe TINA* (Trans/ Inter/ Nicht binär/ Agender) vor. Miriam berichtete, wie wichtig der Austausch und die Beratung untereinander in einem geschützten Raum sind. Die Gruppe möchte den Erfahrungsschatz weitergeben, wo es z.B. Hilfe oder Anlaufstellen in der Medizin gibt. ... +++ Hier geht´s zum Bericht mit Bildergalerie auf der DOKU-Seite +++

CSD Schwabach: Übergabe der PRIDE-Fahnen an das ORO Einkaufszentrum

COMMUNITY REGION:

Übergabe der PRIDE-Fahnen an das ORO Einkaufszentrum

Schwabach: Schon seit Wochen plant das OrgaTeam die Premiere eines Christopher-Street-Day in der Goldschlägerstadt. Hier nun erste Detail-Informationen: Schirmherr ist Oberbürgermeister Peter Reiß. Am 01. Juli 2023 um 13:00 Uhr geht´s mit der CSD Demonstration los, unter dem Motto „Bunt ist goldrichtig! Queerer Aktionsplan Bayern jetzt!“. Erstmals werden zahlreiche Menschen aus der LGBTIQ*-Community, Gruppen und Organisationen aus der Region Fahnen schwenkend durch die Straßen der Stadt ziehen. Sammelpunkt und Aufstellung zur Demo ist die Eilgutstraße direkt am Bahnhof gegenüber der BayWa. Anschließend verläuft die Route über die Angerstraße beim Parkbad vorbei, um den Stadtpark, durch die Friedrich-Ebert-Straße, Gutenberg-straße und Reichswaisenhausstraße. In die Altstadt geht es dann über die Zöllnertorstraße und die Königstraße zum Marktplatz. Der CSD Schwabach fährt mit einem eigenen LKW mit! ... +++ Hier geht´s zum Bericht auf der DOKU-Seite +++

Zentraler queerer Protestmarsch am IDAHOBIT in München

COMMUNITY BAYERN:

20 bayerische CSDs eröffnen die PRIDE Saison

München: Am 17. Mai, zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT), geht die Bayerische queere Community zentral in München auf die Straße. Sie haben sich zusammengetan, um im Freistaat endlich einen Aktionsplan durchzusetzen, der die Gleichstellung von LGBTQIA+ zum Programm hat und Diskriminierung bekämpft. Bereits Anfang des Jahres hatten sich CSDs in ganz Bayern zusammengeschlossen, um 2023 unter einem einheitlichen Motto einen „Queeren Aktionsplan Bayern jetzt!“ zu fordern. Im Vorfeld der bayerischen Landtagswahl, die am 8. Oktober stattfindet, soll das gemeinsame Auftreten den Druck erhöhen. Bayern ist das einzige Bundesland, in dem es keinen Aktionsplan für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt gibt. Die Staatsregierung hielt das bislang für unnötig. Eine Petition dazu läuft schon seit vergangenem Jahr. Die Community will in der PRIDE-Saison insgesamt 50.000 Unterschriften sammeln! Die CSDs in Bayern wollen in Kürze eine Online-Plattform aufsetzen, an der sich alle mit Vorschlägen beteiligen können, was ihrer Meinung nach in den queeren Aktionsplan gehört. (NK)

+++ Weitere Infos unter CSD Bayern +++

Schwules Chorvergnügen 2023 mit Trällerpfeifen & Doodles im Südpunkt Nürnberg

PARTNERSTÄDTE:

Trällerpfeifen & Doodles begeistern beim Doppelkonzert

Das letzte Aprilwochenende stand ganz im Zeichen der Städtepartnerschaft zwischen Nürnberg und Prag, passend zum Welttag der Partnerstädte (30. April). Dass die queeren Communities der beiden Städte dies ebenfalls mit Leben erfüllen und es nicht nur bei Unterschriften von Politikern bleibt, darüber freute sich Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König. Er ließ es sich nicht nehmen, die Chöre in der Ehrenhalle des historischen Rathauses am Samstagmittag persönlich zu begrüßen. Frank Schirmer beeindruckte in seinen Begrüßungsreden sowohl beim Empfang als auch bei den Konzerten in tschechischer Sprache. Den Text hatte er mit Hilfe des gebürtigen Tschechen Jan in vielen Stunden eingeübt und in Lautschrift notiert. ... +++ Hier geht´s zu den Bildergalerien auf der DOKU-Seite/ Do obrazových galerií +++

TV-Tipps

+++ 30.05. DAS ERSTE 21:45 Uhr Report Mainz: Verbotene Liebe? Queere Muslime - Magazin // 23:15 SWR Drags of Monnem (4 & 5) - Doku // 00:05 VOX Medical Detectives: Akribie des Grauens - Doku +++ 31.05. KABEL1 CLASSICS 15:10 Uhr Eine Frau für zwei - Spielfilm // 20:10 SRF2 Beyto - Spielfilm +++ 01.06. ZDF 18:00 Uhr SOKO Stuttgart: Bunte Liebe - Krimi +++ 02.06. RTL 20:15 Uhr Viva la diva - Wer ist die Queen? - Show // 22:45 Uhr RTL Viva la Diva - Der Weg zum Laufsteg - Doku // 23:30 Uhr ZDF Music Impossible - Mein Song. Dein Sound - Show +++ 03.06. ONE 22:00 Uhr Peter von Kant - Spielfilm // 22:10 Uhr ZDFNEO Wild Things - Spielfilm // 00:40 RTL Take Me Out - Boys Boys Boys - Show +++ 04.06. ONE 00:50 Uhr Peter von Kant - Spielfilm +++

Das war der Tag der lesbischen Sichtbarkeit 2023 in Nürnberg

COMMUNITY NÜRNBERG:

Tag der lesbischen Sichtbarkeit in Nürnberg

Das OrgaTeam vom dyke*march Nürnberg organisierte zum internationalen „Tag der lesbischen Sichtbarkeit“ (Lesbian Visibility Day) am vierten April-Mittwoch zum dritten Mal eine Aktion in der Altstadt. Treffpunkt war der Magnus-Hirschfeld-Platz am Nürnberger Sterntor. Rund 40 Teilnehmende sind dem Aufruf gefolgt. Diesmal besuchten sie als Aktion gezielt einige nicht queere Lokale in der Stadt, um dort für mehr lesbische Sichtbarkeit zu sorgen. Als musikalische Über-raschung erschien in der Spitalgasse auch der Nürnberger Lesbenchor, die Tinnitussis! ... +++ Bericht & Bildergalerie auf der DOKU-Seite online +++

Titelbild des Monats:

Mai - Zeit in der Stadt - 12 Jahre Pressebilder GAYCON.DE

GAYCON TITELMODELS:

Titelbild

Ab 2023 wollen wir unsere GAYCON Titelbild-Reihe mit selbstbewussten Models aus der queeren Community neu starten! Unter anderem mit jahreszeitlichen Motiven aus dem Stadtgebiet Nürnberg oder der Region oder von Veranstaltungen. Wer Lust hat, sich alleine oder zu zweit (Paar & Freundschaft) von uns in einem Foto-Shooting ablichten zu lassen, kann sich generell bei uns melden. Entweder persönlich, per Facebook oder per E-Mail unter info@gaycon.de! (Bitte mit Foto) Wir freuen uns auf LSBTTIQ*-Bewerbungen - Euer GAYCON Team +++ Weitere Hintergrund- Infos auch auf unserer MISS & MR GAYCON WAHL SEITE +++

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