Denkmal "Stolpersteine"

Chronologische Reihenfolge von oben nach unten: Weitere Stolpersteine 2018, Präsentation Stolpersteine 2017

Verlegung neuer Stolpersteine für homosexuelle Opfer des Nazi-Regimes in Nürnberg durch Gunter Demnig

Weitere Stolpersteine

Der Berliner Künstler Gunter Demnig war am geschichtsträchtigen Datum 09. November 2018 wieder in der Frankenmetropole, um die im Vorjahres-Oktober begonnene Aktion um sechs weitere Steine mit Messingplatten fortzuführen. Damit wird an homosexuelle Opfer des Nazi-Regimes erinnert. Am diesem zweiten November-Freitag wurden außerdem zwei Steine zum Gedenken an jüdische Bürger verlegt. Einige Paten aus unserer Community übernahmen die Spendenfinanzierung für die homosexuellen Opfer: Dieter Barth für drei Steine, Manfred Kümmerling & Klaus Höcherl (Bar59), Andreas Hentschel & Bastian Brauwer (CSD Verein) sowie der Verein Fliederlich. Dieser widmet Ralph Hoffmann einen Stein, weil die Recherche der Opfer maßgeblich von ihm mit initiiert wurde. Vertreter von ‚Geschichte für Alle‘ sowie aus der Community begleiteten Gunter Deming durch die Stadt. Sie berichteten, dass an einer Adresse die am Vortag gelockerte Steinplatte des Bürgersteigs von SÖR aus Versehen in Rekordzeit wieder verschlossen wurde. Zu einer überraschenden Begegnung kam es bei der Steinlegung mit einer direkten Verwandten des Ermordeten, obwohl vorab recherchiert wurde und keine Nachkommen der Familie zu finden waren. Ihr wurden nie die Hintergründe erzählt. Ein reiner Zufall, denn die Verlegung dauert nur ein paar Minuten. Derzeit sind 396 Nürnberger Biografien zum §175 als Geschichte bekannt. Paten können weiterhin einen Stein für 120 Euro finanzieren, inklusive Herstellung und Verlegung. Paten-Interessenten melden sich bitte per Mail bei Dr. Pascal Metzger von Geschichte für Alle.

Messingtafeln erinnern an die Opfer des Nazi-Regimes

Richard Pongratz (1910 – 1945), Stolperstein Schuckertplatz 6. Pongratz, in Nürnberg geboren, war kaufmännischer Angestellter. Bereits als junger Mann kam er aufgrund seiner Homosexualität in Konflikt mit Polizei und Justiz. In einem später angefertigten psychologischen Gutachten über ihn heißt es verächtlich, er sei ein „haltloser Homosexueller“, schäme sich dafür jedoch in keiner Weise und fühle sich als „unschuldig Verfolgter“. Ein Bekannter denunzierte ihn, Pongratz wurde verhaftet und in Untersuchungshaft genommen. Sein Rechtsanwalt legte Revision ein, was fatale Folgen hatte: Das Reichsgericht in Leipzig beanstandete in seiner Prüfung des Urteils nicht das Strafmaß, monierte aber, dass bei Pongratz offenkundig ein „Hang zu gleichgeschlechtlichen Verfehlungen“ vorliege und dieser daher möglicherweise als „gefährlicher Gewohnheitsverbrecher“ anzusehen sei. Im Dezember 1942 überstellte man ihn als Sicherungsverwahrten in das KZ Mauthausen, wo er bis Kriegsende verblieb. Er wurde 35 Jahre alt.

Karl Jakob Kolb (1891 – 1942), Stolperstein Herschelstraße 17. Kolb wurde in Bayreuth geboren und zog später nach Nürnberg, wo er als Kaufmann arbeitete. Zwar heiratete er eine Frau und zeugte zwei Kinder, er hatte sein Leben lang aber auch immer wieder sexuelle Beziehungen mit Männern. Er verkehrte unter anderem in der Kneipe „Wirtschaftsraum 3. Klasse“ im Nürnberger Hauptbahnhof, die Ende der 1930er Jahre als Treffpunkt für Homosexuelle galt. Dort lernte Kolb im Juni 1939 einen 20-jährigen Prostituierten kennen. Wenig später verhaftete die Polizei den Prostituierten. Wegen Verstoßes gegen den Paragraphen 175 verurteilte das Gericht Kolb zu einer neunmonatigen Gefängnisstrafe, die dieser in der Folge bis Mai 1940 im Strafgefängnis Ebrach verbüßte. Danach wurde er auf Anweisung der Nürnberger Kriminalpolizei hin in das KZ Dachau eingewiesen. Kolb kam Ende Januar 1942 mit einem „Invalidentransport“ in die Tötungsanstalt Schloss Hartheim (Oberösterreich). Er wurde 51 Jahre alt.

Alfred Zöller (1912 – 1940), Stolperstein Leyher Straße 25. Zöller, in Fürth geboren,  machte eine Lehre zum Tapezierer und Dekorateur. Später arbeitete er in Fürth als Packer bei den Triumph-Werken. Seine Homosexualität lebte Zöller bereits in jungen Jahren relativ offen aus. Ab 1930 besuchte er Treffpunkte der sich damals entwickelnden homosexuellen Szene in Nürnberg. 1934 wurde der damals 22-jährige Zöller erstmals bei einer Polizeirazzia in der Kneipe „Zur Burg“, einem bekannten Homosexuellentreffpunkt in der Nürnberger Innenstadt, festgenommen. Später folgten Ermittlungen der Kriminalpolizei gegen die ehemaligen Mitglieder des Homosexuellenvereins „Silhouette“. Nachdem er seine Haftstrafe verbüßt hatte, zog Zöller nach Nürnberg und arbeitete als Zeitungsausfahrer. Fortan lebte er unter ständiger Beobachtung durch die Kriminalpolizei. Für Dezember 1939 ist seine Einweisung in das Konzentrationslager Sachsenhausen belegt. Das Lager war dafür bekannt, dass dort Homosexuelle auf besonders grausame Art und Weise gequält und misshandelt wurden. Er wurde 27 Jahre alt.

Adam Schwind (1899 – 1945), Stolperstein Veillodterstraße 21. Schwind, in Bamberg geboren, machte eine Lehre zum Dekorateur. 1929 gab er die elterliche Wohnung in Bamberg auf und zog nach Nürnberg. In den folgenden Jahren bewegte er sich in der homosexuellen Szene. Vor allem im Verein „Silhouette“, in dem sich Homosexuelle vernetzten und gemeinsame Aktivitäten organisierten, war Schwind aktiv. 1933 wurde die Nürnberger Kriminalpolizei deswegen auf ihn aufmerksam. 1936 denunzierte ein Sexualpartner Schwind, der daraufhin unverzüglich festgenommen wurde. Am Ende stand ein mehrtägiger Prozess gegen die ehemaligen „Silhouette“-Mitglieder, der ab dem 24. März 1937 vor dem Landgericht Nürnberg stattfand. Auf die dreijährige Haft folgte für Schwind eine Odyssee durch mehrere Konzentrationslager, die sich bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges hinzog. Er wurde 45 Jahre alt.

Georg Jean Mayer (1902 – 1943), Stolperstein Tucherstraße 14. Mayer, in Nürnberg geboren, arbeitete als Fräser und später als Hausdiener in diversen Hotels. Ab 1930 betrieb er gemeinsam mit seiner Mutter einen Blumenhandel in der Nürnberger Innenstadt. Wegen Verstoßes gegen den Paragraphen 175 wurde Mayer erstmals 1935 durch das Amtsgericht Nürnberg verurteilt. Im Gefängnis lernte Mayer einen Mithäftling kennen, mit dem er eine sexuelle Beziehung unterhielt und über die Haftzeit hinaus in Kontakt blieb. Bei einem Besuch Mayers bei seinem Freund im mittelfränkischen Diepersdorf wurde die Polizei im März 1938 durch eine Denunziation aufmerksam. Die Ermittlungsergebnisse führten zu einer Anklage gegen Mayer vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth, das ihn im Juni 1938 zu einer dreijährigen Zuchthausstrafe verurteilte. Zusätzlich entschieden die Richter, ihn als „gefährlichen Gewohnheitsverbrecher“ in Sicherungsverwahrung zu nehmen. Auf Anweisung des Reichsjustizministeriums wurde er im Dezember 1942 ins KZ Mauthausen gebracht. Er wurde 40 Jahre alt.

Fritz Drechsler (1898 – 1941), Stolperstein Köhnstraße 50. Drechsler, in Nürnberg geboren, arbeitete als kaufmännischer Angestellter. Von einer Strafverfolgung wegen seiner Homosexualität bleib Drechsler nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten anfangs noch verschont. Dies änderte sich durch einen Vorfall im September 1936: Drechsler suchte in einer Toilettenanlage am Aufseßplatz offenkundig sexuelle Kontakte und unternahm dort Annäherungsversuche bei Personen, die sich zufällig dort aufhielten. Gemeinsam ergriffen die vier Männer Drechsler und brachten ihn zur nächsten Polizeiwache, wo sie Anzeige wegen Belästigung erstatteten. Infolge der beiden Schuldsprüche war Drechsler bis Oktober 1938 in Haft. Nach einem erneuten Vorfall entschied die Nürnberger Kriminalpolizei, ihn in polizeiliche Vorbeugungshaft zu nehmen, also ihn auf unbestimmte Zeit in ein Konzentrationslager einzuweisen. Er wurde 43 Jahre alt.

 

GAYCON November 2018

"Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer in Nürnberg" - Stadtgebiet - 09. November2018

Präsentation der ersten "Stolpersteine" für homosexuelle Opfer des Nazi-Regimes in Nürnberg. Von links: Uschi Unsinn, Ralph Hoffmann (Fliederlich), Gunter Demnig (Künstler) und Dr. Pascal Metzger (Geschichte für Alle)

Stolpersteine gegen das Vergessen

Das ist der Anfang: Seit Mitte Oktober erinnern vier „Stolpersteine“ an homosexuelle Nazi-Opfer in Nürnberger Straßen. Der Berliner Künstler Gunter Demnig (69) hat die Steine mit den Messingplatten persönlich verlegt. Schirmherr der Aktion ist Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly. Paten übernehmen die Spendenfinanzierung.

Am Abend des dritten Oktobermontags wurde das Projekt von Geschichte für Alle e.V. und Fliederlich e.V. der Öffentlichkeit im Literaturhaus präsentiert. Im vollbesetzten Salon stellte Deming sein Kunstprojekt vor, musikalisch umrahmt vom Lesben-Chor „Tinitussis“. Begonnen hat er sein Werk 1992, es gilt mit inzwischen 61.000 verlegten „Stolpersteinen“ als das größte dezentrale Denkmal weltweit. Vor allem die Namen jüdischer Opfer der Nazi-Zeit wurden in die Wege und Plätze in 1200 ehemaligen Wohnorten in Deutschland und in zwanzig Ländern Europas eingebracht. Bisher liegen 73 Steine in Nürnberg, auf deren Messingplatten Name und Todestag der Ermordeten stehen. Nun erinnern erstmals vier Exemplare an homosexuelle Opfer in der Frankenhauptstadt. Für Michael Glas, Geschäftsführer von Fliederlich, ist es ein „krönender Abschluss“, denn seit 16 Jahren arbeitet der Verein an diesem Vorhaben. Geschichte für Alle hat die Biografien erforscht. Der §175 stellte in der Weimarer Republik jede homosexuelle Handlung unter Strafe. Die Nationalsozialisten verschärften den Paragraphen 1935, dadurch schnellten Ermittlungsverfahren gegen Homosexuelle in ganz Deutschland in die Höhe. Tausende wurden in dieser Zeit verfolgt und in Konzentrationslagern ermordet. Dass sie zu den Opfern nationalsozialistischer Gewalt zählten, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg lange Zeit verdrängt und verschwiegen. Mit der Aktion werden die Opfer aus der Anonymität geholt. Die Steine verhindern das Vergessen des dunkelsten Kapitels deutscher Geschichte.

Die ersten vier Steine erinnern an Nürnberger homosexuelle Opfer

Rudolf Brinkmann (1908 – 1941), Stolperstein Frauentorgraben 17. Brinkmann, in Stettin geboren, lebte 1933 zwecks Studium in Berlin, wo er 1934 nach einer Razzia der Gestapo in der dortigen schwulen Szene als Homosexueller ins KZ Lichtenburg verschleppt wurde. Als verurteilter Homosexueller durfte er weder sein Studium noch seine Lehre als Buchhändler abschließen. 1938 fand er eine Arbeitsstelle im Amtlichen Bayerischen Reisebüro in Nürnberg. Brinkmann lebte ein zurückgezogenes Leben. Zum Verhängnis wurde ihm eine Bekanntschaft mit einem 23-jährigen, der Brinkmann nach seinem Outing bei der Polizei denunzierte. 1939 wurde Brinkmann zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt. Danach kam er nicht frei, sondern wurde ins KZ Flossenbürg eingewiesen. Er wurde 33 Jahre alt.

Andreas Hitzler (1906 – 1940), Stolperstein Seuffertstraße 5. Hitzler, in Nürnberg geboren, war gelernter Bäcker, arbeitete einige Zeit als Bäckergehilfe. Später verdiente er seinen Lebensunterhalt als Bauhilfsarbeiter im Brückenbau. Hitzler lebte seine Homosexualität vor der Nazi-Diktatur ziemlich offen aus, in der beginnenden schwulen Subkultur Nürnbergs der 1930er Jahre. Er war Mitglied im Verein „Silhouette“, wo sich schwule Männer heimlich vernetzten, um einer Strafe zu entgehen. 1932 erfolgte die erste Verurteilung Hitzlers wegen dem §175. Weil sein Sexualpartner ihn 1936 denunzierte, nahm ihn die Polizei fest. Daraufhin kam Hitzler ins KZ Dachau, die Freiheit sah er nach der Strafe trotzdem nicht wieder, denn 1939 wurde er ins KZ Mauthausen verlegt. Durch die Zwangsarbeit ausgebeutet, wurde er ebenfalls nur 33 Jahre alt.

Karl Friedrich Kloss (1895 – 1944), Stolperstein Hallplatz 21. Kloss, in Steuden geboren, arbeitete nach der Berufsschulzeit in verschiedenen Städten als Büfettgehilfe. Später wechselte er ins Hotelgewerbe und war als Hotelportier tätig. Die vielen Ortswechsel halfen ihm, sein Schwulsein heimlich auszuleben. 1936,1938, 1939 erfolgten erste Haftstrafen wegen dem §175. 1940 kam Kloss nach Nürnberg, arbeitete und wohnte im Hotel „Goldenen Adler“ am Hallplatz. Er wurde 1944 an seinem Arbeitsplatz festgenommen, die von der Polizei gefundenen Liebesbriefe führten zu einer Anklage als „gefährlichen Gewohnheitsverbrecher“ vor einem Sondergericht. Weil Kloss in diesem Schauprozess ein Todesurteil wegen Verstoßes gegen den §175 erwartete, erhängte er sich in seiner Zelle, noch bevor das Urteil gesprochen wurde. Er wurde 49 Jahre alt.

Rudolf Koch (1918 – 1986), Stolperstein Untere Talgasse 6. Koch, in Nürnberg geboren, war Elektroinstallateur. Weil sich Homosexuelle nur an heimlichen Treffpunkten begegnen konnten, wurde er 1935 zum ersten Mal in der Toilette des „Kaufhauses Weißer Turm“ polizeilich aufgegriffen. Als Koch 1939 im Waffenhof, einem bekannten Szene-Treffpunkt der Stadt, wieder aufgegriffen wurde, erfolgte ein Verbot, nachts seine Wohnung zu verlassen. Nach dem Verstoß gegen die Auflagen wurde er in „polizeiliche Vorbeugungshaft“ genommen. Das bedeutete, Koch wurde auf unbestimmte Zeit ins Konzentrationslager eingewiesen. Zuerst im KZ Sachsenhausen, anschließend im KZ Flossenbürg. Er sah den einzigen Ausweg wie viele seiner Rosa Winkel Mithäftlinge: Koch ließ sich mit 23 Jahren entmannen. Weil er nun „keine Gefahr mehr für die Gesellschaft darstelle“, wurde er einige Monate später entlassen. 1942 zog er in die Wehrmacht ein, überlebte den Krieg und kam zurück nach Nürnberg. Koch starb mit 68 Jahren.

Volles Literaturhaus bei der Präsentation

Man „stolpert mit Kopf und Herzen“ in den öffentlichen Straßen über das Kunstprojekt. Ursprünglich waren einmal Wandtafeln geplant, doch die Absage von Hausbesitzern wäre deutlich vorauszusehen gewesen. „Die Passanten wollen die Namen auf den Messingplatten lesen, deshalb verbeugen sie sich vor den Opfern“, betont Demnig seine Motivation. Als Wiedererkennungseffekt haben alle Steine die gleiche Größe, und werden individuell von Hand gefertigt. Weil Passanten über die Messingplatten laufen, werden diese automatisch poliert. Solange es geht, will Demnig weitermachen, aber er hat schon eine Stiftung gegründet, die die Erinnerungsarbeit fortsetzten wird. Demnig berichtete, dass nicht alle Städte mit dem Projekt einverstanden sind. In München werden die Steine deshalb nur auf privatem Grund verlegt.

 

Geschichte für Alle e.V. betont, dass alle Opfergruppen bedacht werden können. Derzeit sind 396 Nürnberger Biografien mit dem §175 als Geschichte bekannt. Paten können einen Stein für 120 Euro finanzieren inklusive Herstellung und Verlegung. Paten-Interessenten melden sich bitte per Mail bei Dr. Pascal Metzger von Geschichte für Alle.

 

www.stolpersteine.eu

 

Text/ Fotos Norbert Kiesewetter

GAYCON Oktober 2017

Präsentation "Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer in Nürnberg" - Literaturhaussalon Nürnberg - 16.Oktober 2017

Die ersten vier Stolpersteine für homosexuelle Opfer der Nazi-Zeit in Nürnberger Straßen
Kundgebung zum IDAHOBIT 2023 am Nürnberger Magnus-Hirschfeld-Platz

COMMUNITY REGION:

Aktion zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit

Zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit am 17. Mai, beteiligte sich die Nürnberger Community in diesem Jahr aus terminlichen Gründen erst am vierten Mai-Montag mit einer Aktion in der Frankenmetropole. Zuerst fand eine Kurzandacht mit Diakon Torben Schultes, Luca Fabièn Dotzler und Pfarrerin Silvia Jühne in der Lorenzkirche statt. Im Anschluss folgte eine Kundgebung mit Gedenkfeier am Community Gedenkort Magnus-Hirschfeld-Platz, inklusive Kranzniederlegung. Etwa 100 Personen zeigten dort Präsenz, die meisten im Schatten der Bäume, bei sommerlichen Temperaturen. Mit Redebeiträgen u.a. von Christian Vogel (3. Bürgermeister der Stadt Nürnberg), Karl Freller (Vizepräsident des Bayerischen Landtags), Florian Siekmann (MdL Bündnis90/ Die Grünen), Eser Polat (FDP), Luca Fabièn Dotzler (MUT), Lukas Geyer (Vorstand Fliederlich e.V.). ... +++ Zum Bericht mit Bildergalerie auf der DOKU-Seite +++

Ausgelassene Stimmung beim achten Grillfest des Nürnberger Lederclubs auf der Pegnitzwiese

QUEERE COMMUNITY:

Das war das NLC-Charity-Grillfest

Am dritten Mai-Donnerstag, genauer am Christi-Himmelfahrt-Feiertag, fand das achte LGBTIQ*-Grillfest des Nürnberger Lederclubs (NLC) im westlichen Pegnitztal statt. Die Pegnitzwiese, zwischen Theodor-Heuss-Brücke und Westbad, wurde wieder von der queeren Community in Beschlag genommen. Wie bestellt, pünktlich am Feiertag, strahlte die Sonne vom blauen Himmel und ließ die trüben Wochen davor sofort vergessen. Im Sonnenlicht war es angenehm warm, auch wenn ein noch frischer Wind um die Brücke wehte. Im Lauf der Jahre hatten wir ja schon viel erlebt, von gefühlten 40 Grad in der prallen Sonne bis zum Unwetterregen. Einige Hetero-Männer zeigten passend ihre rosa Unterwäsche in der Nähe des Standortes. Hätten sie geahnt, wer sich hier unter der flatternden NLC-Fahne an diesem Anblick erfreute… Die Bierbankgarnitur und das Salatbuffet wurden von rund 40 Gästen, NLC-Vereinsmitgliedern und einigen Community-Besucher*Innen, umschwärmt. ... +++ Hier geht´s zum Bericht mit Bildergalerie auf der DOKU-Seite +++

Das war der Jahresempfang im Fliederlich-Zentrum

COMMUNITY NÜRNBERG:

Empfang Fliederlich

Das war der traditionelle Jahresempfang, am ersten Mai-Freitag im queeren Fliederlich-Zentrum. Rund 40 Gäste aus Politik, vom Bayerischen Landtag und Nürnberger Stadtrat, sowie zahlreiche Vertretende aus der Community kamen in die Vereinsräume am Plärrer. Nach persönlichen Grußworten von Vorstands-Mitglied Ulrich Breuling zeigte Geschäftsführer Michael Glas einen kleinen Jahresrückblick von 2022 als Powerpoint-Präsentation. Neben einem Überblick über die aktuelle Beratungstätigkeit, bayernweite LSBTI-Fortbildungen, gab es erste Infos zum baldigen Start der Beratung/ Betreuung von queeren Wohnungslosen. Als Hauptschwerpunkt stellte sich die Fliederlich Gruppe TINA* (Trans/ Inter/ Nicht binär/ Agender) vor. Miriam berichtete, wie wichtig der Austausch und die Beratung untereinander in einem geschützten Raum sind. Die Gruppe möchte den Erfahrungsschatz weitergeben, wo es z.B. Hilfe oder Anlaufstellen in der Medizin gibt. ... +++ Hier geht´s zum Bericht mit Bildergalerie auf der DOKU-Seite +++

CSD Schwabach: Übergabe der PRIDE-Fahnen an das ORO Einkaufszentrum

COMMUNITY REGION:

Übergabe der PRIDE-Fahnen an das ORO Einkaufszentrum

Schwabach: Schon seit Wochen plant das OrgaTeam die Premiere eines Christopher-Street-Day in der Goldschlägerstadt. Hier nun erste Detail-Informationen: Schirmherr ist Oberbürgermeister Peter Reiß. Am 01. Juli 2023 um 13:00 Uhr geht´s mit der CSD Demonstration los, unter dem Motto „Bunt ist goldrichtig! Queerer Aktionsplan Bayern jetzt!“. Erstmals werden zahlreiche Menschen aus der LGBTIQ*-Community, Gruppen und Organisationen aus der Region Fahnen schwenkend durch die Straßen der Stadt ziehen. Sammelpunkt und Aufstellung zur Demo ist die Eilgutstraße direkt am Bahnhof gegenüber der BayWa. Anschließend verläuft die Route über die Angerstraße beim Parkbad vorbei, um den Stadtpark, durch die Friedrich-Ebert-Straße, Gutenberg-straße und Reichswaisenhausstraße. In die Altstadt geht es dann über die Zöllnertorstraße und die Königstraße zum Marktplatz. Der CSD Schwabach fährt mit einem eigenen LKW mit! ... +++ Hier geht´s zum Bericht auf der DOKU-Seite +++

Zentraler queerer Protestmarsch am IDAHOBIT in München

COMMUNITY BAYERN:

20 bayerische CSDs eröffnen die PRIDE Saison

München: Am 17. Mai, zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT), geht die Bayerische queere Community zentral in München auf die Straße. Sie haben sich zusammengetan, um im Freistaat endlich einen Aktionsplan durchzusetzen, der die Gleichstellung von LGBTQIA+ zum Programm hat und Diskriminierung bekämpft. Bereits Anfang des Jahres hatten sich CSDs in ganz Bayern zusammengeschlossen, um 2023 unter einem einheitlichen Motto einen „Queeren Aktionsplan Bayern jetzt!“ zu fordern. Im Vorfeld der bayerischen Landtagswahl, die am 8. Oktober stattfindet, soll das gemeinsame Auftreten den Druck erhöhen. Bayern ist das einzige Bundesland, in dem es keinen Aktionsplan für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt gibt. Die Staatsregierung hielt das bislang für unnötig. Eine Petition dazu läuft schon seit vergangenem Jahr. Die Community will in der PRIDE-Saison insgesamt 50.000 Unterschriften sammeln! Die CSDs in Bayern wollen in Kürze eine Online-Plattform aufsetzen, an der sich alle mit Vorschlägen beteiligen können, was ihrer Meinung nach in den queeren Aktionsplan gehört. (NK)

+++ Weitere Infos unter CSD Bayern +++

Schwules Chorvergnügen 2023 mit Trällerpfeifen & Doodles im Südpunkt Nürnberg

PARTNERSTÄDTE:

Trällerpfeifen & Doodles begeistern beim Doppelkonzert

Das letzte Aprilwochenende stand ganz im Zeichen der Städtepartnerschaft zwischen Nürnberg und Prag, passend zum Welttag der Partnerstädte (30. April). Dass die queeren Communities der beiden Städte dies ebenfalls mit Leben erfüllen und es nicht nur bei Unterschriften von Politikern bleibt, darüber freute sich Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König. Er ließ es sich nicht nehmen, die Chöre in der Ehrenhalle des historischen Rathauses am Samstagmittag persönlich zu begrüßen. Frank Schirmer beeindruckte in seinen Begrüßungsreden sowohl beim Empfang als auch bei den Konzerten in tschechischer Sprache. Den Text hatte er mit Hilfe des gebürtigen Tschechen Jan in vielen Stunden eingeübt und in Lautschrift notiert. ... +++ Hier geht´s zu den Bildergalerien auf der DOKU-Seite/ Do obrazových galerií +++

TV-Tipps

+++ 30.05. DAS ERSTE 21:45 Uhr Report Mainz: Verbotene Liebe? Queere Muslime - Magazin // 23:15 SWR Drags of Monnem (4 & 5) - Doku // 00:05 VOX Medical Detectives: Akribie des Grauens - Doku +++ 31.05. KABEL1 CLASSICS 15:10 Uhr Eine Frau für zwei - Spielfilm // 20:10 SRF2 Beyto - Spielfilm +++ 01.06. ZDF 18:00 Uhr SOKO Stuttgart: Bunte Liebe - Krimi +++ 02.06. RTL 20:15 Uhr Viva la diva - Wer ist die Queen? - Show // 22:45 Uhr RTL Viva la Diva - Der Weg zum Laufsteg - Doku // 23:30 Uhr ZDF Music Impossible - Mein Song. Dein Sound - Show +++ 03.06. ONE 22:00 Uhr Peter von Kant - Spielfilm // 22:10 Uhr ZDFNEO Wild Things - Spielfilm // 00:40 RTL Take Me Out - Boys Boys Boys - Show +++ 04.06. ONE 00:50 Uhr Peter von Kant - Spielfilm +++

Das war der Tag der lesbischen Sichtbarkeit 2023 in Nürnberg

COMMUNITY NÜRNBERG:

Tag der lesbischen Sichtbarkeit in Nürnberg

Das OrgaTeam vom dyke*march Nürnberg organisierte zum internationalen „Tag der lesbischen Sichtbarkeit“ (Lesbian Visibility Day) am vierten April-Mittwoch zum dritten Mal eine Aktion in der Altstadt. Treffpunkt war der Magnus-Hirschfeld-Platz am Nürnberger Sterntor. Rund 40 Teilnehmende sind dem Aufruf gefolgt. Diesmal besuchten sie als Aktion gezielt einige nicht queere Lokale in der Stadt, um dort für mehr lesbische Sichtbarkeit zu sorgen. Als musikalische Über-raschung erschien in der Spitalgasse auch der Nürnberger Lesbenchor, die Tinnitussis! ... +++ Bericht & Bildergalerie auf der DOKU-Seite online +++

Titelbild des Monats:

Mai - Zeit in der Stadt - 12 Jahre Pressebilder GAYCON.DE

GAYCON TITELMODELS:

Titelbild

Ab 2023 wollen wir unsere GAYCON Titelbild-Reihe mit selbstbewussten Models aus der queeren Community neu starten! Unter anderem mit jahreszeitlichen Motiven aus dem Stadtgebiet Nürnberg oder der Region oder von Veranstaltungen. Wer Lust hat, sich alleine oder zu zweit (Paar & Freundschaft) von uns in einem Foto-Shooting ablichten zu lassen, kann sich generell bei uns melden. Entweder persönlich, per Facebook oder per E-Mail unter info@gaycon.de! (Bitte mit Foto) Wir freuen uns auf LSBTTIQ*-Bewerbungen - Euer GAYCON Team +++ Weitere Hintergrund- Infos auch auf unserer MISS & MR GAYCON WAHL SEITE +++

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