#Queerer Fußballfanclub "Norisbengel"

Chronologisch von oben nach unten: 25. QFF-Treffen in Nürnberg (2022), CSD Wagen Norisbengel (2015),  FCN Weihnachtsbaum (2014), 15. QFF-Treffen Nürnberg (2014), Regenbogenflagge im Frankenstadion (2014), Gründung Norisbengel (2011)

25. QFF-Treffen: Tagung der queeren Fußball-Fan-Clubs in Nürnberg - organisiert von den Norisbengeln

25. QFF-Treffen

Tagung der queeren Fußball-Fan-Clubs in Nürnberg

Zum zweiten Mal richteten die Norisbengel, offizieller queerer Fanclub des 1. FCN, die überregionale Tagung am vierten September-Wochenende in der Frankenmetropole aus. Leider waren mit rund 30 Teilnehmenden deutlich weniger nach Nürnberg angereist als ursprünglich erwartet. Als Tagungszentrum fungierte der Saal des Restaurants im Literaturhaus. Queere Themen rund um den Fussball standen im Mittelpunkt. Als Zugabe fand noch ein Kulturprogramm, wie Stadtführungen in der Altstadt und am ehemaligen Reichsparteitagsgelände, ein gemeinsames Mittagessen im Hauptlokal im Erdgeschoss, sowie ein „Feier-Abend“ in einer Szenekneipe, statt. Zum öffentlichen Teil der Veranstaltung am Samstagvormittag kamen einige Personen aus Politik und Gesellschaft vorbei und überbrachten persönliche Grußworte. Mitglieder des Fanprojekts Nürnberg waren „als stille Beobachter“ ebenfalls unter den Gästen dabei. Ein zentrales Thema ist nach wie vor die Diskriminierung im Sport. Nach einer Studie würden queere / trans-Jugendliche deshalb weniger Sport betreiben als heterosexuelle Jugendliche, berichtete Tessa Ganserer (Bündnis’90/ Die Grünen; MdB). Die Diskussion über queerfeindliche Straftaten komme erst darüber auf, wenn ein Opfer stirbt (Malte). Es sei ein gesellschaftliches Problem, dass sich die breite Öffentlichkeit ansonsten nicht dafür interessiere. Politik müsse Haltung zeigen und Vorbild sein. In Deutschland sei es auch einmalig, dass eine Stadt wie Nürnberg mit 500.000 Einwohnern einen queeren Aktionsplan erstellt hat. Eine Grußbotschaft vom 1.FCN Aufsichtsrat und dem Fanbeauftragten des Clubs kam von Katharina Fritsch, Leiterin der Unternehmenskommunikation. Sie ist inzwischen auch für die Bereiche Mitglieder, Fans und Fußballerlebnis beim Club verantwortlich. „Wir freuen uns, dass die Norisbengel zu den aktivsten Fanclubs des 1.FCN gehören. Bei der Saison-Eröffnung waren sie mit einem Stand am Stadion vertreten. Der 1.FCN ist bunt, alle sind willkommen.“ Grußworte aus dem Landtag gab es von Florian Siekmann (Bündnis‘90/ Die Grünen; MdL). Er würdigte die Arbeit der QFF. „Dass heute Fußballer mit Regenbogenbinde auftreten, ist der Sichtbarkeit und Arbeit von den queeren Fußballfanclubs zu verdanken.“ Grußworte der Stadt Nürnberg überbrachte der 3. Bürgermeister Christian Vogel (SPD): „Der Sport muss offen sein. Vor einem Jahr wurde beim Spiel Deutschland gegen Ungarn in München von der UEFA verboten, die Allianz-Arena in Regenbogenfarben zu zeigen. Ich hatte daraufhin das Nürnberger Max-Morlock-Stadion angewiesen farbig anzustrahlen. Ein Signal der Stadt Nürnberg als Stadt der Menschenrechte, ein Zeichen der Akzeptanz. Dazu kamen über Facebook neben vielen positiven Rückmeldungen auch einige negative, deutlich unter der Gürtellinie. Vier besonders heftige wurden bei der Polizei angezeigt“, betonte Vogel. “Ein Hinweis an die Fußballfans: Das Max-Morlock-Stadion ist in den letzten Zügen. Eine europaweite Ausschreibung soll für den 1.FCN und die Stadt Nürnberg eine moderne Stadion-Spielstätte sowie eine Entwicklung des Umfelds aufzeigen. Das wird eine große Herausforderung.“, ergänzte der Bürgermeister. Der Fanbeauftragte des 1.FCN Jürgen Bergmann kam später überraschend hinzu und sprach ein paar spontane Worte an die Teilnehmenden der Tagung: „Ihr (die Norisbengel) seid fester Bestandteil der Fanszene des 1.FCN!“ Weitere Grußbotschaften sollten noch am Nachmittag folgen. Persönlich von Birgitt Glöckl (Deutsche Akademie für Fußballkultur) und von Sven Lehmann (Sprecher der Queer Politik der Bundesregierung) per Video.

 

Text/ Fotos: Norbert Kiesewetter

GAYCON September 2022 

Bildergalerie 25. QFF-Treffen, Restaurant Literaturhaus Nürnberg, 24. September 2022

Die Norisbengel und der CSD-Wagen auf dem Frankenstadiongelände

Club gewinnt

NORISBENGEL: Am Tag vor der CSD Nürnberg Demo durfte der Wagen der Norisbengel beim Heimspiel des 1.FCN gegen Heidenheim auf das Frankenstadiongelände vorfahren! Der schwule Fanclub des 1.FCN zeigte somit vor allen Fans Präsenz: Nürnberg hält zusammen - Der Club - die Norisbengel & die Queer Football Fanclubs halten ebenfalls zusammen. Selbstverständlich war die Club-Farbe Rot mit Fahnen und roten Rosen stark vertreten. Wer weiß, ob der Club-Sieg an diesem Tag nicht doch etwas mit den queeren Maskottchen zu tun hatte. Die Norisbengel bedanken sich für die tatkräftige Unterstützung bei Marion, der "Blumenfee"! (NK)

 

GAYCON Juli 2015

Die Norisbengel und Dagmar Wöhrl vor dem "offiziellen FCN-Weihnachtsbaum"

Eröffnung

Seit einigen Jahren steht traditionell in der Sebalder Altstadt Nürnbergs vor dem Laden der „Blumenfee“ (Untere Schmiedgasse 4/ beim Albrecht-Dürer-Platz) der „offizielle FCN Weihnachtsbaum“. Selbstverständlich sind alle aktuellen Club-Spieler auf Schmuck-Karten zu sehen. In diesem Jahr haben die Norisbengel, der queere Fanclub des 1.FCN, diesen Baum am Samstag den 29. November 2014 dekoriert! Neben den klassischen Club-Farben Rot/Schwarz wurde der Baum mit Regenbogenschleifen und Fahne geschmückt. Zur FCN - Baumeröffnung war auch MdB Dagmar Wöhrl zu Gast. Trotz Zusage im Vorfeld fand leider auch diesmal wieder kein Vertreter des 1.FCN den Weg in die Nürnberger Altstadt.

Bildergalerie Eröffnung FCN-Weihnachtsbaum - geschmückt von den Norisbengeln - Die Blumenfee 29. November 2014

Podiumsdiskussion beim 15. Internationalen QFF-Treffen im Marmorsaal des Pressclub Nürnberg

1.FCN kneift beim QFF-Treffen!

Am ersten Wochenende im September fand das 15. Internationale Queer Football Fanclub (QFF) Treffen im großen Marmorsaal des Presseclubs in der Nürnberg Akademie am Gewerbemuseumsplatz statt. Die Ausrichter, der queere Fanclub des 1.FCN „Die Norisbengel“, sorgten rund um die QFF-Tagung für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm im Herzen der Frankenmetropole. Dass der 1.FCN treue Fans mit enttäuschenden Leistungen vor den Kopf stößt, daran hat sich der Franke im Laufe seiner Geschichte derart abgefunden, dass er diese Liebe trotzdem nicht bereut. Doch auch seinen queeren Fanclub, die Norisbengel, blamierte der Club vor rund 100 Teilnehmern aus Deutschland und dem angrenzenden Ausland mit einer kurzfristigen Absage. Unter der Vorgabe von Termingründen schaffte es der Verein nicht, auch nur einen einzigen aktiven Spieler zur zweistündigen Podiumsdiskussion abzuordnen. Wohlgemerkt an einem spielfreien Wochenende, soll man das glauben? Umso erfreulicher, dass Lizenzspieler Ralph Gunesch (FC Ingolstadt 04, früher St. Pauli) für die Fragen der Teilnehmer aus 25 queeren Fanclubs zur Verfügung stand. Zur großen Diskussion am Samstagnachmittag fanden sich außerdem Christian Mössner vom Fanmagazin „Ya Basta!“, Dirk Brüllau Pressesprecher der Queer Football Fanclubs, Birgitt Glöckl von der dt. Akademie für Fußball Kultur, Alex Schmitt von den Supporters Nürnberg, Hannes Orth Fanbeauftragter des 1.FCN und als Moderator Jens Schadendorf, Autor von „Der Regenbogenfaktor“, auf dem Podium im Marmorsaal ein. Zu Beginn der Diskussion las Jens Schadendorf einige Kostproben aus seinem Buch „Der Regenbogenfaktor“ vor, die auch den queeren Fußball-Fanclubs gewidmet sind. Er geht auf den Ex-Nationalkeeper Jens Lehmann ein, der Bizarres von sich gab, wie „Hitzlsperger habe ‚von seiner Spielweise‘ her ‚überhaupt nicht den Anlass gegeben‘, dass man ‚hätte denken können, da ist irgendetwas‘.“ Schadendorf zitiert aber auch Meinungsbildner wie Ex-Spiegel-Kulturchef Matthias Mattusek, der sich in einem Beitrag als „homophob. Und das ist auch gut so“ outete oder auf Norbert Blüm, der einmal die Forderung erhob, dass Schwule, Lesben und andere sexuelle Minderheiten nicht die gleichen Rechte wie Heterosexuelle haben sollen.

 

Nach der Begrüßung der Podiumsgäste entstand eine interessante Diskussion rund um das Veranstaltungsmotto. Dass das Thema Homosexualität im Sport schon lange kein Tabu mehr sei, bemerkt Birgit Glöckl. Sie findet es schade, dass die meisten Medien immer wieder damit von vorne beginnen und etliche Fanprojekte nicht wahrgenommen werden. Statt Tabu Homosexualität scheint es eher ein „Angst“-Thema zu sein. Scheinbar haben die Fußballvereine einfach nur generell Angst, mit dem Thema konfrontiert zu werden. Aber gerade hier in Nürnberg, in der Stadt der Menschenrechte, könnte sich der 1.FCN profilieren und sich erst recht mit dem Thema herausstellen, findet Christian Mössner und bezeichnet die Podiumsabsage vom Club als peinlich und beschämend. Braucht es nach dem Coming-out von Hitzelsperger  weitere Bekenntnisse von aktiven Fußballspielern? Aus der Profisicht von Ralph Gunesch wäre das einerseits kein Problem, weil viele Befürworter hinter dieser Person stehen würden. Doch andererseits, wenn der Betroffene zu Hause als Privatmensch 20.000 Anfeindungen im Internet verkraften muss, steht er damit allein, weshalb Gunesch eher abraten würde. Aus seiner Sicht wäre es vermutlich erträglicher, wenn sich z.B. 15 Spieler gemeinsam outen würden. Sein Abraten sorgt für erregte gegenteilige Meinung aus dem Publikum. Eine Rednerin meint, es könne doch nicht sein, dass 40 Jahre nach dem ersten Straßenkampf für die Rechte von Schwulen und Lesben immer noch vor der Öffentlichkeit der Schwanz eingezogen wird. Die Geschichte brauche auch mutige Einzelkämpfer. Ein anderer Redner findet, dass ein auf Dauer geführtes geheimes Spieler-Doppelleben ebenfalls fatale gesundheitliche Auswirkungen hätte. Gunesch entschuldigt sich fast, weil er sich in dieses Versteckspiel-Gefühl nicht hineinversetzen kann.

 

Alle Podiumsgäste waren insgesamt sehr angetan von dieser fruchtbaren Diskussionsrunde und wollten die Anregungen mit nach Hause nehmen. Zum Abschluss gab es noch ein kleines Erinnerungspräsent des QFF-Treffen von den Norisbengeln. Ein großes Lob an das engagierte Orgateam, sie haben der Frankenmetropole zu weiterer Strahlkraft verholfen.

 

Foto/ Text Norbert Kiesewetter

 

GAYCON September 2014

Bildergalerie 15. Internationales QFF-Treffen, Podiumsdiskussion im Marmorsaal Presseclub Nürnberg, 06. September 2014

Norisbengel 2014 von links: Stefan, Andreas, Andreas, Markus, Daniel, Steffen

Regenbogenflaggen im Frankenstadion

Aufgebrachte Debatten um das Coming-out des Ex-Nationalspielers Thomas Hitzlsperger bestimmten in den letzten Wochen die Medien. Leserbriefe dokumentieren das Pro und Contra der Bevölkerung zu diesem Thema. Darunter sind auch Stimmen, die sich wünschen, dass das Thema Sexualität im Profisport bedeutungslos sein sollte. Wenn es nur so wäre, dann würde ja alles passen. GAYCON traf sich mit Mitgliedern der „Norisbengel“ im Cartoon – dem 1. offiziellen schwul-lesbischen Fanclub des 1.FCN.

 

Die Jungs besuchten die Delegiertenkonferenz des Dachverbandes schwul-lesbischer Fußballfans „Queer Football Fanclubs“ (QFF) vom 10. – 12. Januar in Köln. Die 125 Teilnehmer rückten wegen Hitzlsperger plötzlich ins Rampenlicht des Medieninteresses. „Insgesamt finde ich es positiv, dass ‚Schwulsein im Profifußball‘ endlich draußen ist und in aller Munde diskutiert wird. Andererseits finde ich es schade, dass es überhaupt ein Thema sein muss“, meint Andreas und vermutet, dass das eigentliche Problem die Funktionäre in den Vereinen sind und nicht die Fans. „Es wird immer ein Thema sein, weil es in der Gesellschaft eine eher unangenehme Sache ist. Solange sich nicht das Bewusstsein soweit ändert, dass die Leute aufstehen und negative Ereignisse in den Stadien stoppen“, findet Steffen. „Jeder hat darüber berichtet, alle Zeitungen waren voll – ein richtiger Hype war das Coming out, dass es manchen schon wieder auf den Geist ging. Fünf Kerle haben einen Fußballfan vor einer Kölner Dönerbude angepöbelt. Dieses Rumnörgeln wird immer sein, solange es nicht begriffen wird, dass auch ein schwuler Fußballspieler mit Leidenschaft seinen Beruf bzw. sein Hobby ausübt“, betont Stefan. Er findet auch, dass generell die Fußballclubs nicht wissen, wie sie selbst bzw. die zugehörigen Fans auf das Coming out eines eigenen Spielers reagieren würden.

 

Die organisierte Fußballfankultur über Vereine gibt es nur in Deutschland, hier hat fast jeder Bundesligaverein auch einen schwul-lesbischen Fanclub. Queere ausländische Fanclubs gibt es nur in der Schweiz mit Zürich, Basel und Bern, in Spanien mit Barcelona und in Holland mit Den Haag. Bayern ist mit Nürnberg, Augsburg und gleich zweimal München gut in der QFF vertreten. Das Motto „Getrennt in den Farben – vereint in der Sache“ wird von allen queeren Fanclubs in der Praxis gelebt. „Wir Norisbengel sind sehr reisefreudig und begleiten regelmäßig unseren Club zu den Auswärtsspielen. Oft treffen wir vor oder nach dem Spiel den ortsansässigen queeren Fanclub und gehen zusammen ein Bier trinken. Die Rivalität bleibt dann draußen, so dass es ‚Heterofans‘ schon nicht mehr nachvollziehen können, wie man mit dem ‚Gegner‘ feiern kann“, lacht Steffen. „Ganz besonders verbunden sind wir mit ‚Andersrum auf Schalke‘. Sie haben uns mit einem Norisbengel-Schild direkt vom Bahnhof abgeholt. In der Stammkneipe der Kölner wurde unsere Club-Hymne gespielt.“

 

Im Stadionalltag bei Bundesligaspielen haben die Norisbengel keinerlei Anfeindungen von Heterofans erlebt. Nur Sprüche wie „Schau hie, da iss a Norisbengel – die schaun gar nicht so schwul aus!“. Andere queere Fanclubs organisierten zusammen mit den Ultras schon gemeinsame Aktionen gegen Diskriminierung. Hier wollen die Norisbengel künftig auch aktiv werden. „Einen eigenen Schlachtruf haben wir nicht, weil im Rang unter uns die Ultras lautstark Stadionstimmung verbreiten“, betont Steffen. „Es fehlt insgesamt eine bundesweite Kampagne in den Stadien. Zwanziger hat viel bewegt, der Neue redet nur, greift aber das Thema nicht wirklich auf. Man muss nur auf die kommende WM in Katar schauen, bei der Fans laut Fifa-Chef Blatter ihre Homosexualität während der WM nicht ausleben sollen.“ Die Fußballspieler werden manchmal auch wegen ihrer Nationalität oder Glaubenszugehörigkeit diskriminiert. Wenn die Mannschaft in ein arabisches Land fährt, kann es vorkommen, dass der jüdische Sportler daheim bleiben muss, weil es so gewünscht wird. „Grundsätzlich ist das Thema schwule Fußballer oder Schiedsrichter kein Thema innerhalb der Gruppen. Problematisch ist die Masse der Zuschauer und die Rolle der Medien, weil man nicht weiß wie diese reagieren“, betont Stefan. „Mein persönliches Ziel ist es, vor dem Clubspiel auch eine riesige Regenbogenfahne mit Norisbengel-Logo auf dem Stadionrasen zu schwenken. Denn dann haben wir es geschafft und das Thema ist Normalität.“ Auch Steffen bleibt optimistisch und denkt, dass sich die Gesellschaft weiterentwickelt wie die letzten zwanzig Jahre. „Wir kommen dort hin. Dann kann ein Schwuler schwul sein und es interessiert niemand mehr“. Die Norisbengel wollen nun generell offensiver im Stadion mehr Farbe bekennen. Bei den nächsten Club-Spielen soll die Regenbogenfahne dabei sein und beim Nürnberger CSD möchten sie als Fußgruppe oder mit Wagen teilnehmen. Das Highlight wird natürlich die nächste QFF-Tagung Anfang September 2014: Dann wird die Delegiertenkonferenz des Dachverbandes in der Frankenmetropole abgehalten. Wer weiß, vielleicht kommt auch Thomas Hitzlsperger als Gastredner dazu. Die Norisbengel würden sich freuen. www.norisbengel.de

 

Text/Foto Norbert Kiesewetter

 

GAYCON Januar 2014

 

Foto 1.FCN Club-Gelände: Norisbengel

Mit der Urkundenübergabe sind die Norisbengel ein 'offizieller' Fanclub des 1.FC Nürnberg!

Bricht das Tabu von außen?

Der 1. FC Nürnberg hat nun auch einen queeren Fanclub 

Was für die aktiven Spieler trotz Öffnung des DFB leider noch immer ein inzwischen einsames Tabu darstellt, haben die Fans schon lange bundesweit für sich geklärt. Seit 10 Jahren bekennen sich die schwul-lesbischen Bundesliga-Begeisterten offen zum Thema „Homosexualität und Fußball“. Der erste schwul-lesbische Fanclub gründete sich im August 2001 im Berliner Olympiastadion. Die schwulen Fußballfans hatten es satt, sich verstecken zu müssen. Die LEO-Autoren Norbert Kiesewetter und Klaus Hafner sprachen mit den Gründern Andreas Saller (34) und Markus Bär (31) von den seit Jahreswechsel existierenden „Norisbengeln“.

 

Seit über einem Jahrzehnt sind Markus und Andreas echte „Club“-Fans und verfolgen jedes Heimspiel des 1. FCN in der Fankurve des Nürnberger Frankenstadions. Ihr Schwulsein behielten sie dabei für sich. Damals kannten sich der Chemielaborant Andreas und der Versicherungsfachwirt Markus noch nicht. 

Wir sind nicht allein

Im Jahr 2006 lernten sich die beiden über das Internetforum Gayromeo kennen. Als Gleichgesinnte genießen sie mit einem weiteren Freund und langjährigen Clubfan viele Auswärtsspiele des FCN im Rahmen verlängerter Städtetouren mit Besichtigungsprogramm. Dadurch wurden sie auf den queeren Fanclub „Hertha-Junxx“ in Berlin aufmerksam. „Wir fanden das eine tolle Idee. Somit spielten wir seit Sommer 2009 mit dem Gedanken, auch in Nürnberg einen schwul-lesbischen Fanclub zu gründen“, erinnert sich Andreas. „Wir hatten zuerst große Bedenken, uns im Stadion zu outen, wegen der homophoben Fangesänge und der negativen Sprüche“, meint Markus. Über das Internet fanden sie den QFF-Verband (Queer Football Fanclubs) und damit die Auflistung aller deutschen Vereinigungen. „Es entstand ein sehr intensiver Kontakt zu den ,Meenzelmännern‘ in Mainz. Markus Delnef, Präsident bei ,Meenzelmänner‘ und auch im QFF-Dachverband aktiv, sprach uns natürlich direkt auf einen möglichen schwul-lesbischen Fanclub in Nürnberg an,“ erzählt Andreas. „Wir wurden zum 7. QFF-Treffen nach Hamburg eingeladen, um die anderen Vertreter kennen zu lernen. Wir bekamen dabei viele Tipps für die Club-Gründung.“ 

 

Irritationen mit dem Ursprungsnamen

Im November 2010 kam alles ins Rollen, zwei weitere Nürnberger Gründungsmitglieder kamen dazu und die Satzung für einen queeren Fanclub des 1.FCN wurde entworfen. Für die Region Nürnberg wurde der Name „Noris“ gewählt, in einer Fußballmannschaft ist der „Stürmer“ ein wichtiger Spieler auf dem Rasen. Als „Norisstürmer“ meldeten sie sich daraufhin im QFF-Dachverband an. „Der Noris-Club wurde aufgenommen, doch bei persönlichen Gesprächen kam heraus, dass Nürnbergs braune Vergangenheit in Zusammenhang mit unserem Fanclub-Namen gebracht wurde. Das führte zu Bedenken,“ erzählt Andreas. „Wir waren überrascht, dass wir mit der damaligen Nazi-Zeitung ‚Der Stürmer‘ in Verbindung gebracht wurden. Obwohl sich unsere schwul-lesbische Gesinnung eindeutig dagegenstellt“, so Markus. Um anderen Verwechslungsfällen vorzubeugen, beschlossen die Mitglieder Anfang Februar 2011 ihren Club-Namen in „Norisbengel“ umzutaufen. „Wir hatten einfach keine Lust auf weitere Erklärungen und Rechtfertigungen zu unserem Namen“, meint Andreas. 

 

Ziele des Fanclubs

Einer der obersten Leitsätze, über die Vereinsfarben hinaus, ist die Zusammenarbeit mit den anderen Fanclubs gegen Diskriminierungen. Außerdem sind Projekte und Aktionen bei Stadion-Treffen geplant, um die Toleranz für das Thema „Schwule im Fußball“ bzw. den Abbau der Klischees zu fördern. „Natürlich wollen wir auch anderen schwulen Fans eine Anlaufstelle für Gespräche im Rahmen sportlicher Fairness bieten,“ meint Andreas. Am 19. Februar 2011 wurden die „Norisbengel“ nun in die offizielle Riege der Fanclubs des 1. FCN aufgenommen. Diesen Fanclubs werden in der Regel zuerst die Kartenkontingente der Auswärtsspiele angeboten. Die ersten weiteren „Norisbengel“-Mitglieder kommen übrigens aus München, Friedberg bei Augsburg und Berlin!Der hauptamtliche Fanbeauftragte des 1.FCN Jürgen Bergmann hat die Gründung des schwul-lesbischen Fanclubs für den Nürnberger Traditionsverein sehr positiv aufgenommen. „Ich habe schon länger darauf gewartet, da schon bei vielen Bundesligavereinen ein solcher Fanclub besteht,“ so Bergmann. www.norisbengel.de 

 

Text/ Foto: Norbert Kiesewetter 

 

LEO-Magazin März 2011

Wirt Holger sucht eine Verwaltungskraft für ab sofort (Foto: GAYCON Archiv)

COMMUNITY REGION:

Büro-Job frei

Schwabach: Verwaltungskraft für Schwabach gesucht! Wirt Holger Stark sucht zur Unterstützung für seine Event-Gastronomie, das Areal Burgersgarten (Badstr. 24) in der Goldschlägerstadt Schwabach, Verstärkung für sein Büro-Team: Eine Verwaltungskraft (m/w/d) auf 580,- Euro Basis. Gesucht wird ab sofort eine zuverlässige Mithilfe. Die Aufgaben: Administrative Tätigkeiten in der Verwaltung, Dokumenten-erstellung in Word & Excel, Unterstützung im Tagesgeschäft. Voraussetzung: Gute PC-Kenntnisse (Word, Excel); Selbstständige, sorgfältige Arbeitsweise; Teamfähig-keit. Bewerbungen bitte per E-Mail an Areal Burgersgarten oder telefonisch unter 09122/ 8896190. Das Team freut sich auf neue Gesichter, gerne aus der queeren Community! Meldet Euch bei Holger!

Das war die 60. Benefiz-Gala von Marcel Schneider (Foto: GAYCON.DE)

COMMUNITY NÜRNBERG:

Das war die 60. Benefiz-Veranstaltung von Marcel Schneider

Am letzten September-Samstag fand im Historischen Rathaussaal zu Nürnberg die Jubiläums-Benefiz-Gala zugunsten von Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, statt. In den letzten 25 Jahren hat Coiffeur Marcel Schneider schon rund 650.000 Euro gesammelt. Nun sind mit der 60. Veranstaltung am Samstag nochmal 13.300 Euro dazu gekommen. Der jüngste Erlös geht nun zu 100 Prozent an vier Einrichtungen: die Frühförderung der Lebenshilfe Schwabach-Roth e.V., das bbs Nürnberg, Engelein e.V. und die Frühförderung der Lebenshilfe Nürnberger Land e.V. Diese Spenden ohne jeden Abzug liegen dem Initiator besonders am Herzen, ebenso dass alle Kunstschaffenden des Abends ohne Gage auftreten... +++ Hier geht´s zum Bericht mit Bildergalerie +++

Das war der CSD Erlangen 2025 mit Demo & Straßenfest (Foto: GAYCON.DE)

Das war der CSD Erlangen 2025

Erlangen: Die mittelfränkische Universitätsstadt feierte unter Hochsommer-Temperaturen am dritten September-Samstag friedlich ihren sechsten Christopher Street Day. Über 4000 Personen beteiligten sich laut Polizeischätzung bunt, laut und friedlich, um für mehr Akzeptanz und Toleranz für die Community auf der Straße sichtbar zu sein, sowie die Vielfalt zu feiern. Die Spitze des Demozuges formierte sich aus Pride-Motorrädern, dem organisierenden Verein  MakeYourTownQueer sowie Oberbürgermeister Dr. Florian Janik von der Stadt Erlangen. Vereinseigene CSD Fahnen schufen ein farbenfrohes Bild, gefolgt vom Motto-Anhänger „Nie wieder still!“ und Musik...

+++ Hier geht´s zum Bericht mit Bildergalerie auf der DOKU-Seite +++

Schlagerparty im Areal Burgersgarten Schwabach (Foto: GAYCON.DE)

COMMUNITY REGION:

Burgersgarten im Pilotenfieber

Schwabach: Das war die erste Schlagerparty total am zweiten September-Samstag im Areal Burgersgarten Schwabach (Badstr. 24). Wirt Holger Stark lud zum Event „Die Schlagerpiloten und Reiner Kowalski“ ein, und die Schlagerfans waren vor Ort. Eigentlich hätten die ersten Bankreihen und der Schirm vor der Bühne weg gemusst, so dicht gedrängt standen die Fans den ganzen Abend vorne dran, um ihren Idolen ganz nah sein. Zuerst rockte Reiner Kowalski mit Schlagerhits aus den vergangenen sechs Dekaden den Burgersgarten. So schallte von Udos Allzeithit „Griechischer Wein“ bis zu Alpen-Andis „Hulapalu“ die ganze Bandbreite durch das romantische Schwabach-Tal. Überleitend zum Landeanflug der Schlagerpiloten arrangierte Holger noch ein Wunderkerzen-Feeling mit „Amanzing Grace“... +++ Hier geht´s zum Bericht & Bilder auf der DOKU-Seite +++

Das war das Rosenmenü im Restaurant Literaturhaus (Foto: GAYCON.DE)

COMMUNITY NÜRNBERG:

Die Welt der Rosen im Literaturhaus

Das war das Rosenmenü am zweiten September-Mittwoch im Restaurant Literaturhaus (Luitpoldstr. 6). Ein kulinarischer Streifzug durch die Welt der Rosen, organisiert von Oliver und Michael von „Nürnbergs schönstem Laden“ - Rosegardens. Das Küchen-Team zauberte ein leckeres 4-Gänge-Menü. Ob für Fleisch-, Fisch- oder Vegetarisch-Liebhabende, für jeden gab es die optimale Gaumenfreude. Diesmal kam die musikalische Umrahmung von Katja & Stanley mit ihrem tollen Sound und eindrucksvollen Stimmen. Von Simon & Garfunkel („The Sound of Silence“), Sting („Dust in the wind“, „Russians“), Elvis („Falling in Love“), Beatles („Across the Universe“, „Let it be“, „Here comes the sun“)...

+++ Hier geht´s zum Bericht & Bilder auf der DOKU-Seite +++

CSD Empfang im Rathaus Erlangen 2025 (Foto: GAYCON.DE)

COMMUNITY REGION:

3. Rathaus-Empfang zum CSD Erlangen

Erlangen: Rund 60 eingeladene Menschen aus Community, Stadtgesellschaft und Politik versammelten sich am zweiten September-Dienstag im Ratssaal. CSD Erlangen Schirmherr Oberbürgermeister Dr. Florian Janik freute sich, dass der Empfang im Rathaus zum Christopher Street Day schon zur Tradition geworden ist. Der CSD ist „ein Grund zur Freude, ist hart erkämpft und erstritten, jetzt in der Stadt sichtbar (…)“. Er zeigte sich ganz begeistert vom Queeren Zentrum Erlangen, welches vor einem Jahr eröffnet wurde. Dort entsteht viel Neues und es ist ein Magnet, nicht nur für die Stadt. „Sobald wir in der Lage sind, wollen wir das Zentrum finanziell mehr unterstützen“, verspricht Janik....

+++ Hier geht´s zum Bericht & Bildergalerie auf der DOKU-Seite +++

TV-Tipps

+++ 13.10. PRO SIEBEN 01:10 Uhr TV Total: Gast Harald Glööckler - Show +++ 14.10. SAT.1 GOLD 18:10 Uhr Cold Case - Kein Opfer ist je vergessen - Krimi // 23:00 Uhr SAT.1 GOLD First Blood - Die Geburt eines Serienmörders: Ronald Dominique - Doku +++ 16.10. RBB 20:15 Uhr Kick It Like Beckham - Spielfilm // 23:25 Uhr SWR Sind wir noch ein Volk? Das zerissene Land - Doku +++ 17.10. SRF1 23:55 Uhr Little Big Man - Spielfilm +++ 18.10. HR 20:15 Uhr Der Bozen-Krimi: Familienehre - Krimi +++

Das war 2 x Rosa Montag im Stad'l auf dem Herbstvolksfest 2025 (Foto: GAYCON.DE)

COMMUNITY NÜRNBERG:

Rosa Herbstvolksfest 2025

Viel Freude und super Stimmung bei 2 x „Rosa Montag“ am ersten & zweiten September-Montag auf dem Nürnberger Herbstvolksfest 2025! Große und kleine Regenbogenfahnen im XXL-Biergarten „Das Stad’l“ zeigten deutlich sichtbar, dass die queere Community & Friends ihre traditionelle Frankengaudi auf dem Volksfest abhielten. An jedem Tisch grüßte ein Regenbogenfähnchen. Viele kamen traditionell im Trachtenlook. Den schlechten Wetterprognosen zum Trotz blieb es an den beiden Abenden fast trocken. Am ersten Montag rockten Yvonne Parker, Danielle Marques, Fanny Davis, am zweiten Montag Sarah Barelly die Stadl-Dielen... +++ Inzwischen ist der Bericht und die Bildergalerien vom 1. & 2. Rosa Montag online! +++

Titelbild des Monats:

Sommer Pride Monate in Stadt & Region! (Foto: GAYCON Archiv)

GAYCON TITELMODELS:

Titelbild

Seit 2024 haben wir unsere GAYCON Titelbild - Reihe mit selbstbewussten Models (oder Paaren) aus der queeren Community neu gestartet! Mit Hintergrund Motiven u.a. von aktuellen Veranstaltungen oder Interview-Terminen, wo wir als Reporter aktuell unterwegs sind. Wer Lust hat, sich alleine oder zu zweit (Paar & Freundschaft) von uns in einem spontanen Foto-Shooting auf den Events ablichten zu lassen, kann sich generell bei uns melden. Gerne persönlich direkt vor Ort. Sprecht uns an! Euer GAYCON Team +++ Hier geht´s zu den früheren Titelbildern der letzten Jahre: MISS & MR GAYCON WAHL SEITE +++

Vielen Dank an meine Freunde, die sich in Form eines Inserats bzw. einer Publikation an den Gestaltungskosten für diese Website beteiligen und sie damit ermöglichen!

GAYCON-Aufrufe seit Start 07.02.2011

GAYCON-Aufrufe seit dem 17.09.2025

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