Chronologisch von oben nach unten: "Wähl Liebe" Kampagne 2025, Jubiläumsparty Zukunftsmuseum, CSD Herbsttreffen, Präsentation CSD Nürnberg Plakatmotiv 2024, Neuer Vorstand 2024, Vorstandswahl (2022), Erweiteter Vorstand & Verleihung (2020); Stabwechsel & CSD Empfang (2017), CSD Bundestreffen (2016), CSD Nürnberg Historie (1982 - 2017), Ursprung aller CSDs
„Wähl Liebe“
Kampagne der CSD Bewegung zur Bundestagswahl
Premiere: Mehr als 50 deutsche CSDs starten im Januar erstmals die gemeinsame Kampagne „Wähl Liebe – Kreuze setzen statt Grenzen“ zur vorgezogenen Neuwahl des 21. Deutschen Bundestages am 23. Februar 2025. Ihre Botschaft: „Liebe ist stärker als Hass!“ Mit dieser Kampagne sollen besonders (Nicht-) Wählende für die Rechte der queeren Community sensibilisiert und ermutigt werden, Parteien zu wählen, die „für Vielfalt, Toleranz und Gleichberechtigung eintreten“, vor allem überhaupt wählen zu gehen. Außerdem gibt es dazu einen bundesweiten Aktionstag am Samstag den 15. Februar 2025 um 11:55 Uhr. Unter dem Stichwort „5 vor 12“ sind über 40 Demonstrationen vorgesehen. Berlin plant gleich einen Winter-CSD als besondere Aktion an diesen Tag. Neben den großen Städten wie Köln, Hamburg und München ist auch unsere Region dabei. Die organisierende CSD Gemeinschaft wünscht sich eine große Straßenpräsenz der LGBTIQ*-Community zu diesem speziellen Aktionstag. Konkret stellen die deutschen CSD Vereine im Rahmen der Kampagne drei zentrale Forderungen auf: Dass auch queere Menschen den vollen Schutz des Grundgesetzes erhalten. Dass die finanzielle Absicherung der queeren Beratungs- und Communitystrukturen durch den Staat erfolgt sowie ein besserer Schutz vor Hasskriminalität und Hatespeech.
„Als queere Community in Nürnberg wollen wir mit unserer deutschlandweiten CSD -Kampagne ein klares Zeichen für eine positive demokratische Zukunftsvision setzen. Viele queere Personen in unserer Stadt sind mittlerweile sehr verunsichert, weil der Ton gegen uns als Menschen rauer wird. Dabei wird niemandem durch die Rechte für queere Menschen etwas weggenommen. Ganz im Gegenteil: Wir sind sicher, dass Zusammenhalt, Liebe und Schutz von Minderheiten uns als Stadt, Gesellschaft und Land stark machen und diese Vielfalt uns bereichert“, so Bastian Brauwer, Aktivist und Vorstandsmitglied CSD Nürnberg Pride. „Die liberale Demokratie ist nicht bloß ein abstrakter Begriff, sondern bedeutet nicht nur für uns queere Menschen ganz konkret in Würde und Freiheit leben zu können. Doch Minderheiten wie wir sind auch immer auf die Solidarität der mehrheitlichen Bevölkerung angewiesen. Bei allem Verständnis für aktuell bestehende Probleme: Sie müssen differenziert betrachtet und mit Ruhe gelöst werden. Einige politische Kräfte setzen auf vermeintlich einfache Lösungen und fördern, ja verstärken sogar Vorurteile gegen Minderheiten. Hier werden wir zeigen, dass wir zusammenstehen“, so Katrin Kaa Riedl, Aktivistin und Vorstandsmitglied CSD Nürnberg Pride. (NK)
„Wähl Liebe Aktionstag“ am Samstag 15. Februar 2025 um 11:55 Uhr „5 vor 12“:
+++ Nürnberg – Die Demo startet mit einer Kundgebung am Kornmarkt. Der Demozug führt über den Willy-Brandt-Platz, Lorenzer Platz, Fußgängzerzone zum Jakobsplatz, wo eine Abschlusskundgebung geplant ist. +++ Erlangen – Kundgebung auf dem Schlossplatz Erlangen +++ Regensburg - Kundgebung am Alten Rathaus Regensburg +++ Würzburg – Start und Ende der Demo ist am Unteren Markt Würzburg +++ Amberg Achtung, andere Aktionszeit: Um 15:00 Uhr ist die Kundgebung auf dem Marktplatz in Amberg. +++
GAYCON Januar 2025
Jubiläumsparty
Ehrenmitgliedschaft für Karl Freller beim CSD Förderverein
So regenbogenbunt war das Zukunftsmuseum am Augustinerhof in der Nürnberger Altstadt noch nie! In dieser beeindruckenden Location an der Pegnitz gelegen, fand am ersten Dezember-Samstag die Jubiläumsfeier des CSD Nürnberg Fördervereins statt. Unter dem Motto „25 Jahre & lauter denn je – die Zukunft bunt gestalten!“ luden sie zum Galaabend mit Sektempfang, Flying-Buffet vom Restaurant Estragon sowie zu Musik mit Mr Danny Black, Drag-Show mit Blu Tung und Tanz mit DJ Dens & DJ Specktra Black ein. Mit 100 Teilnehmenden war die Dinner-Feier ausverkauft. Für die Abendparty gab es noch freie Plätze. Oberbürgermeister Marcus König zitierte bei seiner Begrüßungsrede auch das „Paradoxon der Toleranz“ des Philosophen Karl Popper von 1945: „Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen“. König wünschte dem CSD Verein viel Glück und Erfolg bei der weiteren Arbeit und bedankte sich für das Engagement.
Ein Zeichen für gelebte Vielfalt und Anerkennung folgte für Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten. Er wurde an diesem Abend mit einer Ehrenmitgliedschaft des Förder-vereins Christopher-Street-Day Nürnberg e.V. ausgezeichnet. Der Verein mit Vorstandsvorsitzendem Bastian Brauwer ehrt Freller damit für sein Engagement, das Gedenken an die Opfer nach §175 in der Zeit des Nationalsozialismus öffentlich zu pflegen, und Bayern heute zu einem queer-freundlicheren Bundesland zu machen. „Es ist unser Auftrag, nicht nur zu erinnern, sondern auch für eine Zukunft einzutreten, in der Vielfalt und Akzeptanz selbstverständlich sind“, betonte Freller bei der Übergabe der Urkunde. „Diese Würdigung erfüllt mich mit großer Freude und Dankbarkeit.“ In den vergangenen Jahren übernahm Freller mehrfach die Schirmherrschaft für CSD-Demos in Bayern und setzte sich damit öffentlichkeitswirksam für die Rechte und Sichtbarkeit queerer Menschen ein. „Es war eine megatolle Party in einer tollen Location. Wir sind immer noch ganz begeistert und zufrieden“, betont Bastian Brauwer vom CSD Nürnberg. Die Moderation der Gala übernahm Dr. Annabelle Hornung (Museum für Kommunikation Nürnberg). Marion Grether (Leitung Zukunftsmuseum) freute sich im Glitzer-Outfit über die bunte Jubiläumsfeier in ihrem Haus. Aufgrund zahlreicher Terminüberschneidungen in der Nürnberger Community schafften wir es erst spät, vor Ort im Museum zu erscheinen. Es reichte immerhin noch für ein schönes Gruppenfoto.
Zitat Popper aus „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ (1945)
Text/ Foto: Norbert Kiesewetter
Foto: Stiftung Bayerische Gedenktsätten
Fotos: CSD Nürnberg
GAYCON Dezember 2024
Motivation
Bundestreffen der CSDs in Nürnberg
Der CSD Deutschland e.V., der Bundesverband der CSD organisierenden Vereine und Gruppen, hielt sein Herbst-Bundestreffen am zweiten Oktober-Wochenende in Nürnberg ab. Eingeladen und organisiert vom CSD Nürnberg und CSD Erlangen. In Deutschland gibt es aktuell über 160 CSDs, davon waren etwa 100 Vertretende Personen von rund 50 Christopher Street Days in der Frankenmetropole dabei. Von Wilhelmshaven bis zum Allgäu, aber in der überwiegenden Zahl aus dem süddeutschen Raum. Zentrum der Tagung war das Nürnberger Kommunikationsmuseum. Es ging um den Austausch zu den CSDs 2024, untereinander vernetzen, Pride Planungen für 2025 sowie Workshops, Weiterbildungsangebote und eine Mitgliederversammlung des CSD Deutschland Vereins. „Das Zusammentreffen stand ganz im Zeichen des dramatischen Anstiegs queerfeindlicher Gewalt und Bedrohung. Zuletzt gab es bei den CSDs in Bautzen, Leipzig, Wismar und anderen Städten von Rechtsextremen geprägte Gegenveranstaltungen“, so Kai Bölle, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von CSD Deutschland e.V. Die Teilnehmenden „waren sich einig, dass jetzt Zusammenhalt sehr wichtig ist. Denn Angst und Spaltung sind wesentliche Ziele der Rechten und Extremen.“ Der Verein freute sich, dass so viele dem Aufruf zum Herbsttreffen gefolgt sind und Geschlossenheit gezeigt haben, „dass wir CSD können und zusammen unsere Ziele erreichen werden.“ Neben den aktuellen politischen Entwicklungen blieb auch Zeit, sich über konkrete Fragen rund um die CSD Organisation auszutauschen. Außerdem gab es einen kleinen Rathaus Empfang für alle Beteiligten von der Stadt Nürnberg. Ebenso wurde die örtliche queere Community erkundet, auch die Geschichte der Homosexuellen unterm Hakenkreuz beleuchtet. Gemeinsame Abendessen, u.a. im Restaurant Literaturhaus, standen ebenfalls auf dem Programm. Die Teilnehmenden waren vom Herbsttreffen begeistert. Mehr Motivation für die nächsten Pride-Events gibt’s nicht! (NK)
GAYCON Oktober 2024
Präsentation
CSD Nürnberg Plakat Motiv 2024
Inzwischen eine Tradition: Anlässlich der queeren Rosa Montag Veranstaltung im Festzelt Papert auf dem Nürnberger Frühlingsfest präsentiert das OrgaTeam des Nürnberg Pride das neue Plakat Motiv für unsere Foto-Linse. Diesmal am zweiten April-Montag mit dem Motto-Slogan „25 Jahre & lauter denn je!“. Nach wochenlangen Planungen und Entscheidungen bei den OrgaTreffen seit Anfang des Jahres wurde in der Marketing-Gruppe dieses auch optisch tolle Ergebnis entwickelt und nun öffentlich vorgestellt. Neben dem neuen Logo „Nürnberg Pride“ steht natürlich aktuell das Fördervereins-Jubiläum im Mittelpunkt. „In diesem Jahr nehmen wir uns die Freiheit, 25 Jahre Nürnberg Pride Christopher Street Day in voller Lautstärke zu zelebrieren und ein kraftvolles Zeichen der Liebe gegen den gegenwärtigen gesellschaftlichen Gegenwind zu setzen. Unser klares Nein gilt jeder Form der Diskriminierung und den Herausforderungen, mit denen queere Menschen konfrontiert sind“, so der Verein dazu auf seiner Webseite. „25 Jahre nach der Gründung des Fördervereins Christopher-Street-Day Nürnberg e.V. sehen wir die Früchte der Community. Wir spüren den Mut, die Gemeinschaft und auch die Erfolge: Heute haben wir ein 2,5 wöchiges Prideweeks Eventprogramm.“ Und die queeren Teilnehmenden aus der Region sowie darüber hinaus strömen am Demo-Tag als bunte Menschenmenge durch die Straßen der Frankenmetropole und zeigen damit wichtige sichtbare Regenbogen-Präsenz in der Gesellschaft. Während heute ein tolles diverses OrgaTeam aus der kompletten LGBTIQ*-Gemeinschaft, sogar mit Internationalem Hintergrund, den CSD Nürnberg tatkräftig plant und aktiv umsetzt, war die erste „Gay Pride Parade“ in der Noris im Jahr 1982 eine Demonstration der süddeutschen Schwulengruppen unter dem Motto: „Schwule fordern Ihr Recht“, mit 500 Teilnehmern. Nach ein paar wenigen organisierten CSD Veranstaltungen fand das 1. schwul-lesbische CSD Straßenfest (nach neuer Zählweise) im Sommer 1998 auf dem Hans-Sachs-Platz statt. Organisiert von Daniel Eckmann mit einem runden Tisch, unter Kooperation mit den Vereinen Fliederlich und AIDS Hilfe. Schon ein Jahr später gründete sich 1999 der Förderverein Christopher Street Day Nürnberg e.V., dessen Jubiläum wir heuer feiern. Übrigens, im Jahr 2000 wurde zum ersten Mal der CSD Nürnberg auf dem Jakobsplatz zelebriert, weil der Hans-Sachs-Platz den städtischen Behörden zu klein wurde. Die Wiederbelebung der CSD Demonstration erfolgte im Jahr 2006. Aktivistin Uschi Unsinn hatte sie angemeldet, sie war seit dem Jahr 2005 im CSD OrgaTeam dabei. Der Start für einen stetigen Zuwachs an Demo-Teilnehmenden bis heute. (NK)
GAYCON April 2024
Aus 5 werden 7
CSD Nürnberg hat Vorstand gewählt
GAYCON gratuliert: Bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins Christopher Street Day Nürnberg e.V. am letzten Januar-Dienstag im Tagungsraum der AIDS-Hilfe Nürnberg gab es einige Wechsel im Vorstandsteam. Bestätigt wurden die bisher amtierenden Vorstände Bastian Brauwer (Vorsitzender), Karlheinz Meininger (Finanzen) sowie René Scheuermann (Bühnenprogramm) für weitere zwei Jahre. Neu ins Team gewählt sind Katrin Kaa Riedl (FLINTA*, Kunst & Kultur), Carlos Reinhard (Prideweeks), Timo Sturm (Platz/ Stände) sowie Andreas Hentschel (Demo). Daniela Schlegl und Julia Heinrichs-Reichert hatten zum Bedauern des Vereins nicht mehr für das Amt kandidiert.
Ganz im Zeichen des Vereins-Jubiläums steht auch das diesjährige Motto des CSD Nürnberg, wie am dritten Februar-Dienstag im OrgaTeam entschieden wurde. Deshalb auch das Plakat-Motiv: „25 Jahre & lauter denn je!“ Im Jahr 1999 ist der Verein aus vielen Aktiven der Nürnberger Community geboren worden. Das soll in diesem Jahr auch gebührend gefeiert werden. Zum einen mit einer Neugestaltung des CSD Nürnberg Logos. Die meisten CSD Vereine in Deutschland und weltweit sind inzwischen mit dem Wort PRIDE international erkennbar. Hier möchte Nürnberg sich einerseits anschließen, jedoch den deutsch-traditionellen Ursprung trotzdem nicht vergessen. So wird die Wortzeile „Christopher Street Day“ ebenfalls enthalten sein. Auch das Stadt-Erkennungs-Symbol, der Sinwell-Turm der Nürnberger Burg, bleibt neugestaltet erhalten. Zum Jubiläum soll auch die Webseite eine Erfrischungskur bekommen. Außerdem wird gerade an einer online-Anmeldung für die CSD-Nürnberg Demo gebastelt. Zum Thema Finale am Kornmarkt erklärte Vorstand Bastian, dass die zwei Tage inzwischen etabliert sind. Der entscheidende Vorteil für alle: Ein entspannter Abbau des Platzes mit Deko, Bühne etc. am Sonntagabend. Die Leute der Gastronomie-Stände sehen das ebenso. Und Samstagabend kann sich das CSD Team komplett auf die CSD Party im Hirsch konzentrieren. Dadurch stehen auch mehr helfende Hände am Sonntag zum Abbau des Platzes zur Verfügung. (NK)
GAYCON Februar 2024
Powerteam
Vorstandswahl beim CSD Nürnberg
GAYCON gratuliert: Bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins Christopher Street Day Nürnberg e.V. am letzten März-Dienstag in der Galerie des Presseclubs Nürnberg bestätigten die Vereinsmitglieder den bisher amtierenden Vorstand mit Bastian Brauwer (Vorsitzender), Karlheinz Meininger (Finanzen), Julia Heinrichs (Bühnenprogramm) und Daniela Schlegl (Rahmenprogramm) einstimmig für weitere zwei Jahre. Nach insgesamt 22 aktiven Jahren, davon 13 im Vorstand, hat Arno Seitzinger auf eigenen Wunsch das Amt niedergelegt, wird aber weiterhin unterstützend zur Verfügung stehen. An seiner Stelle wurde Thorsten Jörck von den rund 20 anwesenden Vereinsmitgliedern ebenfalls einstimmig in den Vorstand gewählt.
Vor der satzungsmäßigen Abarbeitung der Tagespunkte gedachten die Anwesenden in einer Schweigeminute an das verstorbene Ehrenmitglied Uschi Unsinn. Aktuell hat der Förderverein 56 Mitglieder. In der Rückschau wurde auch auf die rund 60 Veranstaltungen um den CSD erinnert. Besonders das Gespräch zwischen Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) und Rosa Asyl war sehr fruchtbar. Inzwischen gibt es einen direkten Kontakt auf Leitungsebene. Ein voller Erfolg für den CSD Nürnberg. Trotz Corona-Pandemie konnten sehr viele neue Sponsoren gewonnen werden, was insgesamt den Vorstand überraschte. Aber sie werden in diesen Zeiten auch gebraucht. Seit 2017 sind die Kosten für das CSD Finale stetig gestiegen. Hierzu gehören beispielsweise Tontechnik, Sicherheitsdienst, Sanitäter, Strom, Wasser, GEMA, Künstlergagen, Toiletten, Platzreinigung, Backstagekosten etc. Um unserer Leserschaft einen kleinen Vergleich nennen zu können, haben wir uns beim CSD Finanzvorstand Karlheinz schlau gemacht: 2017 betrugen die Kosten etwa 20.000 Euro, 2019 schon 36.000 Euro (für zwei Tage), 2021 schnellte der Betrag auf über 49.000 Euro in die Höhe. Zusatzkosten waren für den ewig langen Bauzaun auf der Wöhrder Wiese, Hubstapler, eine wesentlich höhere GEMA Gebühr, Stromaggregate, aufwendigere Tontechnik und mehr Sicherheitspersonal zu entrichten. Erschwerend fiel auch noch eine Haupteinnahmequelle, die CSD Party im Hirsch, Pandemie bedingt völlig weg. Für den zweiten Finale Tag am Sonntag wünscht sich der Verein ebenfalls mehr Besucherzuspruch, der durch Konsumieren an den CSD Gastro-Ständen mit zur Finanzierung des Gesamt-Events beiträgt. Insgesamt ist Bastian „Stolz, im bundesweiten Vergleich, so ein diverses OrgaTeam für den CSD Nürnberg zu haben“. Inzwischen sind hier tatsächlich alle Buchstaben des LSBTIQ* auf operativer Ebene vertreten, auch wenn sie als echte Vereinsmitglieder noch vermisst werden. (NK)
GAYCON März 2022
Frauen Power
GAYCON gratuliert: Bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins Christopher Street Day Nürnberg e.V. am letzten Januar-Dienstag in der Galerie des Presseclubs bestätigten die Mitglieder die bisher amtierenden Vorstände Bastian Brauwer (Vorsitzender), Arno Seitzinger (Technik) und Karlheinz Meininger (Finanzen) einstimmig für weitere zwei Jahre. Weil der CSD Nürnberg stetig wächst und damit auch die Aufgaben im Verein, wird der Vorstand künftig durch pure Frauenpower erweitert. Die neuen Beisitzerinnen Julia und Daniela wurden ebenfalls einstimmig in ihr neues Amt berufen. Aktuell hat der Förderverein rund 50 Mitglieder. Zur Versammlung sind 20 Mitglieder erschienen. Nach internen Berichten und Diskussionen gab es an diesem Abend noch eine emotionale Überraschung! In Anerkennung seines herausragenden Engagements als langjähriger Vorsitzender wurde Dieter Barth in Dankbarkeit zum „Ehrenvorsitzenden“ des Fördervereins ernannt. In Anerkennung seines herausragenden Engagements für eine bunte und queere Stadtgesellschaft bekam Uwe Scherzer alias PolitDragQueen Uschi Unsinn die „Ehrenmitgliedschaft“ des Fördervereins verliehen. Zum Abschluss gab es eine Runde Sekt für alle. (NK)
GAYCON Januar 2020
Stabwechsel
Amtsübergabe: Nach einem Jahrzehnt an der Spitze des Nürnberger Christopher Street Day Fördervereins übergibt der scheidende Vorstandsvorsitzende Dieter Barth symbolisch die Flagge an seinen Nachfolger. Das neue Führungstrio mit Bastian Brauwer (Vorsitz), Arno Seitzinger (Technik) und Karl-Heinz Meininger (Finanzen) wurde einstimmig auf der Mitgliederversammlung des Fördervereins am zweiten Dezember-Mittwoch gewählt, und wird zukünftig den CSD Nürnberg verantwortlich organisieren. Im Anschluss gab es zur Verabschiedung ein Buchunikat für Dieter, mit vielen Bildern aus der 18jährigen Tätigkeit im Verein bzw. aus den zehn Jahren als Vorstand an der Spitze. Für die gelungene Überraschung haben zahlreiche Fotografen gemeinsam mit Bastian ihre Archive durchforstet. Der Sektempfang wurde mit einem Buffet vom Restaurant Estragon kulinarisch ergänzt. Dieter freut sich, den Verein in solider finanzieller Basis übergeben zu können. „Im Vergleich zu anderen Städten kommen wir ohne jegliche staatliche bzw. kommunale Förderung aus. Das war mir schon immer wichtig, um unabhängig auf der CSD-Bühne agieren zu können. Damit man seine Meinung frei davon sagen kann, wer gerade an der Stadtspitze ist“, betont Dieter Barth mit gewissem Stolz. Auch die inzwischen zahlreichen Regenbogenfahnen nicht nur in der Stadt, sondern in der ganzen Region, und die Regenbogen-Zelte am Jakobsplatz sorgen inzwischen schon für aufmerksame Beachtung anderer CSD Orgateams auf Nürnberg. Seinen Nachfolgern will Dieter den eigenen neuen Weg gehen lassen. Deshalb wird er sich zukünftig aus den Vorplanungen komplett heraushalten. Dem Verein wird er weiterhin die Treue halten und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Aber nur, wenn es auch gewünscht ist.
CSD Empfang im Rathaus
Das gute Verhältnis zur Stadt Nürnberg wurde einmal mehr unter Beweis gestellt: Am zweiten Novemberfreitag würdigte Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly mit einem kleinen Empfang im historischen Rathaus, dass der Förderverein Christopher-Street-Day in diesem Jahr die 20. CSD Ausgabe in laufender Reihe in der Frankenmetropole erfolgreich organisiert hat. Für das Stadtoberhaupt gilt es als eine Selbstverständlichkeit, dass die Community einmal im Jahr bewusst die Straßen der Stadt mit viel Kreativität, Selbstbewusstsein und Stolz in Beschlag nimmt. Gerade die Vielfalt belebt und zeigt, wie weltoffen sich die Bürger geben. „Nicht aufhören – sondern weitermachen!“ betont Maly und ist überzeugt, dass durch diese jährliche selbstbewusste CSD-Arbeit erst die rechtliche Gleichstellung folgen konnte. „Erst dadurch erfolgte die gesellschaftliche Akzeptanz. Der CSD hat die Verschlossenheit gewandelt, damit heute das Schwulsein offen gelebt werden kann. Man erkennt es auch an der Leichtigkeit der Reaktionen auf das jüngste Verfassungsgerichtsurteil. Der CSD ist jedes Jahr eine fröhliche Politik und eine politisierte Party.“ CSD Vorstand Dieter Barth erinnerte in seiner kurzen Ansprache auch an die Anfänge, als der damals amtierende Nürnberger Oberbürgermeister die Schirmherrschaft für den CSD nicht übernehmen wollte. Das Versprechen Malys noch als Kämmerer 2002 auf der Bühne, er würde auf jeden Fall wiederkommen, löst er als inzwischen langjähriger OB und Schirmherr regelmäßig ein, fast immer auch mit persönlicher Anwesenheit. Gleichwohl betonte Barth, das es auch in heutiger Zeit noch nicht überall in Deutschland üblich ist, dass Regenbogenfahnen zum Fest an den Rathäusern hängen dürfen. Er lobte die guten Kontakte zur Stadtverwaltung, ist aber auch stolz, dass das Nürnberger Orga-Team es immer mit eigener Sponsoren-Finanzierung geschafft hat, die Veranstaltung bewusst ohne öffentliche Gelder zu stemmen. Zahlreiche Mitglieder des CSD-Orgateams kamen zum Empfang und prosteten mit dem Oberbürgermeister auf das Jubiläum. Maly und Barth übereichten sich Geschenke in Anerkennung ihres jeweiligen Wirkens.
CSD Bundestreffen
Am ersten Wochenende im November fand das Bundestreffen des CSD Deutschland e.V. bzw. der deutschen CSD-Organisatoren im Marmorsaal des Presseclubs statt. Rund 30 Vertreter aus 15 Orgateams, wie z.B. Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Magdeburg, Münster, Konstanz und sogar aus Zürich, sind in die Frankenmetropole angereist. Zu den zentralen Themen gehörten auch eine konstruktive Bündelung der Kräfte und natürlich der Ausblick auf die Bundestagswahl 2017. Eine geplante gemeinsame Postkarten- und Infostand-Aktion wurde eifrig diskutiert. Wobei es bedingt durch die vielen unterschiedlichen CSD-Termine organisatorische Schwierigkeiten gibt, bundesweite Kampagnen umzusetzen. „Es ist ein Austausch von Erfahrungen, es gibt Impulse z.B. für die Demo oder das Thema Charta der Arbeitgeber. Wie geht man mit AfD und Pegida um, die regional unterschiedlich in manchen Landtagen sitzen. Es ist insgesamt ein Vernetzungstreffen“, betont Dieter Barth, Vorstand des CSD-Vereins Nürnberg und Gastgeber der Tagung. „Der Trend geht hin zu mehr politischer Ernsthaftigkeit. Seit Orlando wissen wir, es ist noch lange nicht vorbei mit unserer Arbeit. Wir haben viel formal erreicht. Jetzt muss das in die Köpfe der Bevölkerung. Denn die Erzkonservativen haben den falschen Eindruck, wir nehmen alles weg: Gleiche Rechte, Queere Themen in den Schulen und jetzt sind auch noch Flüchtlinge da.“ Der CSD Nürnberg ist seit 2016 Mitglied im Dachverband CSD Deutschland e.V. Dieses aktuelle Treffen war eines der wenigen im Süden der Republik. Schade, dass ausgerechnet aus Bayern keine Vertreter anderer Orgateams nach Nürnberg fanden. Zum Abschluss wurde auf der Mitgliederversammlung der Vorstand des CSD Deutschland wiedergewählt. Im Rahmenprogramm der Tagung standen auch gemeinsames Abendessen und die Erkundung der Nürnberger Szene. Beindruckt wurde die Stadtführung „Homosexuelle unter dem Hakenkreuz“ von allen Teilnehmern aufgenommen.
CSD Nürnberg Historie
Vor über 35 Jahren wurde in der Frankenmetropole der erste Christopher Street Day (CSD) zelebriert: 1982 zog die „Gay Pride Parade“ der süddeutschen Schwulengruppen unter dem Motto ‚Schwule fordern Ihr Recht‘ mit über 500 Teilnehmern durch die Nürnberger Innenstadt. Übrigens, zum ersten CSD gibt es Filmmaterial, das mittlerweile digitalisiert ist. +++ Im Juni 1988 fand der „bayernweite CSD“ in Nürnberg statt. +++ Im Sommer 1990 organisiert die Fliederlich Jugendgruppe ‚Ganymed‘ ein Straßenfest mit 1000 Besuchern. +++ Vom 21. bis 23. Juni 1991 wurde der 2. CSD in Nürnberg an der Lorenzkirche organisiert. +++ Vom 06. bis 10. Juli 1994 feierte die Community den 3. CSD in Nürnberg unter dem Motto „25 Jahre schwul – lesbisch – stolz“. +++ Das 1. schwul – lesbische CSD Straßenfest (nach neuer Zählweise) wurde im Sommer 1998 auf dem Hans-Sachs-Platz abgehalten. Organisiert von Daniel Eckmann mit einem runden Tisch, unter Kooperation mit Fliederlich und AIDS-Hilfe Nürnberg. Mit dabei der schwule Männerchor „Die Plärrboys“. +++ Im Jahr 1999 wird der Förderverein Christopher Street Day Nürnberg e.V. gegründet. Seitdem ist dieser Verein der Organisator (mit einem Orgateam, bei dem jeder mitmachen darf) des jährlichen CSDs in der Frankenmetropole. +++ Weil der Hans-Sachs-Platz den städtischen Behörden zu klein für die vielen Besucher erschien, musste ein größerer Ort für das 3. CSD Straßenfest gewählt werden: Im Jahr 2000 wurde zum ersten Mal auf dem Jakobsplatz gefeiert +++ Die Wiederbelebung der CSD Nürnberg Demo war im Jahr 2006. +++ Zum 20. Mal wurde das CSD Nürnberg Straßenfest am 05. August 2017 organisiert: Erstmals fand hierbei im Vorlauf eine Miss*ter CSD Nürnberg 2017 Wahl statt. Dadurch erhöhte sich deutlich die mediale Aufmerksamkeit +++ Als Premiere wurde 2017 die CSD-Demo-Route schon ab dem Rathenauplatz durch die Altstadt gelegt. Dafür gab es viel Lob, denn hier erreichten die Teilnehmer mit ihren Forderungen deutlich mehr Bürger am Straßenrand +++ Neues CSD Nürnberg Logo mit dem Sinwellturm der Nürnberger Kaiserburg in Regenbogenfarben 2018 +++
Warum CSD?
>>>Ursprung aller deutschen CSDs & Gay Prides weltweit: Alle Veranstaltungen erinnern an den ersten Aufstand von Schwulen, Lesben, Transvestiten und Transmenschen gegen die Polizeiwillkür in der Christopher Street/ New York am 28. Juni 1969 in der Bar „Stonewall Inn“. Damals waren gewalttätige Polizei-Razzien mit teilweise Misshandlungen der Gäste in den Kneipen der Community üblich. Zunächst wehrten sich ganz besonders Dragqueens, transsexuelle Latinas und Schwarze gegen die wiederkehrenden Kontrollen. Es folgte eine tagelange Straßenschlacht mit der New Yorker Polizei. Seitdem wird jedes Jahr mit einem Straßenumzug an dieses Ereignis in New York erinnert. Daraus hat sich eine internationale Tradition weltweit entwickelt, im Sommer eine Demonstration für die Rechte der Community abzuhalten. In Deutschland wurden 1979 in Bremen und Berlin die ersten „CSDs“ abgehalten.<<<