#queere Flüchtlingsarbeit

Chronologisch von oben nach unten: Queerfeindlichkeit in ANKER-Zentren (2023), Rosa Asyl (2019), Preisverleihung an Fliederlich (2018), Ablehnung der Asylanträge durch das Bamf (2017) // Queer Café International (2016) // Fliederlich eröffnet erste LGBTI-Flüchtlingsunterkunft (2016)

Gespräch zur aktuellen Situation queerer Geflüchteter in den bayerischen ANKER-Zentren: (v.l.) Jürgen Lenders MdB, Matthias Fischbach MdL, Tobias Wöhner, Gernot Samhammer, Michael Glas, Sebastian Körber MdL, Birgit Wegner, Eser Polat

Queerfeindlichkeit

Unhaltbare Zustände in ANKER-Zentren

Mit einem offenen Brief von Imedana e.V. (bisher Träger des Projekts Rosa Asyl) und Fliederlich e.V. (seit Jahren in der Arbeit mit queeren Geflüchteten in Bayern aktiv) wurde die Politik aufgeschreckt. Normalerweise können in den ANKER-Zentren (Ankunft, kommunale Verteilung, Entscheidung, Rückführung) akute Probleme in Zusammenarbeit mit Sozialdiensten, Gewaltschutzkoordinator*innen die Situationen lösen. Doch in den letzten Monaten hat die Häufigkeit sowie die Intensität der Übergriffe laut den Vereinen zugenommen. Besonders Trans-Personen seien gefährdet. Jeden Tag bekommen Fliederlich und Imedana Berichte von Übergriffen, Gewalt und sexuellen Belästigungen aus Bamberg, Nürnberg-Langwasser und Regensburg. Meistens sind die speziellen LGBTIQ*-Schutzunterkünfte in Nürnberg die einzige Rettung. Diese können jedoch nicht den Bedarf für ganz Bayern abdecken. Birgit Wegner, die Vorsitzende der FDP Nürnberg, hat anlässlich des offenen Briefes ein Hintergrundgespräch u.a. mit den queerpolitischen Sprechern Jürgen Lenders (MdB), Sebastian Körber (MdL) im Fliederlich-Zentrum am ersten April-Mittwoch organisiert, damit die Politik im Gespräch mit den zuständigen Vereinen und Betroffenen ein Bild des Ausmaßes aus erster Hand bekommt. Von Fliederlich war Geschäftsführer Michael Glas anwesend, von Imedana Tobias Wöhner, sowie drei betroffene Geflüchtete.

 

Erfahrungsberichte Betroffener

Einer lesbischen Geflüchteten wurde zuvor erzählt, es gäbe in Bamberg einen LGBTI-Bereich. Deshalb sei sie nach Bamberg. Doch vor Ort, nach vielen Kommunikationsversuchen, wurde sie mangels dieser Möglichkeit nun im Frauenbereich untergebracht. Sie habe Angst, denn Männer würden trotz Verbots hineingelassen, ihre Freundin, mit kurzen Haaren, aber nicht. Sie selbst ist nur am Tag im Camp unterwegs, damit ihr nichts passiert. Sie übersetzt inzwischen für andere Geflüchtete aus Georgien, u.a. für einen schwulen. Dieser wurde von anderen bedroht, er solle das Camp verlassen, sonst würde er im Sarg aus dem Camp getragen werden.

Ein weiterer schwuler Geflüchteter hatte in Regensburg Probleme, als seine Zimmergenossen seine Neigung herausgefunden hatten. Er sei als Kakerlake bzw. Schlampe angeschaut worden. Sie hätten angefangen, ihn auszulachen und zu stören. Er hatte immer Angst, auf das WC oder in die Dusche zu gehen. Darum sei er dort erst nachts hin. Trotzdem hätte er auch Übergriffe erlebt, mit Anfassen und mehr. Persönlich stehe er unter Druck, weil er furchtbare Situationen erlebt hat.

Im dritten Erfahrungsbericht hat ein schwuler Mann den Iran verlassen, weil er Familie und Freunde durch sein Coming out verloren hatte. Er sei durch neun Länder zu Fuß nach Deutschland gelaufen, in der Hoffnung auf ein Leben ohne Schwierigkeiten. Doch er sei in den Camps ausgelacht, belästigt, beschimpft worden und habe bestehende Kontakte verloren. Aus Angst ginge auch er nur nachts duschen. Inzwischen kamen Depressionen dazu. Er kann nicht verstehen, weshalb er sich in einem freien Land weiterhin verstecken muss. Er versucht, die Tage zu ertragen und freut sich auf das Queer Café International jeden Donnerstag im Fliederlich.

Die Vereine Imdedana e.V. und Fliederlich e.V. fordern deshalb flächendeckend genug spezielle Schutzunterkünfte mit Beratung für LGBTIQ-Flüchtlinge in jedem Regierungsbezirk, allerdings nicht auf dem Land in kleinen Orten, sondern in Städten mit Anbindung an eine aktive queere Community vor Ort. Diese Häuser mit mindestens 50 Plätzen pro Einheit würden die Situation spürbar entlasten. Tobias Wöhner (Rosa Asyl, Imedana e.V.) berichtete auch, dass die Beratung von queeren Geflüchteten ein Herzensanliegen sei. Dass sich auch die Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sehr zum Positiven geändert hat.

 

Angespannte Situation

Im Antwortschreiben von Innenminister Joachim Herrmann wird auf über vier Seiten u. a. ausführlich erklärt, dass in sämtlichen ANKER-Zentren, jeweils an den Bedarf angepasst, besonders geschützte Bereiche für LGBTIQ*-Flüchtlinge zur Verfügung stehen. „(…) Ein grundsätzlicher Vorhalt an freien Plätzen für diese Personengruppe ist aufgrund der derzeit angespannten Unterbringungssituation nicht möglich. Daher kann es einige Zeit dauern, bis die Umverlegung erfolgen kann (…)“, schränkt Herrmann ein. Nach Rücksprache mit den zuständigen Polizeipräsidien seien keine geschilderten Vorkommnisse aus dem offenen Brief dort bekannt. Jede Straftat sei eine zu viel. „(…) Sollten Sie von derartigen Delikten erfahren, unterstützen Sie bitte die Betroffenen dahingehend, dass sie bei der Polizei Anzeige erstatten. Nur so können wir gemeinsam gegen Hasskriminalität vorgehen. (…)“

 

Grundsätzlich liegt es auch an den persönlichen Erfahrungen, dass viele Geflüchtete ihre queere Veranlagung gegenüber deutschen Behörden nicht offensiv nennen, weil sie sich in ihren Herkunftsländern mit einer solchen Offenheit selbst schaden. Damit fehlt in der Folge die erforderliche Anzahl entsprechender Schutzräume. Ebenso wird nur ein Bruchteil der tatsächlichen Verfehlungen bei der Polizei zur Anzeige gebracht. Fliederlich und Imedana e.V. werden als Ansprechpartner mehr akzeptiert. Der Teufelskreis verstärkt sich noch, weil sogar die Vereine den Betroffenen eher dazu raten, in der beengenden Situation in den ANKER-Zentren sich nicht als queer zu offenbaren, um sich vor Gewalt zu schützen. „Innenminister Herrmanns Antwort auf den Brandbrief hat deutlich aufgezeigt, dass bisher nur ein Bruchteil der LGTBQ*-feindlichen Hasskriminalität angemessen registriert und klassifiziert wird. Eine Reform der polizeilichen Erfassungssysteme ist unverzichtbar, damit queer-feindliche Hasskriminalität in ihrem realen Ausmaß sichtbar gemacht und unverzüglich umfassende Schutzmaßnahmen für besonders vulnerable Geflüchtete ergriffen werden (…)“, so Birgit Wegner. MdL Matthias Fischbach fordert indes: „(…) Es muss aufgeklärt werden, woher diese unterschiedliche Wahrnehmung kommt. Die Missstände beim Schutz queerer Geflüchteter vor Gewalt sind uns jedenfalls im direkten Gespräch mit den Betroffen offensichtlich geworden. Diese besonders schutzbedürftigen Menschen werden auch noch in Deutschland bedroht und haben Angst um ihr Leben. Sie fühlen sich aufgrund der Zustände in den Flüchtlingseinrichtungen leider oft nur hilflos und versuchen sich zu verstecken. Das ist ein nicht hinnehmbarer Skandal."

 

Im Anschluss an die Anhörung gab es noch ein Treffen mit der Nürnberger LGBTIQ*-Community in der Szenebar Einfachso. Dort wurde vom queerpolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion MdB Jürgen Lenders berichtet, dass die Bundesregierung ein neues Förderprogramm einer behördenunabhängigen Asylverfahrensberatung unterstützt mit Rechtsberatung für queere und andere vulnerable Schutzsuchende. „(…) Die Menschen fliehen vor Verfolgung und schweren Repressionen durch staatliche Akteure in ihrer Heimat, sie haben oftmals große Hemmungen, ihr Leid gegenüber amtlichen Stellen zu offenbaren. Deshalb ist eine behördenunabhängige Asylverfahrensberatung so wichtig. Besondere Bedürfnisse von Schutzsuchenden, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung geflohen sind, können so besser erkannt und im Asylverfahren berücksichtigt werden“, betont Lenders. „Mit der Ergänzung von §46 Abs. 2 StGB reformieren wir aktuell das Strafgesetzbuch. Hasskriminalität wird künftig auch härter bestraft, wenn die Beweggründe geschlechtsspezifisch oder gegen die sexuelle Orientierung gerichtet sind. Frauenhass, Homo- und Transfeindlichkeit wurde bisher unter ‚sonstige menschenverachtende‘ Beweggründe abgehandelt und damit unsichtbar gemacht. Damit setzen wir ein starkes Signal für Akzeptanz, Sichtbarkeit der queeren Community."

 

NK/ GAYCON April 2023

Das neue EU-Projekt "Rosa Asyl" in Nürnberg: Beratung queerer Flüchtlinge von IMEDANA in Kooperation mit Fliederlich e.V.

Rosa Asyl

Der Verein IMEDANA e.V. war seit 2007 Träger des bisherigen „Internationalen Frauencafés“, eines Projektes, das sich speziell an geflüchtete Frauen richtete. Seit Juli 2018 wird der Schwerpunkt mit einem neuen EU-Projekt erweitert: Unter „Rosa Asyl“ berät der Verein in Kooperation mit Fliederlich e.V. nun auch geflüchtete LSBTIQ (Lesbisch-Schwul-Bisexuell-Trans-Intersexuell-Queer) jeglichen Geschlechts. In einem Pressegespräch Anfang Februar wurde dies nun der Öffentlichkeit vorgestellt. Während die Gesamtzahl der Flüchtlinge in Deutschland zurückgeht, hat Michael Glas von Fliederlich e.V. einen Rückgang der Beratungsnachfrage von queeren Flüchtlingen noch nicht feststellen können. Sie bleibt stattdessen konstant gleich. „Queere Flüchtlinge haben einen weiterhin hohen Druck, das eigene Land zu verlassen“, betont Michael und verweist auf lange Wartelisten für die wenigen Plätze in den speziellen queeren Unterkünften in Nürnberg, München und bald in Würzburg. Weil die Gesamt-Aufnahmezahl an Flüchtlingen für die Stadt Nürnberg als erfüllt gilt, können queere Menschen nicht mehr ohne weiteres aus anderen Bezirken gezielt in die Noris verlagert werden. Ein weiteres Problem entstand durch die neuen Ankerzentren (Zentrum für Ankunft, Entscheidung, Rückführung) im August 2018. Grundsätzlich gilt für die Bewohner dort eine „Bleibepflicht“. Nur Personen mit guten Aussichten auf einen Asylstatus sollen schnell auf die Kommunen verteilt werden. Damit ist der Informationsaustausch schwieriger geworden. Deshalb will das Projekt Rosa Asyl zukünftig einmal im Monat ein mobiles Beratungscafé in den Bayerischen Ankerzentren anbieten. In 72 Ländern ist Homosexualität strafbar. In zehn Staaten gilt die Todesstrafe, in den anderen drohen Gefängnisstrafen. „Leute fliehen vor Verfolgung nach Deutschland. In ihrem Heimatland sind diese ihren staatlichen Einrichtungen gegenüber mißtrauisch. In Deutschland sollen sie aber vor dem Amt sofort zur ihrer Homosexualität stehen“, erläutert Michael eines der Hauptprobleme. So scheitert der Antrag oft daran, dass die Probanden sich keine vollständigen Aussagen zu machen trauen, oder an den zu gering eingestuften Ereignissen einer Verfolgung im Sinne des deutschen Asylgesetzes. Deshalb landen nun viele abgelehnte Asylverfahren vor dem Verwaltungsgericht. Wie z.B. der von Glib aus der Ukraine. Das BAMF argumentiert die Ablehnung u.a. mit „Grundsätzlich sind Homosexuelle in der Ukraine keiner staatlichen Verfolgung ausgesetzt. Allerdings ist die gesellschaftliche Einstellung gegenüber Homosexuellen eher ablehnend.“ Das Amt vermisst diesbezügliche Anzeigen bei der örtlichen Polizei, als er geschlagen oder in einem anderen Fall vor ein Auto geschubst wurde. Letztlich rät der Bescheid „durch Wegzug in andere Regionen der Ukraine einer Gefahr aus dem Weg zu gehen, ohne dabei das Land verlassen zu müssen.“ Rosa Asyl gibt Informationen zur Anhörung im Bundesamt und zu weiteren rechtlichen Möglichkeiten. Die Helfer beraten in akuten Notsituationen, wie bei Abschiebungen oder Übergriffen in der Unterkunft. Neben Spenden wird das Projekt auch aus Mitteln der Europäischen Union gefördert. Die Stadt Nürnberg ist mit der Villa Leon beteiligt.

 

+++ Beratung für Frauen bei IMEDANA e.V. (Zickstr. 8): Telefonische Sprechzeiten unter 0911 / 4314719 – Di/ Do/ Fr von 10:00 – 12:00 Uhr; Do auch 14:00 – 16:00 Uhr. +++ Offene Beratung für LGBTIQ* bei Fliederlich e.V. (Sandstr.1): Do 12:00 – 15:00 Uhr  / Tel. 0911 / 42345719 +++ Dringende Anfragen per E-Mail an rosa-asyl@gmx.de +++

 

NK

GAYCON Februar 2019

Preisübergabe: 13. Lina-Schneider-Preis für die queere Flüchtlingsarbeit von Fliederlich e.V.

Preisübergabe

Der Kreisverband Nürnberg von Bündnis90/Die Grünen verlieh am zweiten Mai-Donnerstag im gutgefüllten Saal des neuen Fliederlich-Zentrums den 13. Lina-Schneider-Preis an Fliederlich e.V. Die Grünen würdigen damit das ehrenamtliche Engagement zum Schutz queerer Geflüchteter. Kreisvorsitzender und Bezirksrat Daniel Arnold überreichte den mit 1000 Euro dotierten Scheck an Vereinskassier Ulrich Breuling. Der Bundestagsabgeordnete Uwe Kekeritz sowie Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Verena Osgyan würdigten die Pionierarbeit von Fliederlich. Ulrich Breuling berichtete, dass bei der Renovierung des neuen Fliederlich-Zentrums auch einige betreute Geflüchtete tatkräftig mithalfen. Einer erzählte ihm seine Motivation: „Ich helfe gern, hier fühle ich mich zuhause!“ Etwas wehmütig ergänzte Breuling, dass die LGBTI-Fliederlich-Unterkunft nun geschlossen werden muss, weil kein Nachfolgeobjekt gefunden wurde. Es sei aber nicht dramatisch, weil jetzt die Stadt Nürnberg noch andere queere Unterkünfte betreut. Am Rande der Veranstaltung berichtete uns ein queerer Flüchtling von einem Problem mit Dolmetschern bei seiner Anhörung. Er habe nicht gewusst, dass generell die Möglichkeit besteht, bei Verständigungsproblemen wegen Dialekten auf einem anderen Übersetzer zu bestehen. Damit wurden seine Gefühle, Erklärungen, Ausführungen dem Interviewer der Behörde nicht korrekt mitgeteilt. Ihm wurde deshalb nicht abgenommen, dass er schwul sei. Aktuell ist der Fall bei Gericht. Dass es diesbezügliche Probleme mit der Verständigung gibt, ist leider kein Einzelfall. Geflüchtete sollten sich deshalb vorher ausführlich über ihre Rechte informieren.

Verleihung Lina-Schneider-Preis, Fliederlich-Zentrum Nürnberg, 10. Mai 2018

Von links: Luka, Fliederlich Vorstand Ralph Hoffmann, Edgar, Ivan und AIDS-Hilfe Vorstand Manfred Schmidt

Du bist nicht schwul!

Es besteht nach Informationen durch Fliederlich e.V. die brisante Situation, dass queere Flüchtlinge vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) seit der Umstellung zur Beschleunigung der Asylanträge auch mit der Feststellung abgelehnt werden, sie könnten in ihren Herkunftsländern sicher leben oder ihr Schwulsein wäre gelogen. Vorstand Ralph Hoffmann zeigt sich bestürzt über die gängige Praxis. Vor allem weil der Verein, welcher ehrenamtlich auch grundsätzliche Fürsorge-Aufgaben des Bundes erfüllt, an der vorgegebenen sexuellen Identität der Antragsteller keinerlei Zweifel hat. Er sieht als Konsequenz aus dem Aberkennen der sexuellen Identität die grundgesetzlich garantierte Menschenwürde infrage gestellt.

 

Seit 14 Monaten betreut der Verein Fliederlich queere Flüchtlinge im Großraum Nürnberg in einer eigenen Unterkunft, als Betreuer in zwei weiteren bei anderen Betreibern. Hinzu kommt der Beratungsbedarf von Betroffenen aus den üblichen Unterkünften der Metropolregion. Damit summiert sich die Zahl auf rund 60 Personen, überwiegend schwule Männer sowie Transgendern. Der Europäische Gerichtshof hat im Jahr 2013 die Rechte der homosexuellen Flüchtlinge gestärkt, wenn diesen in ihren Herkunftsländern tatsächlich Haftstrafen wegen homosexueller Handlungen verhängt werden. Im Sinn der Genfer Flüchtlingskonvention ist die sexuelle Ausrichtung ein so bedeutsames Merkmal für die Identität eines Menschen, dass sie nicht gezwungen werden sollten, auf diese zu verzichten. Ralph Hoffmann bestätigte, dass bis nach 2015 in der Praxis die Anerkennung des Asylantrages durch das Bamf die Regel war. „Wir begleiten alle unsere Antragsteller zu den Interviews im Bundesamt. Wir können 100%ig bestätigen, dass unsere Schützlinge auch schwul sind. Wir arbeiten mit ihnen, wir wissen wie sie leben. Doch die Entscheidung trifft nun ein Gremium anhand dieser Gesprächs-Protokolle, ohne die Menschen jemals gesehen zu haben. Nun bekamen wir im Beispiel eines Irakers die Absage mit der Begründung, dass dieser nur angeblich homosexuell sei, es bestünden große Zweifel‘“, ärgert sich Hoffmann. Manche würden sogar nur angsterfüllt zugeben, dass sie schwul seien, weil das für sie vorher auch lebensgefährlich sein konnte. „Weiteren wurde geraten, in einer anderen Region ihres Landes zu leben, dort wäre es sicherer.“ Doch aktuell kommen gerade aus Russland/ Tschetschenien Nachrichten über gezielte Verfolgung von schwulen Männern mit Todesopfern bei den westlichen Medien an. Genau dorthin soll der Tschetschene Said (24) zurück, bzw. in eine ‚sichere Region‘. Moskau sei ihm angeraten worden. Als Schwuler und Tschetschene?? Er wäre ursprünglich gerne zuhause geblieben, aber die Jagd der Schlägertrupps und die Folter mit Stromschlägen veranlassten ihn zur Flucht. „Am besten wäre es für mich, wenn sie mich einfach nur umbringen“, betont Said, der nun Einspruch gegen den Bescheid eingereicht hat. Aus Uganda stammt Ivan (28), wo homosexuelle Handlungen unter Strafe stehen. Ihm wurde gedroht, dass er „in Stücke geschnitten wird“. Seine Familie und Freunde wollten ihn totschlagen oder steinigen. Als Unternehmer hatte er ein Visum zur Bio-Fach-Messe nach Nürnberg bekommen. Dass in Uganda eine menschenunwürdige Situation für Lesben und Schwule herrscht, wurde mit der Auszeichnung des Nürnberger Menschenrechtspreises an Kasha Nabagesera 2013 von der Stadt bewusst publik gemacht. Für ihren Kampf um die Rechte ihrer Community. Luka (27) und Edgar (31) aus Armenien hatten in ihrem Heimatland eine Tanzschule. Seit zehn Jahren sind sie ein Paar. Sie flohen ebenfalls vor der alltäglichen Diskriminierung nach Deutschland. „Allein nur, wenn Männer längere Haare tragen, werden diese im Alltag auf der Straße als schwul beschimpft!“. Generell würden alle anwesenden Flüchtlinge zurück in ihr Heimatland gehen, wenn es sichere Lebensverhältnisse gäbe. Aktuell gibt es zehn Asyl-Ablehnungen, drei bis fünf Anerkennungen, obwohl die Flüchtlinge aus den gleichen Ländern stammen. Die überwiegende Antragszahl ist noch in der Warteschleife. Das Bamf wies die Fliederlich-Vorwürfe gegenüber der Deutschen Presseagentur zurück. „Schutz werde gewährt, wenn der Antragsteller glaubhaft mache, dass bei einer Rückkehr in das Herkunftsland schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen drohten.“

 

Neue Unterkunft gesucht

Die queere Flüchtlingsunterkunft von Fliederlich braucht neue Räume, die Wohnung war nur als Zwischennutzung gemietet. Nun ist aber kürzlich das ausgemachte neue Nachfolgeobjekt geplatzt. Bis zum Herbst müssen die zehn Bewohner das jetzige Haus verlassen. Während aus Nürnberg die Nachfrage etwas nachlässt, weil die meisten in üblichen Wohnungen untergebracht wurden, verstärkt sich nun die Nachfrage aus dem Umland. „Wir könnten eine Unterkunft für 100 Leute betreiben. Doch Personen aus anderen Zuständigkeitsbereichen dürfen wir nicht helfen. Deshalb wäre es sinnvoll, weitere Zentren in Metropolen zu schaffen, in der Nähe der queeren Gemeinschaft“, betont Ralph Hoffmann. „Während die Stadt Nürnberg etwas hilft, gibt es vom Staat keine Unterstützung. Damit werden die meisten Kosten aus Spendengeldern finanziert, nicht nur aus der queeren Szene. Für den Einsatz der Anwälte sowie Gerichtskosten, bauliche Maßnahmen, laufende Kosten. Ein großer ehrenamtlicher Helferkreis betreut die Flüchtlinge in den Unterkünften. Nur wenn vor Gericht gewonnen wird, fließt das Prozessgeld an uns zurück.“

 

Foto/ Text Norbert Kiesewetter

GAYCON Mai 2017

Freuen sich über den Gäste-Zuspruch, trotz aktueller Halloween-Gruseldeko im Fliederlich-Zentrum: Michael Glas (Fliederlich, links) und Martin Tröbs (AIDS Hilfe Nürnberg, rechts)

Integrations - Café

Seit Ende September gibt es ein neues Angebot im Fliederlich Zentrum (Sandstr. 7): Das „Queer Café International“. Jeden Donnerstag von 15:00 bis 17:00 Uhr treffen sich im Durchschnitt an die fünfzehn Besucher. Bei Kaffee, Tee, Gebäck und Kuchen ist ein Schutzraum entstanden, in dem die von der heterosexuellen Norm abweichende Identität akzeptiert ist und nicht versteckt werden muss. In den Sprachen deutsch, englisch, oder auch mit Händen und Füßen können sich alle unterhalten und spielerisch näherkommen. Die mehrheitlich schwulen Männer aus unterschiedlichen Herkunftsländern wie z.B. Iran, Irak, Syrien, Russland sind nach Deutschland geflüchtet und durchlaufen derzeit das Asylverfahren. Doch das Café soll insgesamt eine Anlaufstelle für queere Migranten sein, für alle Zugewanderten in der Region. Außerdem ist es als Kontaktstelle für ehrenamtliche Unterstützer und alle, die es werden wollen, gedacht. Das Gemeinschaftsprojekt wird von Fliederlich und der AIDS Hilfe Nürnberg im Wechsel betreut. Von Seiten der AIDS-Hilfe, die das Flüchtlings-WG-Projekt von Fliederlich unterstützen will, steht Sozialpädagoge Martin Tröbs für Gespräche und das Entwickeln von Präventionsangeboten zur Verfügung. Hier bekommen neben Fliederlich-Geschäftsführer Michael Glas auch neue ehrenamtliche Unterstützer die Möglichkeit, den Geflüchteten bei der Orientierung im fremden Land zur Seite zu stehen. Das Kuratorium der AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth e.V. hatte im Sommer beschlossen, dass sich die AH stärker im Bereich Flüchtlinge engagieren soll. So wurde die Kooperation mit Manfred Schmidt, Fachvorstand der AIDS-Hilfe und Fliederlich e.V. ins Rollen gebracht.

GAYCON Oktober 2016

In der neuen Unterkunft für queere Flüchtlinge im Nürnberger Stadtteil Gostenhof: Fliederlich Vorstand Ralph Hoffmann, Geschäftsführer Michael Glas, bayerische Landtagsabgeordnete Claudia Stamm und Vorstand Ulrich Breuling

Vorbild für Deutschland

Ein Novum in der deutschen LGBTI – Landschaft nimmt in Nürnberg noch vor Berlin Gestalt an. Die bislang erste und einzige Flüchtlingsunterkunft für queere Menschen wird vom schwul lesbischen Verein Fliederlich initiiert. Vorstand Ralph Hoffmann schätzt die Zahl der Betroffenen zwischen 400 bis 600 als Anteil von insgesamt 8000 Flüchtlingen allein in der Frankenmetropole.

 

Voraussichtlich in der ersten Februarwoche können Bewohner in die neue Unterkunft einziehen. Neben der politischen Verfolgung oder Kriegsgründen spielt die sexuelle Orientierung bei Flüchtenden eine wichtige Rolle. Kenia, Uganda, Irak, Afghanistan sind nur einige Beispiele für Herkunftsländer, die für queere Menschen zur Hölle werden, wenn sie sich outen. Transsexuelle Menschen finden in der muslimisch-arabischen Welt keinen Respekt. Nicht selten droht ihnen die Steinigung. Eine große Zahl der homosexuellen Flüchtlinge trägt die Furcht vor dem Outing auch in den hiesigen Unterkünften und sogar bei Amtsauskünften immer mit sich.

Wie Fliederlich am Montag, 25. Januar 2016, in der Pressekonferenz mitteilte, hat der Verein zwei Etagen eines leerstehenden Hinterhofgebäudes im Nürnberger Stadtteil Gostenhof angemietet. Die Stadt Nürnberg unterstützt das Vorhaben unbürokratisch mit einem Tagessatz, der die Kostenneutralität sicherstellt. In diesen zwei Wohnungen werden aktuell auf ehrenamtlicher Basis Trennwände eingezogen, um aus den großflächigen 200 Quadratmetern kleinere Räume für die insgesamt acht bis maximal zehn Asylbewerber bieten zu können. In einer Gemeinschaftsküche werden die Bewohner dann als Selbstversorger zusammen kochen. Dazu wird es eine größere Gemeinschaftsfläche geben. Aus versicherungs- und brandschutztechnischen Gründen ist die Nutzung des Galeriebereichs aufgrund fehlender Nottreppen leider nicht möglich.

In der zweiten Etage ist die Küche und der Gemeinschaftsraum geplant. Mit einer Trennwand wird weiterer Raum gewonnen.

Angstfrei leben

„In den bestehenden Notunterkünften herrschen besonders aufgrund der Enge ethnische Konflikte unter den Bewohnern. Dadurch sind die homosexuellen Flüchtlinge im Dauerstress. Für viele, besonders aus muslimischen Ländern, ist schon die Anwesenheit von Schwulen und Lesben ein Affront“, berichtet Hoffmann. „Zwei Kurden erzählten, dass sie vom Regen in die Traufe kamen. Sie wollten nach Deutschland, um hier angstfrei queer leben zu können. Doch in den Heimen herrscht die gleiche Situation wie in ihrer Heimat.“ Der Verein berichtet weiter, dass sich in den letzten drei Monaten, ohne spezielle Informationen oder Werbung dazu, 25 Homosexuelle direkt bei Fliederlich per Telefon oder persönlich im Zentrum gemeldet hatten. „Sie alle suchen einen sicheren Rahmen, wo sie keine Pöbelei befürchten müssen. Wo sie nicht bedroht werden. Darum kamen wir zum Entschluss, wir müssen für diese Leute eine sichere Unterkunft bieten“, betont Michael Glas, Geschäftsführer von Fliederlich. „Es werden Adressen gesammelt und gemeinsam mit den Ämtern der Stadt Nürnberg und den Behörden der Regierung von Mittelfranken die zukünftigen Bewohner ausgesucht. Es wird der offizielle Weg beschritten und dann werden die Bewohner zugewiesen. Damit wird auch die Berechtigung sichergestellt.“ Außerdem steht zum Projekt ein ehrenamtlicher Helferkreis in den Startlöchern. Dieser soll zukünftig die queeren Flüchtlinge begleiten und betreuen. Fliederlich freut sich über die positive Resonanz aus der Community in Bezug auf materielle Unterstützung. Die Unterkunft ist eine Zwischennutzung der Räumlichkeiten. Im Sommer/ Herbst müssen neue Räume gefunden werden, weil der Eigentümer das Haus umbauen will. Die genaue Adresse der Unterkunft soll aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich gemacht werden.

In der ersten Etage werden noch Trennwände eingezogen

Staatsaufgaben

Claudia Stamm, bayerische Landtagsabgeordnete der Grünen, kritisiert, dass Städte und Vereine hier für eine Aufgabe zuständig sind, die eigentlich der Staat tragen müsste. Sie zieht verbal den Hut vor der großartigen Aufgabe, die Fliederlich an dieser Stelle übernimmt. Und fordert in ihrer Funktion als Sprecherin für grüne Gleichstellungspolitik eine bayernweite Anlaufstelle für queere Flüchtlinge. In einem Antrag im bayerischen Landtag wurde angeregt, diese generell in den beiden Metropolstädten unterzubringen, doch es folgte die Ablehnung mit der Begründung, dass das sowieso gemacht würde. „Fakt ist, das stimmt nicht, denn ich erhalte viele Mails von Betroffenen auf dem Land. Dabei hätte die Umsetzung nichts gekostet“, betont Stamm. „Homosexuelle Flüchtlinge sind momentan am besten in Nürnberg oder München unterzubringen, weil es nur dort Beratung und Kontakt zur Szene gibt.“ Sie fügt an, dass religiöse Intoleranz mit den Folgen langjähriger Strafen oder sogar der Todesstrafe gleichfalls mit Koran oder Bibel begründet werden und die Betroffenen zur Flucht bewegt.

 

Nach wie vor ist es der große Traum von Fliederlich, ein Haus-Gesamtprojekt für den Verein zu verwirklichen. Dort sollen im Wesentlichen das Vereinszentrum mit ausreichenden Büro- und Gruppenräumen, Wohnmöglichkeiten für altersbedingt ausgegrenzte queere Menschen, für LGBTI-Flüchtlinge und eine Notschlafstelle für Jugendliche in der Coming-out Phase vereint werden. Bevorzugt als Dauerlösung wäre natürlich eine eigene Immobilie, aber auch eine Anmietung käme in Betracht. Eine Innenstadtlage wäre das Tüpfelchen auf dem i.

 

Text/Fotos Norbert Kiesewetter

GAYCON Januar 2016

Weitergabe des Cartoon-Wirte-Staffelstabes: (v. links) Daniel, Steffen, Olaf & Thomas +++ Die Wiedereröffnung ist am 02. August 2024! +++

COMMUNITY NÜRNBERG:

Die 35jährige Cartoon-Geschichte wird weitergeschrieben

Die gute Nachricht vorweg: Das Café Bar Cartoon bleibt als Treffpunkt für die queere Community in Nürnberg und der Region erhalten. In den letzten Wochen wurde hinter den Kulissen um jedes Detail verhandelt. Auch mit der Hausverwaltung gelang es letztlich, die Klippen zu umschiffen. Nun fand am ersten Juli-Donnerstag die offizielle Übergabe des Staffelstabs in den Räumen des Cartoons statt. Wir stellen euch die neuen Besitzer Daniel und Steffen vor. Mit Olaf und Thomas schwelgen wir nochmal in ihren schönsten Erlebnissen der letzten 23 Wirte-Jahre. „Die Übernahme war ein steiniger Weg. Zwei Monate dauerten die Verhandlungen. Dann gab es noch Urlaubspausen in der Hausverwaltung. Aber mit Geduld ist jetzt alles final eingetütet“, berichtet Steffen Rieger. ...

+++ Zum vollständigen Bericht auf der INTERVIEW-Seite +++

Ein unvergessliches Wochenende: Soul-Diva Ikenna Amaechi im Restaurant Literaturhaus

COMMUNITY NÜRNBERG:

Travestie-Star Ikenna Amaechi begeisterte Nürnberg

Live-Gesang vom Feinsten erlebten die rund 180 Gäste am zweiten Juli-Wochenende im Restaurant Literaturhaus (Luitpold-str. 6) an zwei Abenden inklusive eines 3-Gänge-Menüs. Ein Ohren-, Augen- und Gaumen-schmaus der Extraklasse. Die Rosegardens Jungs luden zu „Ikenna sings Whitney Houston´s Greatest Hits“ ein. Auf Ikennas Frage, wer Whitney-Lieder aus den 80er Jahren kennt, sang sie dann spontan a Cappella die Songs an, die vom Publikum reingerufen wurden. Was für eine Stimme! Sie plauderte zwischen den Songs aus dem Nähkästchen. So hatte sich auch mal Sony Pictures bei ihr gemeldet, sie solle auf der Premiere des Whitney Houston Kinofilms in Bangkok auf der Bühne vor der Leinwand singen. ... +++ Hier geht`s zum Bericht mit Bildergalerien auf der DOKU-Seite +++

Trotz Wetterkapriolen: Super Stimmung auf dem Pigalle Straßenfest im Nürnberger Jakobsviertel

COMMUNITY NÜRNBERG:

Open Air Fete vor der Pigalle

Das war das Sommer-Straßenfest der Pigalle Schlagerbar am ersten Juli-Samstag im schönen Jakobsviertel in der Nürnberger Altstadt. Trotz der unschönen Wetterkapriolen waren die Bierbänke auf dem Platz vor der wunderschönen Altstadt-Kulisse zahlreich besetzt. Schon am Nachmittag und nochmals am Abend sorgte Franco Moreno für beste Musik. Eine tolle Travestie-Show, mit guter Laune und Unterhaltung, boten in zwei Show-Blöcken Dean & Tracy sowie Gerda Gans. Sommerlich gekleidet, aber für alle Regenfälle mit Schirmen ausgerüstet, blieb das Publikum in Partystimmung, egal was gerade vom Himmel kam... +++ Hier geht`s zum Bericht & Bildergalerie auf der Lokal-Seite +++

Neue queere Motorradgruppe "Main-Riders" für das Frankenland.

COMMUNITY REGION:

Neue Motorrad-gruppe für das Frankenland

Schon seit zwei Jahren existiert die queere Motorradgruppe „Main-Riders“ für den fränkischen Raum. Sie sind für alle Menschen offen, welche die Vielfalt der sexuellen Toleranz leben. Die Interessensgemeinschaft ist kein eingetragener Verein, aktuell liegt der Community-Schwerpunkt der Mitglieder mehr bei Erlangen und Bamberg. GAYCON im Gespräch mit dem Gründer der „Main-Riders“ Peter „Proky“ Korn (46) aus Nürnberg über seine Motivation, Familientradition und Bedenken. „Der größte Wunsch zur Gründung der Gruppe war, nicht allein fahren zu wollen und den Spaß mit Gleichgesinnten zu teilen. Es ist eine Herausforderung, eine queere Motorradgruppe aufzubauen, nachdem die queere fränkische Motorrad-Szene eigentlich tot ist. Motorrad fahren ist nicht mehr ‚In‘. Gerade bei den schwulen Männern ist es nicht mehr aktuell“, bedauert Peter. ...

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Vor dem Unwetter: Die Goldschlägerstadt Schwabach feierte den zweiten CSD

COMMUNITY REGION:

Sonne, Hitze und Unwetter beim 2. CSD Schwabach

Schwabach: Mittelfrankens Gold-schlägerstadt unterm Regen-bogen. Am ersten Juli-Samstag zogen rund 200 Teilnehmende aus der regionalen LGBTIQ*-Community von der Eilgutstraße nahe dem Bahnhof in einem weiten Bogen mit vielen Regenbogenfarben durch die Innenstadt und vom Zöllnertor zum Marktplatz, unter dem Motto „Bunt ist goldrichtig!“ Hochsommerliches Wetter bei der Demonstration sorgte für gute Stimmung. Leider waren heuer deutlich weniger dabei als bei der Premiere 2023, als 500 durch die Straßen zogen. ... +++ Hier geht´s zum Bericht & Bildergalerie auf der DOKU-Seite +++

Opernsänger Maximilian von Lütgendorff steht offen zu seiner Vergangenheit. (Fotos: Privat)

COMMUNITY REGION:

Queer in der klassischen Musikszene

Seit vielen Jahren in und für die queere Szene aktiv, haben wir in Bezug auf Trans-Personen bislang die fast ausschließliche Erfahrung gemacht, dass sie von ihrer Vergangenheit nichts mehr wissen, und auch nicht darüber reden, wollten. Die diesbezügliche Offenheit des freischaffenden Tenors Maximilian von Lütgendorff (42) ist für uns eine überraschend neue Erfahrung. Neben Engagements u.a. in den Stadttheatern der Republik und in Österreich, ist er mit der Gruppe „12 Tenöre“ erfolgreich in zahlreichen Konzertsälen zu bewundern. Nun kommt er zur „Nacht der Tenöre“ am 27. Juli nach Schwabach in das Areal Burgersgarten. ...

+++ Hier geht´s zum vollständigen Bericht auf der INTERVIEW-Seite +++

Das war das traditionelle gemeinsame Spargelessen im Literaturhaus Nürnberg

COMMUNITY NÜRNBERG:

Spargelessen im Literaturhaus

Neue Rekordbeteiligung beim gemeinsamen Spargelessen mit der Community & Friends am vierten Mai-Mittwoch im Restaurant Literaturhaus (Luitpoldstr. 6). Ausverkauftes Haus, so viele waren wie noch nie zuvor dabei! Rund 120 Gäste ließen sich das vorzügliche Spargel-Menü schmecken. Nach dem Begrüßungssekt kredenzte die Küchen-Crew Spargelcreme-süppchen mit Lachspraline, als Hauptgericht Schnitzel „Wiener Art“, Prager Schinken und Nürnberger Rostbratwürstchen, dazu Stangenspargel, Früh-kartoffeln und Soße Hollandaise. Zum Nachtisch wurde eine Dessert-Komposition mit Erd-beeren und Eis als Überraschung gereicht...  +++ Hier geht es zum Bericht & Bildergalerie vom Spargelessen +++

Bernhard Peer alias "Mitzi" & bei der Eröffnung seiner "Stadtmaus" 1982 (Foto: GAYCON Archiv/ Privat)

COMMUNITY NÜRNBERG:

Vom Tabakkönig bis zur Szenekneipe

Schwule Community Geschichte in Nürnberg: Was haben die Tabakgeschäfte im Nürnberger Hauptbahnhof und die queere Szene miteinander zu tun? Die Tabakläden gehörten einst Bernhard Peer (78), vielen besser bekannt unter seinem Spitznamen „Papier Mitzi“. Noch heute bleibt er nicht in seinen vier Wänden, sondern besucht gerne Menü-Shows. Man trifft ihn dann in seinem rosafarbenen Anzug im Literaturhaus. Oder er verbringt Tage oder Wochenenden in Berlin. Wir sprachen mit Mitzi über seine Szene-Geschichte. Einer der wenigen, mit denen ein gedanklicher Streifzug durch frühere Treffpunkte für die Community in der Frankenmetropole noch möglich ist. Sein Lokal „Stadtmaus“ öffnete am 23. Oktober 1982 in der Vorderen Sterngasse 18. „Es war eine schöne Zeit. Zur Eröffnung gab es eine Travestie-Show und Buffet. Die Leute haben bis auf die Straße Schlange gestanden. Rund 150 waren da“, erinnert sich strahlend Bernd. ...

+++ Zum vollständigen Bericht auf der INTERVIEW-Seite +++

France Delon & das Ensemble des Paradies Theater im Literaturhaus beim Show-Dinner.

COMMUNITY NÜRNBERG:

Das war die Dinner-Jubiläums-Show „46 Jahre Paradies Theater“

Gala-Abend der Extraklasse am dritten Mai-Sonntag im Restaurant Literaturhaus (Luitpoldstr. 6). Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr war allen klar, das muss wiederholt werden. Insgesamt 130 Personen waren dabei, das Show-Dinner war seit Wochen praktisch ausverkauft. Chef Thomas Heber vom Paradies Theater kam mit seinem Mai-Ensemble zum Restaurant-Chef Bernd Rings in die Altstadt herüber. Die Rosegardens-Jungs übernahmen wieder den Ticketverkauf sowie die Planung der Tische und Plätze. Die Küchen-Crew um Sandu kredenzte ein Drei-Gänge-Spargel-Menü....

+++ Bericht & Bilder auf der DOKU-Seite +++

TV-Tipps

+++ 22.07. BR 22:00 Uhr Lebenslinien: Michael & Helmut - Doku // 22:05 Uhr SIXX Paula kommt: Vielfalt der Lust - Magazin // 22:25 Uhr 3SAT Queer gewinnt - Eine Sport-Utopie - Doku // 23:40 Uhr 3SAT Being Sascha - Doku // 00:15 Uhr 3SAT Zuhurs Töchter - Doku +++ 23.07. RTLUP 22:40 Uhr Law & Order - Special Victims Unit: Killer - Krimi +++ 24.07. RBB 22:45 Uhr Hass gegen Queer - Doku // 00:05 Uhr RBB Mein wunderbares West-Berlin - Doku +++ 25.07. BR 23:15 Uhr Wet Sand - Spielfilm +++ 28.07. ARTE 01:30 Uhr Ein Elefant irrt sich gewaltig - Spielfilm +++

IDAHOBIT 2024: Abschlusskundgebung auf dem Magnus-Hirschfeld-Platz, am Sterntor

COMMUNITY NÜRNBERG:

Internationaler Tag gegen Queerfeindlichkeit

Zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit am Freitag 17. Mai, beteiligte sich die Nürnberger Community mit verschiedenen Aktionen in der Frankenmetropole. Schon am Nachmittag zeigten sie Präsenz in der Fußgängerzone am Tugendbrunnen, u.a. mit einem Beitrag von den Eltern queerer Kids, von Schulpro / Fliederlich sowie mit Drag Queen Spektra Black. Danach die traditionelle Kurzandacht in der Lorenzkirche, in diesem Jahr mit Pfarrer Thomas Zeitler, Ekamjot und Pfarrerin Silvia Jühne.... +++ Bericht & Bilder auf der DOKU-Seite +++

Titelbild des Monats:

PRIDE / CSD Zeit in den Städten (Foto: GAYCON Archiv)

GAYCON TITELMODELS:

Titelbild

Seit 2024 haben wir unsere GAYCON Titelbild - Reihe mit selbstbewussten Models (oder Paaren) aus der queeren Community neu gestartet! Mit Hintergrund Motiven u.a. von aktuellen Veranstaltungen oder Interview-Terminen, wo wir als Reporter aktuell unterwegs sind. Wer Lust hat, sich alleine oder zu zweit (Paar & Freundschaft) von uns in einem spontanen Foto-Shooting auf den Events ablichten zu lassen, kann sich generell bei uns melden. Gerne persönlich direkt vor Ort. Sprecht uns an! Euer GAYCON Team +++ Hier geht´s zu den früheren Titelbildern der letzten Jahre: MISS & MR GAYCON WAHL SEITE +++

Vielen Dank an meine Freunde, die sich in Form eines Inserats bzw. einer Publikation an den Gestaltungskosten für diese Website beteiligen und sie damit ermöglichen!

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