Chronologisch von oben nach unten: Bildergalerien Zipfelkönig 2022, 2021, 2019, 2016 - 2014; History: Vom Pinkel zum Zipfel; Kohlkönig Nürnberg 2014
König Klaus I.
Benefiz-Zipfel-Essen in der Bert´s Bar
GAYCON gratuliert: Der sechste Nürnberger Zipfelkönig heißt Klaus I. – Beim traditionellen „Blaue-Zipfel-Essen“ zugunsten der AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth e.V. am zweiten November-Samstag wurden wieder deftige Zipfel mit Zwiebeln und Brot verspeist. Das Präventions-Team „Sexpert*innen“ legte sich ins Zeug und kredenzte das typisch fränkische Gericht, im Essigsud gegarte Bratwurst, in der Bert´s Bar (Wiesenstr. 85). Rund 30 Portionen gingen gegen eine Spende an die hungrigen Gäste. Durch Zipfel-Verkauf und Spenden kamen knapp 370 Euro zusammen. Auch in diesem Jahr wurden die Würste wieder vom Restaurant Grüne Au zum Brez´nwirt aus Nürnberg-Ziegelstein gesponsert. Seit einigen Jahren ist es auch eine spaßige Tradition, an diesem Abend einen Zipfelkönig zu ernennen, so auch in diesem Jahr. Vorgänger Adolf Schäfer (Adi I.) dankte dem Volk für die tolle Amtszeit. Unter royalen Klängen wurde dem neuen König Klaus I. alias Klaus Heckeler von Torben die Krone auf sein Haupt gesetzt. Im weißen Krönungsmantel verbeugte sich der neue König vor dem Volk, welches mit viel Applaus die Zeremonie begleitete. An diesem Abend gab es nicht nur das Blaue-Zipfel-Essen, sondern das Präventionsteam organisierte auch noch drei Runden Bingo für die Gäste. Wie immer war die Stimmung super.
Fotos: NK
GAYCON November 2022
König Adi I.
GAYCON gratuliert: Der fünfte Nürnberger Zipfelkönig ist Adi I. – Beim traditionellen „Blaue-Zipfel-Essen“ zugunsten der AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth e.V. am zweiten November-Samstag wurde wieder deftig gespeist. Das Präventions-Team „Sexpert*innen“ legte sich ins Zeug und kredenzte das typisch fränkische Gericht, im Essigsud gegarte Bratwurst, in der Bert´s Bar (Wiesenstr. 85). Etwa 30 Portionen gingen gegen eine Mindestspende an die hungrigen Gäste, dabei kamen 280 Euro zusammen. In diesem Jahr kamen die Zipfel aus dem Restaurant Grüne Au zum Breznwirt aus Ziegelstein. Seit einigen Jahren ist es auch eine spaßige Tradition, an diesem Abend einen Zipfelkönig zu ernennen, so auch in diesem Jahr. Vorgänger Dieter I. reichte nach einer Lokalrunde und einer rührenden Ansprache an das Volk die Krone an Adolf Schäfer weiter. Adi war total überrascht und sehr gerührt über diese Geste. Dass es die Bert’s Bar nach wie vor gibt, ist vor allem Adi zu verdanken, auch deshalb hat Dieter ihn zum Thronfolger ernannt. Der neue König Adi I. hat dann auch gleich noch eine Lokalrunde geschmissen. Im Vorfeld der royalen Zeremonie standen noch drei Runden Bingo-Spiel auf dem Programm. Gewinner waren Kurt, Alex und Udo. Neben einem Gutschein eines Online-Sexshops zählten noch andere nützliche Dinge für das queere Leben wie Feuerzeuge, ein aufblasbares Sitzkissen, ein handbetriebenes Luftumwälzgerät (Fächer), Kondome, Gummibärchen und ein HIV-Selbsttest zu den Preisen. Wie uns weiter berichtet wurde, war die Stimmung traditionell super. Die Bilder des Abends wurden uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt. (NK)
Fotos: AH
GAYCON November 2021
Der vierte König
Mit Dieter I. ist nun die vierte Majestät als Zipfelkönig von Nürnberg ausgerufen! Nach dreijähriger organisatorischer Zwangspause wurde die beliebte Benefiz-Reihe zugunsten der AIDS-Hilfe Nürnberg in der Community erfolgreich neu belebt. Beim siebten „Blaue-Zipfel-Essen“ am vierten November-Donnerstag kredenzte die Präventionsgruppe „Sexpert*innen“ der AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth e.V. in der Szenekneipe Bert´s Bar (Wiesenstr. 85) gegen eine Mindestspende von 8,50 Euro 40 Portionen! Insgesamt 314 Euro konnten somit an Spenden eingesammelt werden. „Es war eine super Veranstaltung. Ich bin absolut zufrieden, denn wir waren restlos ausverkauft“, freut sich Organisator René Scheuermann von der AIDS-Hilfe Nürnberg. „Das Ergebnis war nur möglich durch die Unterstützung von Stefan Modschiedler alias Bavarian Mr. Leather 2019 und dem Bert´s Bar Team.“ Weil in der fränkischen Küche die Traditionsspezialität Saure Zipfel bzw. Blaue Zipfel (in Essigsud gegarte Bratwurst) beheimatet ist, drängte sich die aussagekräftige Wortwahl geradezu auf. Zipfelkönig Christian I. dankte nach über drei Jahren Amtszeit seinen Untertanen für die Treue. Der neue Zipfelkönig Dieter I. wurde unter royalen Musikklängen vom Vorgänger gekrönt. Der neue (Spaß)-Amtsträger Dieter Meindl (45), vom Beruf Fachinformatiker, ist auch stolz auf das Amt. Ihm war im Vorfeld nur wichtig, dass es jemand sein sollte, der sich oft in der Szene-Bar auch blicken lässt. Den weißen Krönungsmantel wollte er gar nicht mehr ablegen. Der Zuspruch war trotz langer Pause in diesem Jahr enorm. Die Organisatoren wurden von der Gästeanzahl überrascht und mussten dazwischen eine neue Ladung „Blaue Zipfel“ besorgen. Dank einer Zwiebel-Sud-Kreation, die Bernd Rings aus dem Literaturhaus-Restaurant kostenlos zur Verfügung stellte, schmeckten sie wieder königlich. Ein stimmungsvoller und unterhaltsamer Abend, denn auch das queere Kneipenquiz mit Fragen über die Nürnberger Community kam gut an, welches Manny (Bar59) mit 28 von 30 Punkten gewonnen hat. Wir freuen uns über die wiederbelebte Fortsetzung der Benefiz-Reihe. (NK)
Der dritte König
Mit Christian I. thront nun schon die dritte Majestät als Zipfelkönig von Nürnberg! Helfried I. dankte nach einem Jahr Amtszeit seinen Untertanen für die Treue und ernannte mit Übergabe der Krone seinen Nachfolger. ‚Königin Mutter‘ im rubinroten Plüsch verlieh etwas verspätet ihren Mantel für die Bilder der Zeremonie, obwohl sie keinen Zipfel mehr abbekam. Mit zwei alkoholischen Lokalrunden durch die Könige ließen alle Gäste deroselbige hochleben. Für Bert selbst war es die letzte Krönung in seiner Kneipenchef-Karriere. Zum Monatsende wird er sein Lokal übergeben, seinen Nachfolger stellen wir in Kürze vor. Damit war auch das sechste traditionelle Saure-Zipfel-Essen der Präventionsgruppe „G.P.S. – gay proud safe“ der AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth e.V. in der Szenekneipe Bert`s ein voller Erfolg. Der Zuspruch war auch in diesem Jahr enorm, spätere Gäste kamen nicht mehr in den Genuss der „Sauren Zipfel“, die auch dank einer Sud-Kreation aus dem Literaturhaus-Restaurant einfach königlich schmeckten.
Thronfolger
Wieder ein voller Erfolg war das fünfte traditionelle Saure-Zipfel-Essen der Präventionsgruppe „G.P.S. – gay proud safe“ der AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth e.V. in der Szenekneipe Bert`s. Der Zuspruch war so enorm, dass zeitweise neue Gäste keinen Platz mehr fanden. Das Safer-Sex-Team um Torben Schultes hatte den Gewinn ‚Escort für eine Stunde‘ des Bingo-Spiels bewusst doppeldeutig gehalten. Jeder erhoffte sich einen schnuckeligen Begleiter für besagte Stunde. Doch Bingo-Gewinner Timo bekam dann tatsächlich ein Ford-Escort-Modellauto, worüber er sich dennoch freute. Eine Buddel Sekt gab es als Zugabe. Nach dem Genuss der Sauren Zipfel stieg die Spannung dann nochmals: Wer wird der neue Zipfelkönig von Nürnberg? Erst am späten Abend erklang die royale Nationalhymne God save the Queen. Jeder wusste, dass nun der Höhepunkt bevorstand. Zunächst schloss der amtierende Zipfelkönig Heinz seine Amtszeit mit einer kurzen Laudatio an alle Untertanen ab, um die Regentschaft dann an Helfried weiterzugeben. Unter heftigem Beifall und Jubelrufen nahm der neue König ebenso überrascht wie einstmals Heinz das Amt an. Perfekt wurde das majestätische Erscheinungsbild neben der Krone auch durch den leihweise zur Verfügung gestellten Krönungsmantel von Uschi Unsinn. Zipfelkönig Helfried I. dankte mit einer Lokalrunde für alle Anwesenden.
Zipfelkönig(in) der Herzen
Nachdem eine ganze Reihe neckischer Spiele absolviert und Mengen an Sauren Zipfeln vertilgt waren, verkündete das Präventionsteam der Aids-Hilfe um Torben Schultes den ersten Titelträger des ‚Zipfelkönigs von Nürnberg‘. Heinz (Mitte 70), Lieblings-Urgestein unserer Szene, war zeitweise sprachlos über seine Nominierung zur Majestät. In bewegenden Momenten ehrlicher Rührung, musikalisch untermalt durch die englische Nationalhymne God save the Queen, versicherte er seinen frischen Untertanen, die erwiesene Anerkennung nun ein Jahr lang in Ehren und Würde zu tragen. Das Zipfel-Essen findet im Bert’s schon seit vier Jahren gegen Mitte November statt und bildet nunmehr den Rahmen für den neuen Regional-Titel. Das Aidshilfe-Team wird künftig im jährlichen Turnus die Tradition fortführen und gemeinsam mit dem jeweils amtierenden König einen Nachfolger erspielen bzw. ernennen. Mit Heinz hat die Nürnberger Szene gewissermaßen gleich ein ganzes Zipfelkönigs-Paar. Denn, wann immer der allseits beliebte, charmante Titelträger die ‚Lola‘ gibt, ist er gleichzeitig auch Königin. Das gibt’s doch wirklich nur bei uns in Nürnberg, hoch soll er leben!
History: Vom Pinkel zum Zipfel
Der amtierende Kohlkönig von Nürnberg, Torben Schultes von der AIDS-Hilfe, hat am 16. November 2014 seinen Titel an einen würdigen Nachfolger weitergereicht. Nachdem Kohl und Pinkel in unserer Region sich aber nicht so richtig durchsetzen, wurde der Titel ins Fränkische übertragen. So fand zum ersten Mal die Wahl des Zipfelkönigs in Bert´s Kneipe statt. Im Rahmen des traditionellen Zipfel-Essens, veranstaltet von der Präventionsgruppe der AIDS-Hilfe Nürnberg, dem Safer-Sex-Team „G.P.S. – gay proud safe“. Die Franken stecken sich eben traditionell lieber die Sauren Zipfel statt der Pinkelwurst in den Mund. Weil in der fränkischen Küche die Traditionsspezialität „Saure Zipfel“ bzw. „Blaue Zipfel“ (in Essigsud gegarte Bratwurst) beheimatet ist, bot sich nun die doppeldeutige Majestätswahl an. Ursprünglich brachte der damalige Kohlkönig von Bremen, Daniel Hiller vom Nürnberger Lederclub, die Kohlkönig-Tradition in seiner Amtszeit nach Nürnberg.
Kohlkönig-Premiere in Nürnberg
Bei der ersten Nürnberger „Kohl- und Pinkelfahrt“ wurde standesgemäß ein Kohlkönig ernannt: Torben Schultes von der AIDS-Hilfe Nürnberg. Am Samstag den 11. Januar fanden sich über ein Dutzend Männer am Treffpunkt Germanisches Nationalmuseum ein und trotzten der nasskalten und regnerischen Witterung. Zur Aufwärmung gab es sogleich eine Schnapsrunde, auf die unterwegs noch viele weitere folgten. Mit einem Bollerwagen voller Proviant aus reichlich Korn, Tee, Brezen und Wienerle zog der gesellige Trupp entlang der historischen Stadtmauer zum Plärrer, weiter zur Pegnitz und über den Kettensteg zur Hallerwiese, wo mit ersten Spielen die Königskandidaten ausgesiebt wurden. Mal ging es um blaue Augen aus Franken, danach um den besten Teebeutelweitwurf. Durch den beliebt häufigen Trinkspruch „Nicht lang snacken, Kopp in‘ Nacken!“ und den dadurch entstandenen Zeitverzug musste der Schwenk zur Burg ausgelassen werden. Beim Weinstadel mit Henkersteg kamen die ersten Lobesstimmen der angereisten Gäste über die „Romantik-Tour“ - Nürnberger Sehenswürdigkeiten bei Nacht zu besuchen. Der noch amtierende Bremer Kohlkönig Daniel Hiller erzählte einige Anekdoten zur Nürnberger Geschichte. Mit steigendem Alkoholpegel sanken auch die Hemmungen – spontan wurde der Sessel im Damenschuh-Design vor einem Laden als Fotoobjekt von den Männern eingenommen und später in der Fußgängerzone die Werbeaktion „Männerschlußverkauf“ eines Herrenausstatters lachend als lautstarkes Thema aufgegriffen. So bot sich der schon etwas angeheiterte René einigen Passanten als Schlußverkaufs-Mann an. Im Bocksbeutelkeller wartete schon Koch Carsten Teichmann, extra aus Stuttgart „eingeflogen“, um das Menü servieren zu können: Lederknödelsuppe, Grünkohl mit Kassler, Mettwurst Pinkel (aus Bremen!) und zum Abschluß ein Milchreis-Pflaumendessert. Thorsten moderierte dazwischen die Wahl, stellte den Königsanwärtern Fragen rund um Bremen bzw. Norddeutschland. Doch von den drei Kandidaten wußte keiner, woher der Name Pinkel kommt: so wurde Torben Schultes aus dem Publikum zum Nürnberger Kohlkönig I. (Die Pinkelwurst ist so fett, dass sie nach der Produktion trieft.) Sehr schade, dass bei dem amüsanten Abend nicht mehr Teilnehmer dabei waren. Das lag an der kurzfristigen Planung. „Ich wurde als amtierender Kohlkönig um diese Kohlfahrt gebeten, weil sie aus organisatorischen Gründen dieses Jahr nicht in München stattfinden konnte. Allerdings dachten die Münchner, meine Amtszeit würde bis Februar reichen“, erklärt Daniel Hiller die spontane Nürnberg-Premiere. „Die Zeit meiner Abdankung Ende Januar naht, deshalb musste alles kurzfristig über die Bühne gehen.“ Nun liegt es am Kohlkönig Torben Schultes, ob es im nächsten Jahr eine Fortsetzung der Nürnberger „Kohl- und Pinkelfahrt“ geben wird und die „Krone“ weitergereicht werden kann.
Text/ Fotos: Norbert Kiesewetter
GAYCON Januar 2014