Fifty-Nine ?
Wie, schon wieder eine neue Nürnberger Szene-Bar? Die Schampus Bar
ist schon wieder weg? Fragen über Fragen. Das Team von der Schampus Bar musste den Lokal-Namen abändern: Bar59! Manfred Kümmerling und Klaus Höcherl hatten Mitte April überraschend Post vom Bureau du
Champagne / Informationsbüro des CIVC – Comité Interprofessionel du Vin de Champagne aus Frankreich bzw. vom deutschen Büro in Stuttgart erhalten. „Sie bieten unter diesem Namen nicht nur Champagne,
sondern auch andere Getränke, insbesondere auch andere Schaumweine wie Prosecco und Sekt an ... Dies verstößt gegen den Schutz der qualifizierten Herkunftsbezeichnung Champagne.“ Im Lexikon wird das
Wort ‚Schampus‘ von Champagner abgeleitet. Während laut Wikipedia das Wort als Sammelbezeichnung für alle Schaumweine verwendet wird. Um aber einen Rechtsstreit zu vermeiden, entschlossen sich
Manfred und Klaus auf eine Namensänderung: Bar59 (von ihrer Adresse Johannesgasse 59)! Ansonsten hätten sie nur noch Champagner anbieten sollen! NK
GAYCON MAI 2013
Edeltröpfchen nach dem Lächeln
‚Schampus-Bar’ residiert im ehemaligen ‚Smiley’
Ins ehemalige ‚Smiley’ ist überraschend schnell neues Leben eingekehrt. Seit dem 8. November hat die ‚Schampus-Bar’ geöffnet. „Den Wunsch nach einer eigenen Bar hatte ich schon immer“, betont Manfred Kümmerling (32), Bankkaufmann. „Wir fanden die Größe der Räumlichkeiten optimal für dieses Projekt“, so Klaus Höcherl (44), Versicherungskaufmann. Manfred und Klaus sind seit fünf Jahren ein Paar und hatten sich damals im Smiley kennen gelernt. Beide versichern aber, dass dieser Umstand nicht der ausschlaggebende Punkt war, in der Johannesgasse die Bar zu eröffnen. Klaus ist seit drei Jahren als Aushilfe am CSD-Getränkestand dabei, Manfred kellnerte schon öfters in der Pigalle. Eine umfassende Gastroerfahrung bringt der dritte Mann in die Runde. Petr Müller (28) ist gelernter Restaurantfachmann. „Ich habe zum Beispiel Kontakte zu Brauereien oder das Wissen, was fürs Getränke-Sortiment optimal ist.“ Schon seit zehn Jahren arbeitet Petr in der Gastronomie. Anfangs im Cartoon, beim Schlagerabend im Smiley, aber auch im Zeit & Raum, der Roten Bar und im Gelben Haus. Aktuell kellnert er in einem Fürther Restaurant. „Ohne Petr hätten wir die Bar nicht gemacht“, betonen Klaus und Manfred. „Und ohne die beiden hätte ich es auch nicht gewagt“, so Petr. Seit drei Jahren kennen sich die Männer, die ihre Schampus-Bar eher als Hobby bezeichnen, denn sie wollen weiterhin in ihren Berufen tätig sein.
Die Entscheidung für ihr gemeinsames Projekt fiel innerhalb von zwei Tagen, weil Smiley-Wirt Michael Lin sehr kurzfristig nach Gran Canaria umzog. „Der Name ‚Schampus-Bar‘ war eine spontane Idee nach dem Vorbild des ‚Prosecco‘ in München“, erinnert sich Klaus. „Danach sind uns 1000 weitere Namen eingefallen. Doch wir kamen immer wieder auf Schampus zurück.“ Neben den normalen Kneipen-Durstlöschern ist natürlich der Titel Programm: Rund sieben verschiedene der Edel-Sektchen gibt’s zum Schlürfen. Im Lokal wurden die sperrigen Sitzgruppen und Tische entfernt. Stattdessen entstand entlang der Wände ein Tresen mit Barhockern. Einem besseren Schallschutz fielen die Fenster von der Innenseite her zum Opfer. Im Barbereich dominiert die Farbe rot. „Wir wollten es auflockern und mehr Platz haben. Es war einfach zu eng“, findet Manfred. „Insgesamt wollen wir flexibel auf Partywünsche reagieren. Es wird aber definitiv keine weitere Oktoberfest-Party oder ähnliches geben. Wir verstehen uns nicht als Konkurrenz zu den bestehenden Szenekneipen, sondern als Ergänzung ohne die Mainstream-Musik, die man sowieso überall hört.“ Dem Schampus-Team steht der Spaß im Vordergrund und jeder Besucher ist herzlich willkommen.
Fotos/ Text Norbert Kiesewetter
GIFT Magazin Dezember 2012