#die Gruppe Queer Franken

Chronologisch von oben nach unten: Gruppe aufgelöst (2021), QueerArt (2018), 5 Jahre Queer Franken (2016), Projekt QueerArt (2014), Weg vom Schubladendenken (2012)

Auflösung der Gruppe Queer Franken! Sie sorgten auch auf dem Nürnberger CSD für Sichtbarkeit (Foto: GAYCON Archiv)

Gruppe aufgelöst

Franken um eine queere Institution ärmer

Eigentlich wäre im Dezember groß gefeiert worden, denn die Gruppe Queer Franken hatte in diesen Tagen ihr 10-jähriges Jubiläum. Normalerweise wäre bestimmt der Nebenraum in der Kofferfabrik Fürth wieder voller lieber Menschen gewesen plus mindestens einer riesigen Torte. Wäre nicht Corona, und vor allem, wäre nicht der Gründer Marco Berger vor eineinhalb Jahren in den Raum Stuttgart gezogen! Zwar wurde versucht, die Gruppe per Facebook mit dem neuen Namen „Queer Life LSBTIQ*“ (seit Oktober 2020) am Leben zu halten. Doch das hat nicht so wie gewünscht geklappt, auch wegen der Pandemie. Queer Franken lebte nämlich von der Aktivität in der realen Welt, dem Zusammensein, Erleben und Austausch vor Ort. „Der Social-Media Bereich ist dafür nicht geeignet.“ Auf Facebook verkündete Marco nun das offizielle Ende, wobei die Facebook Gruppen weiterhin aktiv bleiben sollen, wegen der Vernetzungsmöglichkeit. „Es war diesmal ein sehr stiller und kaum bemerkter Geburtstag. Manchmal sollte man einfach los und gehen lassen, wenn es am schönsten ist.“ In den vergangenen Jahren haben sie als lose Gruppe (ohne Vereinsstatus) einiges für die queere Community in Nürnberg mit zahlreichen Kooperationspartnern bewegt. Unter anderem Queere Treffen, TDOR Gedenktag, QueerART Kunstausstellung, Queere Szeneführung, Queeres Theater in der Tafelhalle, Teilnahme an der CSD Nürnberg Demo und am Bowlingturnier. „Immer wenn ich den Blick nach Franken richte, sehe ich doch, dass das eine oder andere Gemeinschaftsprojekt weitergeführt wird, was ich sehr schön finde. Außerdem erfüllt es mich mit Freude zu sehen, wie die unterschiedlichen Kultureinrichtungen, städtischen Einrichtungen, Gruppen, Vereine, gewisse Parteien im queeren Gedankengut zusammengewachsen sind. Weiter so! Vielen Dank!“, betont Marco. „Ab dem Moment wo ich weggezogen bin, haben auch die Ehrenamtler*innen von Queer Franken, sich wieder ihren eigenen Aufgaben zugewandt. Der Freundeskreis Transmänner Franken wurde abgesplittet, selbständig und unabhängig von Queer Life in Nürnberg weitergeführt.“ Das offizielle Gruppen-Ende wird eine große Lücke in der Angebotsvielfalt der queeren Community in der Nürnberger Region hinterlassen. Wir wünschen Marco alles Gute für seine neue Zukunft. (NK)

 

GAYCON Dezember 2021

Das Orga-Team freut sich auf die QueerArt im Herbst 2019! Von links: Matthias, Jula, Marco, Timo, Marina und Shalina

QueerArt 2019

Die Community darf sich freuen! Unter dem Motto „Zukunft – Gestern, Heute, Morgen“ veranstaltet Queer Franken in Kooperation mit Queer Culture Nürnberg e.V. und in Zusammenarbeit mit dem KUF im südpunkt die „QueerArt 2019“ im Herbst nächsten Jahres. Geplant ist 11. oder 18. Oktober bis 08. November 2019, also nach den bayerischen Sommerferien. Ab sofort dürfen sich Künstler aus allen Kategorien dafür bewerben! Das Orga-Team hat schon die Arbeit im Hintergrund aufgenommen und bietet als Vorgeschmack auf das umfangreiche Begleitprogramm bereits im Herbst 2018 zwei Talkabende und eine Lesung an. GAYCON besuchte das QueerArt Orga-Team im Stadtteilzentrum KUF südpunkt in der Nürnberger Südstadt.

 

Schon bei der erfolgreichen Premiere der QueerArt 2016 war den beteiligten Partnern eine Fortsetzung klar. Allerdings konnte die Durchführung 2018 aus organisatorischen Gründen nicht gestemmt werden. Außerdem gibt es im Jahr 2019 noch ein weiteres wichtiges Jubiläum der Community zu feiern: 50 Jahre Christopher Street Day. 1969 hat in New York mit einer Straßenschlacht der Kampf um die LGBTI-Rechte angefangen. Daran erinnern alljährlich weltweit die Gay Prides bzw. im deutschsprachigen Raum die CSDs in vielen Städten. Dieser Jahrestag drängt sich förmlich auf für das Motto der QueerArt Neuauflage. Neuer Kooperationspartner für die Kunstausstellung ist der Queer Culture Nürnberg Verein. „Insgesamt war das Konzept der ersten Ausstellung super, aber wir wollen diesmal alles etwas komprimierter  umsetzen. So soll das Erdgeschoss des Südpunkts noch mehr in die Ausstellung integriert werden und der Weg bis ins dritte Obergeschoß den Besuchern erspart bleiben. Das neue Rahmenprogramm wird von Freitag bis Sonntag zusammengefasst. Neben Vernissage und Finissage wird es noch einige Sonderveranstaltungen mit Gebärdendolmetscherinnen bei freiem Eintritt geben. Jeder Künstler kann sich bewerben. Wobei der Begriff Kunst weit gefasst ist. Auch die Bereiche Tanz, Filme, Workshops, Moderation gehören dazu. Neue Ideen für ein buntes Programm sind ebenfalls willkommen. Neben Einzelpersonen können sich auch Vereine, Gruppen und Initiativen um die Teilnahme bewerben. Hauptaugenmerk wird die Qualität der Werke sein, nicht die Menge der Künstler“, betont Marco, Gründer der Gruppe Queer Franken. „Wir wollen viele verschiedene Werke aus Bildender Kunst, aber auch Videoinstallationen, Plastiken oder Performances sind möglich.“

Schon bei der Vernissage QueerArt 2016 reichten die Stühle nicht. Zur Erinnerung der "QueerArt 2016" - Bitte auf das Foto klicken!

Kulturhauptstadt

Weil sich Nürnberg als Kulturhauptstadt 2025 bewirbt, hat das Bildungszentrum (BZ) der Stadt Nürnberg das Motto „Zukunft? Zukunft!“ definiert. Der KUF südpunkt macht mit, deshalb wurde auch das Motto „Zukunft – Gestern, Heute, Morgen“ für die QueerArt 2019 daraus entwickelt. Dem Orga-Team ist besonders die Verknüpfung „Queer & Zukunft“ wichtig. In den letzten Jahren hat sich unheimlich viel bewegt, auch in der Gesellschaft. Gerade am Beispiel der ‚Ehe für alle‘ war die Mehrheit der Bevölkerung schon lange messbar, nur die Politik hat in dem Punkt lange gebraucht, bis überraschend der Bundestagsbeschluss im Juni 2017 folgte. „Die Diskussion war noch nie so groß. Ein super Thema. Gerade Künstler vermitteln mit ihren Werken und Avantgard viele Strömungen vorneweg. Die Kunst hat die Möglichkeit, die Vielfalt zu zeigen, egal ob direkt aus der Szene oder darüber hinaus“, betont das Orga-Team. „Die QueerArt will die Vielfalt der Identitäten greifbar und erfahrbar machen. Jeder Mensch darf sein MenschSein selbst gestalten und ausformen. Das Konzept QueerArt ist integral, schließt nicht aus und dient als Schrittmacher.“ Als Auftakt zum Spannungsbogen wird bereits im Herbst 2018 mit einer Veranstaltungs-Trilogie die lange Phase bis zur Kunstausstellung überbrückt: Am Donnerstag 04. Oktober „Trans der Norm“, Talkabend zum Thema Trans-Identität unter der Moderation von Jula Böge und Frank Wesnitzer. Unter anderem haben folgende Gäste zugesagt: Dr. Bernhard Liedl (Chefarzt, Zentrum für Rekonstruktive Urogenitalchirugie, Urologische Klinik München-Planegg), Jane Thomas (Deutsche Gesellschaft für Trans-Identität und Intersexualität) und Sandra Wißgott (Gründerin und 1. Vorsitzende von Trans-Ident e.V.)  Am 25. Oktober „Queer der Norm“, Talkabend zum Thema queere Vielfalt unter der Moderation von Anne-Lore Mauer und Matthias Dornhuber. Hier werden unter den Gästen sein: Christine Burmann (Menschenrechtsbüro/ Koordinierungsstelle LSBTI, Stadt Nürnberg), Marika Gruber (Studienrätin) und Anke Gruber (Historikerin), beide bekannt durch die TV-Sendung „Lebenslinien“ sowie Jill Deimel (Model und Schauspieler). Die dritte Veranstaltung ist am Donnerstag 15. November „In der Norm“, eine Autorenlesung mit Felix Altmann „von Mann zu Mann“. Felix wurde vor über 40 Jahren als Frau geboren und erzählt in seiner Autobiographie gefühlvoll und zugleich ehrlich von seinem langen Weg in sein heutiges Leben als Mann. Die Moderation übernimmt Anne-Lore Mauer. Natürlich werden wir unsere Leser zeitnah noch ausführlicher zu den drei Veranstaltungen informieren, die jeweils um 19:30 Uhr in der KUF südpunkt Bibliothek bei freiem Eintritt und im Beisein von Gebärdendolmetscherinnen stattfinden werden.

 

QueerART 2019 – Ausstellung/ Aufklärung & Kunst. Die Künstler können sich bis 31. August 2018 (verlängert!) unter der Mail-Adresse queerartnbg@web.de bewerben. Es dürfen pro Teilnehmer maximal zehn Arbeiten mit Fotos und Beschreibung eingereicht werden. Das Orga-Team ist gleichzeitig die Auswahl-Jury. Es handelt sich um eine nicht kommerzielle Veranstaltung, deshalb kann kein Honorar gezahlt werden. Das Orga-Team bemüht sich momentan noch darum, dass evtl. Übernachtungs- und Reisekosten übernommen werden, bei Künstlern die außerhalb des Bereichs Nürnberg, Fürth, Erlangen anreisen.

 

Foto/ Text Norbert Kiesewetter

GAYCON Mai 2018

Das Nebenzimmer in der Kofferfabrik Fürth: Große Jubiläumsfeier - fünf Jahre - Queer Franken

Jubiläum

GAYCON gratuliert: Mit einer großen Party feierte die Gruppe „Queer Franken“ ihr fünfjähriges Bestehen am letzten Novembersamstag in der Kofferfabrik Fürth. Rund 80 Gäste waren dabei und erlebten einen bunten Abend mit Live Musik von ‚4 Lucky Charms‘, einer auf Leinwand projizierten Bilder-Show aus fünf Jahren Queer Franken, Jubiläumskuchen, Tombola und anschließender ‚Queer Disco‘ mit DJ Opa Hoppenstedt und DJ Tank Girl. Queer Franken ist kein Verein, sondern eine sich regelmäßig treffende Gruppe von LGBTI-Menschen, die sich in keine Schubladen stecken lassen. Sie sind sehr aktiv und gestalten das queere Stadtleben in der Region mit eigenen Aktionen wie der ‚Queer Art‘ Ausstellung im Sommer 2016 oder sie zeigen gemeinsam Präsenz auf der CSD Nürnberg Demo und im nächsten Jahr auch wieder mit einem eigenen Infostand auf dem CSD Straßenfest.

 

GAYCON November 2016

Das Queer Franken Orgateam 2014: Marco & Chris arbeiten an neuen Aktionsplänen

Projekt QueerArt

Seit drei Jahren trifft sich regelmäßig die LGBTIQ-Gruppe „Queer Franken“ in wechselnden Nürnberger bzw. Fürther Lokalen. Der etwas angestaubte Begriff „Stammtisch“ soll dabei eher vermieden werden. Die Leute sehen sich als flexible Gruppe und wollen nun mit mehr Aktivitäten nach außen wirken. Vor allem ist es ihnen wichtig, dass niemand voreingenommen in eine der üblichen Schubladen gepresst wird. Leider ist das in der Heterowelt immer noch häufig der Fall, aber es kommt sogar in der Community immer wieder vor. Hier möchte Queer Franken gerne gegensteuern.

 

„Nach unseren Erfahrungen kommen Leute aus dem Einzugsgebiet Ansbach, Nürnberg, Fürth, Erlangen, Bayreuth und Würzburg zu uns. Manche sind erst kürzlich nach Franken gezogen. Sie definieren sich als queere Menschen. Queer bedeutet dabei für uns, dass man sein kann wie und wer man sein möchte. Dass man seine Sexualität ausleben kann, wie man es sich vorstellt und dass man die Lebensform wählen kann, die für einen selbst die richtige ist“, berichtet Marco (41),  Gründungsinitiator der Gruppe ohne Vereinsstatus. Beruflich ist er als Kundenbetreuer tätig. „Viele haben Schwierigkeiten, in bestehende Cliquen hineinzukommen. Die meisten möchten einfach Leute mit gleicher Einstellung kennenlernen. Deshalb haben wir gute Erfahrungen gemacht, dass bei unseren Treffen neue Gesichter gleich vom Orgateam persönlich angesprochen werden. Das funktioniert sehr gut und die meisten kommen wieder vorbei. Viele regelmäßige Teilnehmer freuen sich darüber, dass sie hier Spaß haben und verabreden sich auch öfters untereinander.“

Neben Marco ist nun auch Chris (31), im Export/Vertrieb einer fränkischen Spielwarenfirma tätig, im Queer-Franken Orgateam dabei. „Ich bin beim Nürnberger CSD 2012 mit der Gruppe ins Gespräch gekommen. Und plötzlich hatte ich ein Demoschild in der Hand. Ich fand es Klasse, war aber auch traurig, weil ich danach für eineinhalb Jahre nach Großbritannien zum Studium musste. Aber über FB hielt ich Kontakt nach Franken und hatte mir fest vorgenommen, nach meiner Rückkehr aktiv in die Gruppe einzusteigen.“ Dem Orgateam Marco & Chris schweben nun neue Aktionen vor, um nach außen noch bekannter zu werden. Neben bestehenden Freizeitaktivitäten, wie z.B. Grillen oder Bowling, soll es von Queer Franken zum CSD Nürnberg 2015 einen Infostand auf dem Straßenfest sowie eine Fußgruppe bei der Demo geben. „Ich merke, dass nach drei Jahren eine gewisse Basis erreicht ist, so wie ich sie mir immer gewünscht hatte. Das Interesse für unser CSD-Projekt ist sehr groß. Deshalb haben wir dazu auch ein T-Shirt entworfen“, berichtet Marco, der sich darüber freut, dass sich inzwischen ein hochmotiviertes Orgateam gebildet hat. „Queer ist überwiegend unsichtbar, deshalb wollen wir gerne im Jahr 2015/16 zusätzlich eine ‚QueerArt – Ausstellung‘ mit Bildungscharakter in Nürnberg organisieren. Hier arbeiten wir mit Shalina zusammen, die diese Idee ins Leben gerufen hat. Allerdings haben wir bisher weder eine passende Örtlichkeit noch einen Termin gefunden. Wir suchen für die vierwöchige Ausstellung Werke von Künstlern, auch aus dem Hobbybereich, die das Thema ‚Queer‘ zeigen.“ Wobei alle Kunstrichtungen erwünscht sind: Malerei, Bildhauerei, Musik (-Band), Tanz, Gedichte, Literatur, Film, Vorträge, Seminare usw. „Der Besucher soll die Werke in der Ausstellung auf sich wirken lassen können. Optisch störende Erklärungen werden nicht angebracht. In einer dazu geplanten Broschüre haben die Künstler die Möglichkeit, ihre Werke zu beschreiben und der Besucher bekommt weitere Informationen“, beschreibt Marco die ersten Pläne und ahnt, dass man Kooperationspartner benötigt, um alles zu stemmen. „Uns geht es um hohe künstlerische Qualität. Plump sexistisch soll die Ausstellung nicht wirken. Das ‚QueerArt – Orgateam‘ wird die Kunstwerke auswählen.“ (Bewerbung zur QueerArt - Ausstellung über Mail: queerartnbg@web.de)

Auf die Frage nach Marcos Wunschtraum leuchten seine Augen auf und er strahlt übers ganze Gesicht. „Ein queeres Kulturzentrum mit Café, Bar und Bühne. Finanziert über Veranstaltungen und die Gastronomie. Ein Wohnzimmer für alle queeren Menschen. In dem sich Transgender/ Transidente – Gruppen mit Freunden genauso regelmäßig treffen können wie Schwule, Lesben, bisexuelle und selbstverständlich auch heterosexuelle Menschen, die sich dem queeren Thema angehörig fühlen. Ein Zentrum für alle mit dem Schwerpunkt der Vernetzung.“

 

Text/ Foto Norbert Kiesewetter

GAYCON Dezember 2014

Queer Franken - von links - Sarah H., Tim K., Marco B.

Weg vom Schubladendenken 

Ein Jahr ‚Queer Franken 

Die Bezeichnung ‚queer’ hat in den letzten Jahrzehnten diverse Bedeutungen erfahren. Durch die Act-Up-Bewegung und die AIDS-Krise vor 20 Jahren erreichte das Wort eine neue Definition. Es steht nicht nur für Schwule, sondern für alle, die von den heteronormativen Regeln abweichen. Inzwischen verstehen sich Menschen als ‚queer’ - wie etwa die Mitglieder von Queer Franken - im Sinne von dass du sein kannst, wie und wer du sein möchtest (z.B. Frau/Mann/Trans*/Bi-Sexuell), d.h. lebe die Sexualität aus, die dir entspricht und wähle die Lebensform, die für dich die Richtige ist. Die queere Community steht heute für die gesamte Bewegung von u.a. Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern, Pansexuellen, BDSMlern, Heterosexuellen, die z.B. Polyamorie praktizieren, genauso wie solche, die monogam leben. „Bei ‚Queer Franken’ steht der Mensch im Mittelpunkt“, betont Marco B. (39), Gründer der Gruppe, der sich einen neuen Freundeskreis aufbauen wollte. „Ursprünglich komme ich aus Stuttgart und vermisste hier meinen queeren Freundeskreis. Deshalb ist zuerst meine Internetplattform entstanden“, beschreibt er die Anfangszeit. „Mit den ersten Kontaktierten waren wir im Juni auf dem ‚Transgenialen CSD‘ in Berlin. Das begründete auch die spontane Motivation, auf dem Nürnberger CSD mitzumachen. Inzwischen bestimmt ein Orgateam aus neun Personen die Geschicke der Gruppe, wobei wir auf Dauer ohne Vereinsstrukturen auskommen wollen.“

„Ich habe mich in der hetero-, wie auch in der homonormativen Welt nicht mehr wohl gefühlt. Mir fehlt der Gedanke der Solidarität, auch in der Homosexuellenszene werden mitunter Transsexuelle ausgeschlossen“, betont Sarah H. (26), vom Orgateam. „Jeder Mensch soll sein können, wie er will! Ich möchte genug Leute um mich haben, mit denen ich mich über entsprechende Themen austauschen kann. Ich sehe unsere Gruppe als echte Alternative an.“

Wie auch heute noch Schubladendenken oder Äußerlichkeiten dominieren, zeigen folgende Erlebnisse: „Ich habe das Gefühl, es wird generationsbedingt schlimmer. Auf einer schwul dominierten Party wurde ich fast verprügelt. Frauen, die sich maskulin kleiden, werden beleidigt“, erzählt Sarah. „Als ich mal sehr kurze Haare hatte, wurde ich in der U-Bahn von heterosexuellen Männern aggressiv beschimpft. Anscheinend gibt es noch sehr viel Unsicherheit in der Bevölkerung, wenn die Leute etwas nicht einordnen können.“ Es gibt also noch viele Vorurteile in den Köpfen; genau da will Queer Franken ansetzen und auch die Mehrheit der Bevölkerung – die Heterosexuellen – ins Boot holen. Als erste Anlaufstation für Interessierte gibt’s Infos auf Facebook, Twitter, Lesarion oder Gayromeo, sowie das Stammtisch-Treffen jeden ersten Samstag in den ungeraden Monaten um 20:00 Uhr in der Fürther Kofferfabrik. „In Zukunft planen wir auch eigene Veranstaltungen. Auf jeden Fall sind wir beim nächsten Nürnberger CSD dabei. Vorläufiger Höhepunkt: am 3. November um 20:00 Uhr feiern wir unser erstes Jubiläum mit einem queeren Quiz und einer Tombola bei gemütlichem Beisammensein, in der Fürther Kofferfabrik“, freut sich Marco, und alle sind willkommen!

 

Text/ Foto Norbert Kiesewetter

 GIFT Magazin November 2012

Nimmt Abschied von der Bühne: Chansonette & Kunstpfeiferin Andy Maine

COMMUNITY NÜRNBERG:

Nürnberg: Premiere zum letzten Konzert von Andy Maine

Am zweiten März-Samstag verwöhnte das Restaurant im Literaturhaus über 100 Gäste mit einem köstlichen Drei-Gang-Menü plus Konzert „Ich pfeif Euch was!“ Die Travestie-Chansonette und Kunstpfeiferin Andy Maine präsentierte zur Premiere ihr letztes Programm mit Songs aus 37 Jahren. Ein trauriger Gedanke, dass Andy ihre Kunstfigur in Rente schickt und ihre tollen Kostüme künftig nicht mehr zeigt. Alle ahnten, dass es ein emotionaler Abend für das Publikum und für sie selbst werden würde. Schon zu Beginn applaudierte das Publikum derart bombastisch, dass sich das vorbereitete Intro als zu kurz erwies und nochmal abgespielt werden musste. ... +++ Zum vollständigen Bericht mit Bildergalerie auf der DOKU-Seite +++

Der Künstler Herbert Maria Wojsik zeigt einen ersten Teil seiner umfangreichen Werkschau

COMMUNITY NÜRNBERG:

Das war die Vernissage zur Ausstellung „Vollsortiment“

Am dritten März-Freitag fand die Vernissage der Ausstellung „Vollsortiment“ in der Stadtteilgalerie LeonArt statt. Rund 150 Menschen folgten der Einladung. Der freischaffende Künstler Herbert Maria Wojsik zeigt über 100 Arbeiten. Das ist nur der erste Teil einer umfangreichen Werkschau seiner Kunst. Doch die gezeigten Bilder sind hauptsächlich in den letzten drei Jahren entstanden. Galerie-Leiter Ernst Jocher betonte in seiner Eröffnungsrede, dass seit Galeriebeginn vor zehn Jahren noch nie so viele Gäste zu einer Ausstellungseröffnung erschienen waren wie zu Wojsik. ... +++ Zum vollständigen Bericht mit Bildergalerie auf der DOKU-Seite +++

Roman Söllner alias "Fragen Sie Frau Ursula!" im Südpunkt Nürnberg

QUEERE COMMUNITY:

Das war der Chanson Abend mit „Frau Ursula“

Am zweiten März-Freitag begeisterte Roman Söllner mit seinem Programm „Fragen Sie Frau Ursula!“ das Publikum im großen Saal des Stadtteilzentrums Südpunkt (Pillenreuther Str. 147). Kokett flirtete und spielte Frau Ursula mit den Worten und damit mit den zahlreichen Zuschauern. Als Moderatorin einer großen „TV-Show“ mit „Millionenpublikum“ begrüßte Roman Söllner in Gestalt der mondänen Travestie-Figur Frau Ursula das entzückte Publikum. Sie plauderte über ihre schillernden Lebens-erfahrungen und gab Ratschläge für jede Lebenslage. ... +++ Zum vollständigen Bericht mit Bildergalerie auf der DOKU-Seite +++

Michael & Oliver feierten ihr 27. Laden-Jubiläum in ihrem Rosegardens Geschäft

QUEERE COMMUNITY:

Die Rosegardens-Jungs feierten ihr 27. Laden-Jubiläum

Weil die große Sause zur runden 25 wegen der Pandemie-maßnahmen ausgefallen ist, wurde jetzt gleich an zwei Abenden der Jubeltag mit einer „duftend-kulinarischen Erlebnis-reise“ in den Geschäftsräumen von Rosegardens (Vordere Sterngasse 42) gefeiert. Rund 80 Personen probierten, schnup-perten, staunten und lauschten just zum Weltfrauentag den geschichtlichen Ladenanekdoten, dem detailreichen Hintergrund-wissen zu den Produkten samt deren Lieferanten, von Michael Heidrich und Oliver Spiller. Rosensecco, Fudges, Marme-laden, Kekssorten, Rosensenf auf Lachshäppchen und noch mehr wurde kredenzt. ... +++ Zum vollständigen Bericht mit Bildergalerie auf der DOKU-Seite +++

Der Tod von Adi bringt Probleme in der Geschäftsführung (GAYCON Archiv)

COMMUNITY NÜRNBERG:

Bert´s Bar vorrübergehend geschlossen

Es könnte so schön sein. Zuletzt wurde der Rosenmontag noch mit einer Faschingsfete in der Südstadt groß gefeiert. Das Bert´s Team mit Jimmy und Torsten freute sich über viele kostümierte Gäste und tolle Stimmung. Doch wie es nach dem Tod von Adi Adolf Schäfer nun für den bisherigen Geschäftsführer Jimmy weitergehen kann, muss erst noch geklärt werden. Die Bert´s Bar wird als Unternehmergesellschaft (UG) geführt, und Adi war daran beteiligt. Schließlich wollte er ja, dass das Bert´s auch in der Zukunft für die Community erhalten bleibt. Doch leider besteht bei den Rechtsnachfolgern noch keine Klarheit darüber, wie die Zukunft des beliebten Szenelokals aussieht. Jimmy sieht wegen der aktuellen Differenzen keine Möglichkeit, das Lokal ordentlich weiterzuführen, und hat deshalb seine Geschäfts-führertätigkeit gekündigt. „Es wird auf jeden Fall weitergehen, die Frage ist nur, wann wieder geöffnet werden kann“, betont Jimmy und muss die Stammgäste etwas vertrösten. (NK)

Der neue Vorstand des CSD Fördervereins Schwabach (Foto: CSD Schwabach)

COMMUNITY REGION:

Vorstand CSD Schwabach wieder komplett

Schwabach: Bereits Mitte Februar fand die Mitgliederversammlung des CSD Förderverein Schwabach im Haus der Begegnung statt. Der Vereinsvorstand sollte wieder komplett werden, deshalb stand eine Nachwahl auf der Tagesordnung, nachdem Sarah Paulus im Januar aus gesundheitlichen Gründen ausge-schieden war (GAYCON berichtete). Fabian Martin folgt nun nach einstimmiger Wahl als Co-Vorsitzender an die Spitze und bleibt auch in der zweiten Funktion des Kassier erhalten. „Da ich selbst pansexuell bin, war der Weg zum 1. CSD in Schwabach für mich nahe. So bringe ich meine Ideen und Vorstellungen  ein, um für Schwabach einen tollen, inklusiven CSD für die gesamte Community und deren Verbündete aufzustellen“, betont Fabian. „Die Vorstandsarbeit hat für mich einen wichtigen Stellenwert im Alltag, so ist mir klar, dass es eine Selbstverständlichkeit für mich ist, für den Verein noch mehr Verantwortung zu übernehmen.“ ... +++ Zum vollständigen Bericht auf der DOKU-Seite +++

Gedenken der Community zum 1. Todestag von Uschi Unsinn

COMMUNITY REGION:

Erster Todestag von Uschi Unsinn

Die Nürnberger Community erinnerte an die Polit-Dragqueen und Szeneaktivistin Uschi Unsinn am zweiten Februar-Montag mit zwei Gedenktreffen. Zuerst am Spätnachmittag. Direkt am Grab im Südfriedhof (Grabfeld 102) sprachen Diakon Torben Schultes und Stadträtin Andrea Bielmeier einige Worte. Knapp 30 Personen waren zur Ruhestätte erschienen. Andreas vom CSD Nürnberg Verein kümmert sich um die Grabpflege. Mit Heidekraut in Regenbogenfarben bepflanzt, leuchtet das Grab immer noch ganz im Sinne von Uschi. Im Frühjahr soll nun die Grabplatte fertig sein, aktuell wird sie von Steinmetz Bastian hergestellt. Andreas freut sich jedes Mal, wenn auch andere Menschen an Uschi denken und er Blumengestecke entdeckt, wenn er zum Gießen vorbeischaut. Am Abend gab es noch ein zweites Gedenktreffen auf dem Magnus-Hirschfeld-Platz. ... +++ Hier geht´s zum Bericht mit Bildergalerie auf der DOKU-Seite +++

TV-Tipps

+++ 30.03. ZDFINFO 11:15 History: Liebe, Lust und Leidenschaft - Sex im geteilten Deutschland - Doku +++ 31.03. ONE 21:00 Mein Sohn Helen - Spielfilm +++ 01.04. ONE 18:45 Mein Sohn Helen - Spielfilm // 20:15 ONE The Danish Girl - Spielfilm // 00:00 RTL Take me out - Girls Girls Girls - Show // 01:10 RTL Take me out - Boys Boys Boys - Show +++

Der Burgersgarten Schwabach ist auch 2023 an der Seite des CSD Nürnberg

COMMUNITY FRANKEN:

Burgersgarten unterstützt CSD Nürnberg

Schwabach: Das Lokal Areal Burgersgarten (Badstr. 24), im romantischen Schwabachtal gelegen, ist auch 2023 wieder Sponsor des CSD Nürnberg. Die weitere Zusammenarbeit wurde am ersten Februar-Wochenende bei einem gemeinsamen Treffen mit Bastian Brauwer (Vorstandsvorsitzender CSD Nürnberg), Andreas Hentschel (CSD Nürnberg Demo), Holger Stark (Betreiber Burgersgarten) und seinem Ehemann Sven Stark besiegelt. Rückblick: Der Burgersgarten war im August 2022 eine offizielle CSD Nürnberg Prideweeks Außenstelle. An dieser guten Zusammenarbeit will man auch 2023 festhalten und dem Nürnberger CSD Förderverein als Sponsor zur Verfügung stehen. ... +++ Zum vollständigen Bericht auf der DOKU-Seite +++

Titelbild des Monats:

Frühlingszeit in der Stadt - 12 Jahre Pressebilder GAYCON.DE

GAYCON TITELMODELS:

Titelbild

Ab 2023 wollen wir unsere GAYCON Titelbild-Reihe mit selbstbewussten Models aus der queeren Community neu starten! Unter anderem mit jahreszeitlichen Motiven aus dem Stadtgebiet Nürnberg oder der Region oder von Veranstaltungen. Wer Lust hat, sich alleine oder zu zweit (Paar & Freundschaft) von uns in einem Foto-Shooting ablichten zu lassen, kann sich generell bei uns melden. Entweder persönlich, per Facebook oder per E-Mail unter info@gaycon.de! (Bitte mit Foto) Wir freuen uns auf LSBTTIQ*-Bewerbungen - Euer GAYCON Team +++ Weitere Hintergrund- Infos auch auf unserer MISS & MR GAYCON WAHL SEITE +++

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